29.000 Rentner in Sachsen-Anhalt arbeiten, zehntausend mehr als vor 10 Jahren

Der Beginn des Bezugs einer Altersrente oder Pension ist heute nicht mehr gleichbedeutend mit dem Ende der Erwerbsarbeit. In Sachsen-Anhalt arbeiteten im vergangenem Jahr 29.000 Frauen und Männer über der Regelaltersgrenze in einer sozialversicherungspflichtigen oder geringfügigen Beschäftigung. Das entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent an allen Beschäftigten in diesem Bundesland (zum Vergleich: Anteil in Deutschland: 3,7 Prozent; Anteil Ostdeutschland 3,3 Prozent). Die Anzahl der arbeitenden Rentner hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2014 waren 18.600 Alternsrentner beschäftigt.
Mehr Männer als Frauen arbeiten im Rentenalter Im vergangenen Jahr sind insgesamt 16.600 Männer einer Beschäftigung im Rentenalter nachgegangen. Von denen waren 12.300 als Minijobber tätig (74 Prozent). Vorwiegend arbeiteten die Männer in den Bereichen der Fahrzeugführung im Straßenverkehr, der Lagerwirtschafts und Zustelldienste sowie der Gebäudetechnik. Insgesamt 12.400 Frauen sind im vergangenen Jahr einer Beschäftigung im Rentenalter nachgegangen. Von denen waren 9.800 als Minijobberin tätig (79 Prozent). Vorwiegend arbeiteten die Frauen im Büro und Sekretariat, in der Reinigung sowie im Bereich der Erziehung und Sozialarbeit.
Gründe für die Erwerbstätigkeit im Ruhestand Die Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB Kurzbericht 8/2022) auf der Grundlage repräsentativer Befragungsdaten kommt zu dem Schluss, dass Erwerbstätigkeit im Ruhestand heute wesentlich stärker verbreitet ist als noch vor 30 Jahren. Als Grund für die Erwerbstätigkeit gaben die Befragten überwiegend soziale und persönliche Motive an, also Freude an der Arbeit oder der Wunsch, weiterhin eine sinnvolle Aufgabe zu haben. Erwerbsarbeit dient jedoch auch dazu, das verfügbare Einkommen im Ruhestand zu erhöhen. Mehr als zwei Fünftel der Befragten Rentenbeziehenden vor allem bei geringfügig entlohnten Beschäftigten gaben an, aus finanziellen Gründen im Ruhestand weiterzuarbeiten. Unter den nicht erwerbstätigen Rentnern sieht gut ein Fünftel den Grund ihrer Nichterwerbstätigkeit im fehlenden Angebot passender Stellen. Mit dem Ruhestandsübergang der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge werden zukünftig in absoluten Zahlen mehr Personen im Ruhestand einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
„Auf dem Arbeitsmarkt bieten sich inzwischen viele Chancen, besonders im Kontext des Fachkräftemangels. Immer mehr Unternehmen schätzen ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sie mit umfangreicher Erfahrung und Fachwissen punkten können. Viele sind zudem noch agil, leistungsfähig und zeichnen sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus. Es ist zu beobachten, dass immer mehr Betriebe Menschen im Rentenalter einstellen, oft auf geringfügiger Basis, aber auch sozialversicherungspflichtig. Ein vollständiger Ausstieg aus dem Arbeitsleben kommt für sie häufig nicht infrage. Vielmehr ist es ihnen wichtig, weiterhin berufliche soziale Kontakte zu pflegen und eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Viele wollen in Teilzeit arbeiten, um genügend Freiraum für private Interessen und Erholung zu haben“, erklärt Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA- Regionaldirektion Sachsen-Anhalt – Thüringen.
Warum wohl… 🤷♂️
„Mehr als zwei Fünftel der Befragten Rentenbeziehenden vor allem bei geringfügig entlohnten Beschäftigten gaben an, aus finanziellen Gründen im Ruhestand weiterzuarbeiten.“
Die Menge armer Rentner wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Selbst wenn das offizielle Renteneintrittsalter nicht erhöht wird, werden viele Rentner gezwungen sein, weiter zu arbeiten, solange es die Gesundheit noch irgendwie zulässt.
Und das in einem reichen Land. Ein echtes Armutszeugnis.
Naja, differenziert. Was machst du mit der plötzlichen vielen Freizeit? Nach einer Übergangszeit, die wie Urlaub erscheint, fällt vielen doch die Decke auf den Kopf. TV- oder Fenstersehen ist auch nicht jedermanns Sache. Ach fehlt vielen dann der Umgang und Austausch. Und nur über Krankheiten läßt es sich schlecht kommunizieren…
Überschrift nochmal lesen: „…zehntausend mehr als vor 10 Jahren“ Dann nochmal richtig nachdenken.
Was war vor 10 Jahren noch anders? Richtig, die Preise waren deutlich niedriger, gerade die Mieten und Energiepreise.
Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
durchschnittliche Rente 2024: 1515 Euro
durchschnittliche Rente 2014: 1115 Euro
+ 35%
durchschnittliche Miete 2024: 6,16€/m²
durchschnittliche Miete 2014: 5,00€/m²
+ 23%
Den „kleinen Rest“ an gestiegenen Kosten für ALLES ANDERE mal eben „vergessen“?
Biet an!
Wie hoch waren die „anderen“ Kosten 2014, wie hoch sind sie heute?
(Hinweis: sollte mehr als 50% Steigerung sein, sonst geht’s nicht auf)
Wenn die Rente vor 10 Jahren gerade so reichte und jetzt nicht mehr reicht, müssen die Preise nicht mal um 50% gestiegen sein. Da staunste, wa?
Ja, genau das spiegelt die Gesellschaft wieder.
Ein Rentner sollte von seiner erarbeiteten Rente leben können…
Doch wir wissen alle, das es leider ganz anders ist.
Sehr tragisch
Alles möglich gewesen im Freien Arbeitsmarkt, bloß nicht im öffentlichen Dienst da bekommt man den letzten Tag mit Uhrzeit und Überstunden rechtzeitig vorgeschrieben wann Schluss ist!!!
Ist allgemein so, aber es gibt auch Ausnahmen, wenn wirklich Not am Manne ist. Dann darf man länger bleiben; zB 6 Monate. Frag mal, woher ich das weiß…
Blödsinn… Ist sogar im TVÖD geregelt, dass dies möglich ist.
Als Selbständiger und Unternehmer ist der Ruhestand ohnehin nur eine Fotmalität. Aber etwas lockerer Arbeiten und mal 2 Wochen Urlaub gönnt man sich dann schon. Hauptproblem ist eher, geeignete Nachfolger zu finden.
Naja, das sind aber auch vielfach selbstgewählte Probleme: Nichtloslassen können, Insiderwissen, wie es in der Firma läuft und Ablöse/Verkaufssummen, die kaum ein angehender Interessent so liegen hat bzw kreditiert bekommt…
Die da ganz oben machen sich nen fetten und unser einer muss Flaschen sammeln
Brauchst du doch nicht, es werden überall TZ- und Minijobkräfte gesucht…
In 10 Jahren werden es alle außer den Beamten und Pensionären sein