SPD will Oddset-Sportwetten in Sachsen-Anhalt beenden

Auf das richtige Fußball-Ergebnis tippen und damit etwas Geld gewinnen – das geht mit den Oddset-Sportwetten. Doch das lädt auch zu Betrug ein. Die SPD will die Oddset-Sportwetten in Sachsen-Anhalt beenden. Denn unter den zehn höchsten Jahreseinsätzen, die 2018 in Deutschland bei Oddset gespielt wurden, entfielen allein vier auf SpielerInnen aus Sachsen-Anhalt. Eine Spielerin aus Sachsen-Anhalt führt sogar die Tabelle an. Zudem haben diese vier Spieleridentitäten mit rund einem Prozent der Wettscheine mehr als die Hälfte der Wettgewinne in Sachsen-Anhalt erzielt.

„Aus den uns vorliegenden Unterlagen können wir erkennen, dass mehrere in Sachsen-Anhalt ansässige Großspieler mit systematischem Vorgehen bei den Oddset-Sportwetten auf Sportereignisse setzen und durch eine Kombination von Wetten Gewinne in erheblichem Umfang erzielen“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Schmidt. „Zwar ist diese Praxis für sich genommen, soweit der Untersuchungsausschuss Einblick hat, nicht illegal, aber aus dem Gesamtkonstrukt – Betreiben einer Lottofiliale durch Angehörige; Provisionen für Lottofilialen; Provisionen für Bezirksstellenleiter – ergibt sich ein Gesamtbild, das geeignet ist, den staatlichen Lottoauftrag als solches zu gefährden.“

Zudem könne sich ein derartiges organisiertes und systematisches Spiel negativ auf die Quoten gewöhnlicher Spielteilnehmer auswirken. Verluste einzelner Landeslotteriegesellschaften werden dann auf alle Mitgliedsgesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks abgewälzt.

Wie zuvor schon Niedersachen, Sachsen und Thüringen soll sich Sachsen-Anhalt aus dem Sportwettengeschäft zurückziehen, fordert die SPD. „Gegenüber privaten Glücksspiel- und Wettbetreibern hat das Land mit der Glücksspielprävention einen klaren Auftrag. Den sehe ich angesichts der Vorgänge bei Oddset in Sachsen-Anhalt nicht mehr als erfüllt an.“

Auch der Absicht der Landesregierung, die bislang in Sachsen-Anhalt nicht erlaubten Online-Sportwetten durch eine Änderung des Glücksspielstaatsvertrags zu legalisieren, steht die SPD-Fraktion äußerst skeptisch gegenüber.