„Keine Party mit Arschlöchern“: Linke Gruppen kritisieren Rapper-Auftritt im Klub Drushba

Die Betreiber vom Tanzklub Drushba in Halle sehen sich gerade heftige Kritik ausgesetzt. Grund ist der geplante Auftritt von Talib Kweli am 11. Juli. Linke Gruppen werfen dem Musiker Judenhass vor.
„Kein Verständnis haben wir dafür, dass Aktivisten, die in rassistische, antisemitische und hetzerische Aktionen sowie BDS-Kampagnen verwickelt sind, eine Bühne geboten wird“, erklärt der Arbeitskreis Antifaschismus/Antirassismus im Studierendenrat der Uni Halle. „Die Betreiber der Drushba müssen sich überlegen, ob sie im Gegensatz zu Veranstaltern aus Düsseldorf und München antisemitischer Propaganda öffentlichen Raum verschaffen wollen.“ Kweli unterstütze die BDS-Bewegung («Boycott, Divestment and Sanctions»), eine Organisation, die zum Boykott Israels aufrufe, das Land als Apartheidsstaat deklariere und das Existenzrecht Israels in Frage stelle, kritisiert der Stura. „Der Deutsche Bundestag hatte unlängst BDS als antisemitisch eingestuft. Kweli wirft dem Bundestag sogar vor, sich durch diese Entscheidung mit dem Faschismus einzulassen. Er argumentiert mit einer „weißen Vorherrschaft“ und „weißen Juden“, die gemeinsame Sache mit Nazis und dem Ku-Klux-Klan machen würden.“ Der Stura fordert deshalb dazu auf, das Konzert abzusagen.
Auch der aus Hausbesetzern hervorgegangene Verein „VL – Kellnerstraße“ übt Kritik. „Nicht nur, dass ein Veranstaltungsort auf diese Weise verantwortungslos mit seinem Hausrecht umgeht und damit einem Antisemiten eine Bühne liefert – es ist in kurzer Zeit das zweite mal, dass in Kooperation mit Salty Soundz fragwürdige Künstler nach Halle eingeladen werden“, heißt es in einer Erklärung. „Wir als Verein und als politisches Hausprojekt wollen so ein fahrlässiges Verhalten nicht unwidersprochen stehen lassen. Konzerte und Partys sollen Spaß machen, sind aber keine Orte frei von politischer Verantwortung. Darum gilt für uns auch weiterhin: Keine Party mit Antisemit*innen – keine Party mit Sexist*innen – keine Party mit Arschlöchern!“
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