4,3% mehr Unternehmensgründungen in Sachsen-Anhalt – IHK Halle-Dessau: Gründungsanstieg erfreulich, aber bei weitem noch nicht ausreichend

Die Region Halle-Dessau zeigt sich gründungstärker als ganz Sachsen-Anhalt und sogar im bundesweiten Vergleich: 4,3 Prozent mehr Unternehmen – in Summe 4.880 – wurden im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) neu angemeldet. Das ist über ein Prozent mehr als im Landesdurchschnitt (3,2 Prozent) und liegt deutlich über der deutschlandweiten Steigerung, die nur ein minimales Wachstum von 0,2 Prozent aufweist.
„Damit setzt sich die positive Tendenz der vergangenen vier Jahre für den IHK-Bezirk insgesamt fort – in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten im Süden Sachsen-Anhalts stellt sich die Gründungsstatistik aber sehr unterschiedlich dar“, erklärt Antje Bauer, IHK-Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung. So führe der Landkreis Wittenberg mit einem Zuwachs von knapp 21 Prozent (532 neu gegründete Unternehmen) gegenüber dem Vorjahr das Feld an. Dagegen sei im Salzlandkreis bzw. im „Altlandkreis“ Bernburg ein Rückgang an Existenzgründungen um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu vermerken.
Trotz des Gründungsanstiegs im IHK-Bezirk insgesamt warnt Bauer vor zu viel Euphorie: „Die Zahlen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der jahrelange Rückgang an Gründungen und eine nur sehr geringe Dynamik noch immer nachhallen und sichtbar sind. Die große Lücke ist noch immer nicht geschlossen. Für ein langfristiges und stabiles Gründungshoch müssen sich Gründungsklima und die Bereitschaft zur unternehmerischen Selbstständigkeit an sich deutlich verbessern“, so Bauer.
Insgesamt ergebe sich laut IHK ein Zuwachs an Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts: „Der Unternehmensbestand hat sich im IHK-Bezirk um 459 Betriebe erhöht. Dies entspricht einer Verfünffachung des Zuwachses im Vergleich zum Vorjahr und liegt damit deutlich über dem landesweiten Unternehmenszuwachs, der nur um das 2,3-Fache angestiegen ist“, so Bauer. Die Stadt Halle (Saale) trage mit einem Plus von 165 Unternehmen maßgeblich zu diesem Wachstum bei. Der „Altlandkreis Bernburg“ verzeichne dagegen auch im Saldo aus Gewerbean- und -abmeldungen einen Rückgang (um 15 Unternehmen).
Die gestiegenen Gründungszahlen haben sich laut IHK auch in deren Geschäftsstatistik niedergeschlagen: Im Jahr 2024 sei die Zahl der Beratungen von Gründungsinteressierten im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozentpunkte gestiegen. „Gegenstand unserer Beratungen sind zum Beispiel die wirtschaftlichen Aspekte einer Unternehmensgründung, die jeweils passende Gründungsförderung sowie notwendige Genehmigungen und Anmeldungen“, erklärt Sibylle Lohmann, die das IHK-ServiceCenter leitet, das unter anderem Gründungsinteressierte auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet.
Der Handel, die personen- und unternehmensbezogenen Dienstleistungen und das Gastgewerbe sind laut Lohmann mit 73 Prozent aller IHK-Gründungsberatungen unverändert die beliebtesten Branchen. Lediglich fünf Prozent der Beratenen interessierten sich dagegen für die Innovations-, Kommunikations- und Telekomunikations-Branche und sechs Prozent für die vergleichsweise kapitalintensive Industriebranche.
Es handelt sich also ganz überwiegend um Dönerbuden, Wettbüros und Shisha-Bars? Zitat: „fünf Prozent der Beratenen interessierten sich dagegen für die Innovations-, Kommunikations- und Telekomunikations-Branche“. Hier sind die orientalischen Handyshops inkludiert? Von der IHK nicht erfasst sind ja die Barbiere, eine weitere Boom-Branche. Hier wird analog die Statistik der Handwerkskammer „erfreuliche“ Anstiege zeigen.
Hattest du schon mal eine unbefristete Arbeitsstelle in Vollzeit?
Schrotthändler hast du noch vergessen. 😀
10010110,
die Arbeit eines Schrotthändlers ist gut für die Wirtschaft und damit gut für Halle, was man von Ihnen, 10010110, als Bürgergeldempfänger nicht gerade behaupten kann.
Zeitzeuge,
warum haben Sie so ein Problem mit Gründungen im Gast- und Telekommunikationsgewerbe?
Der Markt regelt alles nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Außerdem ist es sehr gut, wenn Menschen mit Migrationshintergrund gründen, denn die Zahl der Unternehmensgründungen ist seit Jahren viel zu niedrig.