99 Bissvorfälle in Sachsen-Anhalt: Deutscher Schäferhund und Labrador Retriever bissen am häufigsten zu
„Was tut ihr, wenn beim Spazierengehen ein großer unbekannter Hund auf euch zugerannt kommt?“ will Hundetrainerin Christiane Saalfeld von den Mädchen und Jungen im „Grünen Klassenzimmer“ wissen. Einige der Zweitklässler aus der Grundschule „Frohe Zukunft“ in Halle kennen sich aus, sie haben schon das Winterferienprogramm im Landesverwaltungsamt besucht. Hier stand auch in diesem Jahr der Tierschutz – insbesondere das Zusammenleben mit Haustieren – auf dem Programm. Und deshalb wissen sie auch, dass still stehen bleiben – so schwer es auch fällt – in diesem Fall die beste Option ist. Weil sie im Unterricht gerade ein Buch über einen Hundewelpen lesen, der neu in eine Familie kommt, erfuhren sie in dieser besonderen Unterrichtsstunde am Montag (20.02.2017) außerdem noch jede Menge Wissenswertes über ein möglichst harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Haustier. Das besonders Spannende dabei: mit Chico, Katta und Blue, den europäischen Schlittenhunden von Christiane Saalfeld, waren gleich drei vierbeinige Assistenten mit ins „Grüne Klassenzimmer“ gekommen. Da lernte man schnell, sich auch ohne Worte zu verstehen und die Bedürfnisse der Vierbeiner zu erkennen und sich darauf einzustellen.
Wie wichtig das im Einzelfall sein kann, zeigt auch die Statistik der Bissvorfälle, die beim Landesverwaltungsamt geführt wird. Hier belegt seit Jahren der „Familienhund“ Labrador Retriever gemeinsam mit dem Schäferhund die vordersten Plätze. Neben artgerechter Haltung, guter Erziehung des Hundes kann auch wachsendes Verständnis für die Verhaltensweisen und Bedürfnisse des Hundes helfen, mögliche Konflikte zu minimieren.
Insgesamt bissen Hunde in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr 99 Mal, und damit 10 Mal weniger als 2015, zu. 49 Mal waren Menschen betroffen, 50 Mal andere Tiere. Am häufigsten, nämlich 15 Mal, wurden Labrador Retriever bei den Bissvorfällen registriert. Der Deutsche Schäferhund biss 14 Mal zu.
Setzt man jedoch die Bissvorfälle von Rassen in das Verhältnis zu ihrer in Sachsen-Anhalt vorkommenden Population liegt der Belgische Schäferhund mit 1,48 % vor dem Kaukasischen Ovtcharka mit 1,44 %. Deutscher Schäferhund und Labrador Retriever rangieren in dieser Negativstatistik allerdings nicht mal unter den vorderen 10.
Neue Maßgaben für Hundebesitzer
Zum 1. März 2016 trat in Sachsen-Anhalt eine neue Regelung zum Hundegesetz in Kraft, die es Hundebesitzern seitdem untersagt, bestimmte Rassen zu züchten, zu vermehren oder mit ihnen Handel zu treiben. Genau sieht das Zucht- Vermehrungs- und Handelsverbot vor, dass Hunde der Rassen
Pitbull-Terrier
Staffordshire-Bullterrier
American Staffordshire-Terrier
Bullterrier
nicht mehr gezüchtet, vermehrt oder gehandelt werden dürfen. Dies gilt auch für entsprechende Kreuzungen untereinander und mit anderen Hunden. Das Verbot gilt sowohl für nicht gewerbliche als auch für gewerbliche Hundezüchter bzw. -besitzer.
Bissvorfälle insgesamt im Sinne von § 3 Abs. 3 Nr. 2 HundeG LSA (Bissvorfälle)
Rasse | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009* |
Pitbull – Terrier/ Kreuzung | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 4 | 7 | 4 |
Staffordshire – Bullterrier/ Kreuzung | 1 | 0 | 0 | 1 | 3 | 4 | 9 | 7 |
American Staffordshire – Terrier/ Kreuzung | 4 | 1 | 1 | 10 | 5 | 3 | 16 | 18 |
Bullterrier inkl. Miniatur Bullterrier/ Kreuzung | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 |
*ab Inkrafttreten des Gesetzes
jetzt geht eine Hundetrainerin in eine schule um den kindern (zweite klasse) das angepasste verhalten gegenüber Hunden beizubringen ..welche nicht erzogen und oder an der leine sind…. das ist schon echt verrückt..
passt aber zu den eingezäunten Spielplätzen und den nicht eingezäunten hundewiesen.
Kein Hund beißt grundlos! Bevor ein Hund beißt gibt er Vorwarnungen. Wer knurren, Zähne zeigen, aufgestelltes Rückenfell etc. ignoriert, hat pech gehabt.
Allenfalls ist der Besitzer schuld, da er seinen Hund entweder falsch erzogen, oder schlimmer noch „scharf“ gemacht hat.
Es gibt auch noch sogenannte Angstbeißer, aber auch da ist nicht der Hund, sondern der Mensch schuld.
Hunde-Micha! FTW!
Ein Hund ist ein Tier und agiert instinktiv, auch wenn es gut erzogen ist. Und ein Tier kann gewisse Handlungen unter Umständen falsch deuten. Dann wäre es aus der Sicht des Hundes nicht „grundlos“, aber dem Gebissenen hilft das nicht…
am besten hält man sich von jeglichem wau wau fern.. von den ,Menschen die einen haben gleich mit … Straßenseite wechseln und gut ist …
„Das Verhältnis des gebissenen Kindes zum Hund war ebenfalls Gegenstand der Analyse. Demnach war der Hund in 73% der Fälle dem Kind bekannt (24% eigener Hund, 20% Freund, 15% Nachbar, 14% Verwandter), in 15% handelte es sich um einen fremden Hund, und bei 12% konnten dazu keine Daten erhoben werden“
Quelle: http://www.wuff.eu/wp/studie-erstellt-risiko-profil-von-hunderassen/
Mensch, alles domestizierte Hunde, alles des Menschen beste Freunde, kein Wolf dabei.