Energiewende: Stadtwerke nehmen Riesen-Thermoskanne in Betrieb

Der sogenannte „Energie- und Zukunftsspeicher“ am Kraftwerk Dieselstraße wurde am Mittwoch offiziell eingeweiht. Die Stadtwerke haben rund zehn Millionen Euro investiert.
Der Speicher hat ein Fassungsvermögen von etwa 50.000 Kubikmeter, das entspricht 250.000 Badewannen. Rund einhundert Tage hat es gedauert, den Speicher mit Wasser zu füllen.. Weil sich der Speicher durch die Füllung setzt, hat dies auch Auswirkungen auf den benachbarten Schornstein. Weil dieser sich aber derzeit um 14 Zentimeter neigt, gehen die Stadtwerke davon aus, dass künftig der Schornstein wieder gerade gerückt wird. Für den Speicher wurden rund 1.200 Tonnen Stahl verbaut.
Oberbürgermeister Bernd Wiegand sagte, es handele sich vermutlich um die “am besten isolierte Thermoskanne der Welt.” Es handele sich im einen wichtigen Baustein in der Energiewende. Halle setze ein selbstbewusstes Zeichen. Die Stadt rüste sich für die Zukunft. Umweltministerin Claudia Dalbert meinte, die Klimakrise sei da, das hätten die Trockenheit in diesem und der Starkregen im vorigen Jahr gezeigt. Sie wies darauf hin, dass die Landesregierung eine Senkung des CO2-Ausstosses beschlossen habe. Die EVH zeige mit dem Projekt, wie urbane Energieversorgung der Zukunft aussieht. Es handele sich um ein Vorhaben von Weltmaßstab.
Bisher fährt die EVH ihre Kraftwerke im Wesentlichen wärmegeführt. Das heißt die Anlagen arbeiten dann, wenn die Hallenser Wärme brauchen. Für den dabei erzeugten Strom muss man dann manchmal ungünstige Preise an der Strombörse EEX in Leipzig in Kauf nehmen. Der Speicher ermöglicht zukünftig auch eine stromgeführte Fahrweise. Die Anlagen arbeiten dann, wenn der Strompreis günstig ist, die gleichzeitig entstehende Wärme wird im neuen Energiespeicher gespeichert und dann als Fernwärme verwendet, wenn die Hallenser die Wärme abrufen. Das heißt, der Speicher funktioniert etwa so wie eine riesige Thermoskanne.
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