80 Jahre nach dem Heydrich-Massaker: Schüler des Lyonel-Feininger-Gymnasiums fahren nach Prag und Lidice
Reinhard Heydrich trägt oft auch den Beinahmen “Schlächter von Prag”. Geboren ist der stellvertretender Reichsprotektor für Böhmen und Mähren in Halle an der Saale. Er war für zahllose Gräuel der deutschen Besatzungsmacht an der tschechischen Bevölkerung verantwortlich. Er verstarb am 4. Juni 1942, also vor 80 Jahren, an den Folgen eines Anschlages des tschechischen Widerstandes. Im Rahmen geplanter Vergeltungsaktionen wurde der Ort Lidice zerstört und seine Bewohner getötet oder in Konzentrationslager verschleppt.
15 Schülerinnen und Schüler des Lyonel-Feininger-Gymnasiums aus Halle fahren rüber nach Tschechien und begeben sich gemeinsam mit ebenfalls 15 Schülerinnen und Schülern der Schule Praha 8 Ustavni auf eine historische Spurensuche. “Es wird keine gewöhnliche Klassenfahrt. Wie wollen die Spuren des damaligen Zusammenlebens finden”, sagt Geschichtslehrer Andreas Wunsch. Die Schüler seien gleich von der Idee begeistert gewesen. Für die Reise opfern die Schüler auch einen Samstag und einen beweglichen Ferientag, zudem muss der reguläre Unterrichtsstoff, den die Schüler nun verpassen, nachgeholt werden. In Prag selbst wird es einen Workshop mit einem bekannten Künstler geben, zudem nehmen die Schüler an der Gedenkveranstaltung für das Massaker teil
Jan Riedel, Direktor des Lyonel-Feininger-Gymnasiums, ergänzt: „Es ist mutig, dass wir uns und die tschechische Seite sich der Geschichte in Lidice stellen. Das nötigt mir höchsten Respekt ab!“ Er hofft auch, dass sich eine längerfristige Partnerschaft mit der tschechischen Schule entwickelt und diese ebenfalls einmal zu einem Besuch nach Halle kommt.
Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums: “Museale Arbeit findet heute nicht nur im Museum statt, sondern vernetzt sich mit vielen Partnern und gestaltet mit diesen gemeinsam Projekte auf Augenhöhe. Jugendliche hier zum eigenen Handeln und Nachdenken anzuregen ist dabei eines unser wichtigsten Ziele.“
In den vergangenen Wochen haben sich die halleschen Schüler mit der Biographie Reinhard Heydrichs beschäftigt. Gelegenheit dazu bietet das Stadtmuseum mit einer Dokumentenbox im Archiv der Generationsbiographien. Das dazugehörige Objekt, ein Comic der Künstlerin Barbara Salamoun (sie lebt in Pilsen), welches das Attentat auf Reinhard Heydrich am 27. Mai 1942 thematisiert, schlägt dabei die Brücke zur Vergeltungsaktion der Nazis nach dessen Tod. Sie zerstörten die Orte Lidice und Lezaky und ermordeten 220 Menschen – vor allem Männer – und verschleppten Frauen und Kinder in Konzentrationslager.
Das Archiv spiegelt mit den vorgestellten Lebensläufen, die sich insbesondere auf Kindheit und Jugend in Halle beziehen, die historischen Ereignisse und geht der Frage nach, wie sich diese in einer Biographie widerspiegeln und wie sich Menschen, die in die gleiche Zeit hineingeboren werden, sehr unterschiedlich entwickeln. So schweift der Blick vom Comic auf die Jacke einer KZ Uniform die von Otto Hermann getragen wurde, zu dessen Biographie gehört, dass ihm 2004 posthum von der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem der Titel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen wurde. Damit lassen sich Bezüge zwischen Täter- und Opferbiographien herleiten und hinterfragen. Diese eigene Erschließung von Bezügen steht im Mittelpunkt der Vermittlungsarbeit des Stadtmuseums. Sie trifft auf eine positive Resonanz im Gymnasium.
Im Ergebnis einer Kooperation zwischen Gymnasium und Stadtmuseum fährt die Schulklasse vom 7. – 11. Juni 2022 nach Prag, um sich dort gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Schule Praha 8 Ustavni auf eine Spurensuche zu begeben und die Gedenkstätte in Lidice zu besuchen. Im Mittelpunkt stehen dabei das gegenseitige Kennenlernen und an den historischen Orten, die Suche nach Antworten auf die Fragen nach Schuld und Verantwortung, von Handlungsoptionen und das Gedenken an die Menschen, die Opfer der deutschen Besatzung wurden. Die Ergebnisse des Austausches werden im Anschluss sowohl in die Arbeit des Stadtmuseums als auch in den Unterricht einfließen.
Die Förderung der Landeszentrale für politische Bildung reiht sich ein in eine Vielzahl von Möglichkeiten, außerschulische Aktivitäten zu unterstützen. Gerade die Begegnungen im Rahmen von internationalen Schüleraustauschen oder den Gedenkstättenfahrten sind ein wichtiger Baustein internationaler Jugendarbeit und der Erinnerungskultur.
Der Schüleraustausch ist ein Baustein der Kooperation des Stadtmuseums Halle und des Lyonel Feininger Gymnasiums für eine lebendige und zum Nachdenken anregende Vermittlung historischer Ereignisse und Biographien. Ziel der Begegnung von Schülerinnen und Schülern ist es, sich kennenzulernen und dabei in einen Austausch über gemeinsame historische Berührungspunkte und deren Verankerung im Unterrichtsplan und in der Erinnerungskultur der Städte zu treten. Es wird angestrebt, diese Schülerfahrten fortzuführen.
Im September werden Schülerinnen und Schüler die Stadt Halle und ihre Umgebung besuchen, um die Kultur Sachsen-Anhalts zwischen Tradition und Moderne näher kennenzulernen.
Der Schüleraustausch wird durch die Förderung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (https://www.fondbudoucnosti.cz/de/) und der Landeszentrale für Politische Sachsen-Anhalt ermöglicht
Was sagen die zu den Waffenlieferungen in die Ukraine? Haben die wenigstens die Lehren gezogen
Die Lehre ist, nicht vor Diktatoren einzuknicken und sie zu beschwichtigen. Daher sind die Waffenlieferungen an die wahren Patrioten in der Ukraine richtig & wichtig.
Viel klüger ist es natürlich, erst monatelang einen aussichtlosen Kampf zu führen, vielleicht eine Millionen Menschen sinnlos sterben zu lassen und dann doch einsehen zu müssen, dass man gegen eine übermächtige Atommacht nicht gewinnen kann.
Manchmal ist man einfach gewungen, das kleinere Übel zu wählen. Das sollte man aus Selbsterhaltungsgründen rechtzeitig einsehen.
Du hältst lieber hin, statt nein zu sagen.
Deswegen bist du, wo du bist.
Ich bin klug und du bist dumm, nur du glaubst, es wär‘ andersum…
Hauptsache die Schuldgefühle werden transportiert … Und ewig weiter …. Damit auch diese Jugend zu unterwürfigen und ewig zahlenden deutschen wird. ..
„Für die Reise opfern die Schüler auch einen Samstag und einen beweglichen Ferientag,“
Ausgerechnet im Zusammenhang dieser Reise ist „opfern“ wohl etwas fehl…
„Es ist mutig, dass wir uns und die tschechische Seite sich der Geschichte in Lidice stellen. Das nötigt mir höchsten Respekt ab!“
Eigenlob stinkt.
„Es ist mutig, dass wir uns und die tschechische Seite sich der Geschichte in Lidice stellen. […]“
Was ist das denn für ein Satzbau?
Dieser mutige Satzbau stammt von Jan Riedel, Direktor des Lyonel-Feininger-Gymnasiums.
Was für dämliche Kommentare. Was hat der Ukraine-krieg damit zu tun und warum soll die Erinnerung der Schandtaten nicht wach gehalten und weiter vermittelt werden?erst recht in Zeiten, wo die Relativierer und Leugner Aufwind haben.
„wo die Relativierer und Leugner Aufwind haben.“
Meinst du die Relativierer, die partout keine Asow-Nazis erkennen können, selbst wenn es dafür tausend Beweisfotos und -Videos und Berichte gibt, sogar aus deutschen MSM (natürlich nur von vor ein paar Jahren)?
Tausend Fotos von einer Person machen aus einer Person nicht tausend.
Tausend tätowierte Asow-Nazis können nicht nur eine Person sein. MSM-Sendungen mit Berichten über Nazi-Ausbildungscamps für ukrainische Kinder und Jugendliche sind auch nicht nur über „eine Person“.
„MSM-Sendungen mit Berichten über Nazi-Ausbildungscamps für ukrainische Kinder und Jugendliche“
Waren das auch „tausend“ Sendungen, die du da gesehen hast?
🤣
@Unsinn erzählen
Meinst du sowas:
„Deutsche Rechtsextremisten haben an einer paramilitärischen Ausbildung in Russland teilgenommen.“
https://www.trtdeutsch.com/news-europa/deutsche-rechtsextremisten-erhalten-militarische-ausbildung-in-russland-2027832
https://www.fluter.de/asow-jugendcamps-in-der-ukraine
War ja wohl notwendig. Danke Putin für den Beweis.