80 Jahre Kriegsende in Halle (Saale): Freiluftausstellung zu Saalebrücken ist nun an der Peißnitzbrücke zu sehen

Die Freiluftausstellung „Halles Brücken – 1945 und heute“ kehrt zurück – und zwar dorthin, wo Spaziergänger und Radfahrer sie besonders gut entdecken können: auf der Ziegelwiese an der Peißnitzbrücke. Nachdem die Präsentation im April an der Giebichensteinbrücke auf große Resonanz gestoßen war, wird die Schau nun bis voraussichtlich Ende August erneut gezeigt.

Die Ausstellung widmet sich einem dramatischen Kapitel der halleschen Stadtgeschichte: der Zerstörung von neun Saale-Brücken durch die Wehrmacht am 14. April 1945. In übergroßen, als Bücher gestalteten Aufstellern werden Fotografien, historische Postkarten, erklärende Texte sowie Zeitzeugenberichte präsentiert. Sie erzählen von der gezielten Sprengung der Brücken – darunter die Kröllwitzer Brücke, die Elisabethbrücke und die Hafenbahnbrücke – durch deutsche Truppen in den letzten Kriegstagen. Ziel war es, den Vormarsch der US-Streitkräfte zu behindern. Für die Zivilbevölkerung bedeutete dies den Verlust lebenswichtiger Verkehrsverbindungen und zusätzliche Not in einer ohnehin angespannten Zeit.

Die Ausstellung ist Teil des kulturellen Themenjahres „Stadt der Brücken. Kommen. Gehen. Bleiben“ sowie der Veranstaltungsreihe „80 Jahre Kriegsende“. Konzipiert wurde sie in enger Zusammenarbeit der Stadt Halle (Saale) mit der Gedenkstätte Roter Ochse und dem Stadtarchiv Halle.

Mit ihren großformatigen Buch-Aufstellern will die Ausstellung Geschichte nicht nur zeigen, sondern erlebbar machen. Durch die Verbindung von Bildern, persönlichen Erinnerungen und Informationen zum Wiederaufbau der Brücken entsteht ein vielschichtiger Blick auf Halles Vergangenheit – und auf die Brücken als symbolische Verbindungslinien zwischen gestern und heute.

Interessierte können die Ausstellung kostenfrei besuchen – und ganz nebenbei bei einem Spaziergang auf der Ziegelwiese Geschichte in neuem Format entdecken.