Aus nach drei Wochen – klimacampOst verlässt erhobenen Hauptes den Hallmarkt
Vor drei Wochen veränderte sich das Erscheinungsbild des Hallmarktes zu Füßen der Marktkirche Unser lieben Frauen in Halle (Saale) drastisch. Ein Schlafzelt wurde aufgebaut, mehrere Pavillons, Stühle, Tische, Technik. Innerhalb weniger Stunden entstand das klimacampOst. Die ersten Reaktionen der Passanten waren eher verhalten. Doch wer sich traute, die zumeist jüngeren Menschen im Camp anzusprechen, fand schnell heraus, dass hier weniger die von vielen vermuteten „linksgrünversifften“, arbeitsscheuen Langzeitstudenten anzutreffen waren, als eine Vielzahl von interessierten und engagierten Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten.
Nachdem sich gewisse Organisationsstrukturen gebildet hatten, lief das Alltagsleben im Camp an. Nun konnten die Teilnehmer Angebote für Interessierte auf die Beine stellen. Hier gab es vor allem eine breite Palette von Diskussionsrunden und Vorträgen zum Themenkomplex des durch den Menschen verursachten Klimawandels.
Die Außenwirkung des Camps, vor allem in den sozialen Medien, war groß. Überregional nahm man die Aktion wahr und so machten sich in den letzten Tagen der Sommerferien viele Jugendliche aus anderen Regionen Deutschlands auf nach Halle. Im climacampOst verbrachten diese dann ein paar Tage in der Saalestadt um Erfahrungen, Ideen und auch den ein oder anderen Traum mit Gleichgesinnten auszutauschen. So kamen zum Beispiel Besucher aus Augsburg, München, dem Ruhrgebiet und auch Österreich.
Der Kontakt zur Bevölkerung wurde schnell intensiver. Immer mehr Passanten blieben neugierig stehen und begannen Gespräche mit den Teilnehmern. Selbstverständlich war man sich nicht immer einig, das ein oder andere auch etwas hitzigere Wortgefecht wurde geführt, doch am Ende ging man immer friedlich auseinander. „Ich habe lange nicht mehr so angenehm gestritten. Hat mich ein bisschen an die Diskussionsrunden zur Wendezeit erinnert.“, sagte uns ein älterer Herr bei einem Gespräch. Auch die Unterstützung durch verschiedene lokale Gruppen wuchs: so versorgte unter anderem die hallesche Foodsharing-Gemeinschaft die Teilnehmer regelmäßig mit Nahrungsmitteln.
„Es waren spannende, aufregende, intensive drei Wochen für uns alle.“, sagte Jonas Venediger, Mitorganisator des Klimacamps. Man habe mit den begrenzten Mitteln und in der kurzen Zeit natürlich keine konkret umsetzbaren Ergebnisse erzielen können, doch er sei sich sicher, dass man vielen Menschen einen, wenn auch kleinen, Denkanstoß mitgeben konnte.































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