4,1 Millionen Euro weniger Drittmittel für Hochschulen in Sachsen-Anhalt
Sogenannte „Drittmittel“ sind eine wichtige Finanzierungsquelle für die Hochschulen. Die Mittel kommen beispielsweise durch Forschungsgemeinschaften oder auch Firmen. Im Jahr 2020 haben die Hochschulen in Sachsen-Anhalt 151,3 Millionen Euro eingenommen, 4,1 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor, informiert das Statistische Landesamt.
15,5 % der Einnahmen der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt waren 2020 Drittmittel. In den 5 vorangegangenen Jahren war dieser Anteil durchgängig höher. Er lag zwischen 16,5 % und 17,6 %.
56,7 Millionen EUR bzw. 37,5 % der Drittmittel der Hochschulen in Sachsen-Anhalt wurden 2020 aus dem öffentlichen Bereich, wie z. B. vom Bund, von den Ländern, den Gemeinden, Gemeinde- und Zweckverbänden, der Bundesagentur für Arbeit sowie den sonstigen öffentlichen Bereichen eingeworben. 68,1 % dieser Drittmittel vom öffentlichen Bereich stammen vom Bund und 21,4 % von den Ländern (ohne die Mittel der Träger der Hochschulen). 10,5 % entfielen auf den sonstigen öffentlichen Bereich (z. B. die Sondervermögen ERP [European Recovery Program] Lastenausgleichsfonds sowie die Sozialversicherungen).
62,5 % (94,6 Millionen EUR) der von den Hochschulen in Sachsen-Anhalt 2020 erhaltenen Drittmittel wurden außerhalb des öffentlichen Bereiches eingeworben. 24,5 Millionen EUR kamen von der gewerblichen Wirtschaft und sonstigen Bereichen für Lehr- und Forschungszwecke. Das war 1,9 Millionen EUR weniger als 2019 und der geringste Wert seit 2015. Von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) erhielten die Hochschulen 40,8 Mill. EUR, das waren 5,0 Millionen EUR weniger als im Jahr zuvor. 42,2 % der Mittel der DFG kamen aus koordinierten Programmen. Mit 17,2 Millionen EUR flossen hier 5,7 Millionen EUR weniger als im Vorjahr. Für Einzelförderungen wurden 36,4 % der Drittmittel von der DFG eingesetzt. 14,8 Millionen EUR standen den Hochschulen 2020 über Drittmittel dafür zur Verfügung, 4,8 Millionen EUR mehr als 2019. 29,3 Millionen EUR kamen aus der Europäischen Union, Hochschulfördergesellschaften oder Stiftungen.
Die beiden Universitäten des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg und Halle (Saale) warben 2020 mit 121,1 Millionen EUR 4/5 der gesamten Drittmittel ein. Die medizinischen Fakultäten der Universitäten waren daran mit 36,4 Millionen EUR beteiligt. Die Fachhochschulen verbuchten 27,7 Mill. EUR Drittmittel. 2,6 Millionen EUR wurden von den übrigen Hochschulen eingenommen.
Und einige glauben, gerade in aktuellen Zeiten, immer noch das Märchen von der unabhängigen Lehre, Forschung und Wissenschaft.
Du glaubst bestimmt auch noch, dass die Erde ne Scheibe ist, Wasser bergauf fließt!
Weniger Basismittel der Unis führen auch zu weniger Drittmitteln, denn es sind ja immer weniger Professoren und Mittelbau die immer mehr unterrichten müssen. Da bleiben weniger Köpfe und weniger Zeit für Drittmittelanträge und Forschung – was dann wieder Argument für Abbau ist – etc. etc. also die klassische Abwärtsspirale ….
Vielfach ist ordentliche Forschung nur mit Drittmitteln möglich, v.a. in Natur- und Lebenswissenschaften.