Freiwillig mehr Arbeiten: Leben-Arbeitszeitkonten für Lehrer in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalts Lehrkräfte an öffentlichen Schulen bekommen flexible Arbeitszeitkonten. Das hat der Landtag am Freitag auf Antrag der schwarz-rot-gelben Regierungskoalition beschlossen. Damit können Pädagogen freiwillig mehr arbeiten. Die angehäuften Überstunden können später ausbezahlt werden. Auch können Lehrer dadurch früher in Rente gehen. Aktuell können Überstunden nicht mit ins kommende Schuljahr genommen werden.
„Mit diesem Antrag schaffen wir die langfristige Möglichkeit für Lehrkräfte, zusätzlich geleistete Arbeitszeiten auf einem Arbeitszeitkonto auch über ein Jahr hinaus anzusparen, um dann zu einem späteren Zeitpunkt diese Zeiten als Verminderung der Pflichtstunden oder als Blockfreistellung (Sabbatjahr; Freistellung vor Ruhestands-/Renteneintritt) auszugleichen und geltend zu machen“, sagt der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Carsten Borchert. „Die Gestaltung der Regelungen stellt sicher, dass sogenannte „Störfälle“, die zu einer besonderen Belastung in einem einzelnen Haushaltsjahr durch unvorhergesehene Zahlungen für einen langen davorliegenden Zeitraum führen können, weitestgehend minimiert werden. Denn die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung hat Priorität, weshalb regelmäßige Zahlungen als Ausgleich vor Freizeitausgleich vorzusehen sind. Des Weiteren kommt ein genereller Vorteil hinzu: Die Schulverwaltung wird in die Lage versetzt, das Arbeitsvolumen im Schuldienst besser zu steuern.“
„Es kann dann zu einem späteren Zeitpunkt zum individuellen Freizeitausgleich genutzt werden, zum Beispiel in Form eines Sabbatjahres, der Frührente oder über eine Reduzierung der Pflichtstunden“, erklärte Jörg Bernstein, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.
Hintergrund der Initiative sind der aktuelle Lehrermangel und die lückenhafte Unterrichtsversorgung im Land. „Dadurch ist für die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen ein Freizeitausgleich für Überstunden in der Praxis oftmals nicht möglich. Es bedarf einer flexiblen, tarifvertraglich und dienstrechtlich abgesicherten Regelung“, so der Abgeordnete der Liberalen, der selbst bis zum Einzug in den Landtag 2021 als Lehrer im Schuldienst arbeitete. „Unser Konzept soll zudem als ein Baustein dazu beitragen, die Unterrichtsversorgung abzusichern, indem es Anreize bietet, jetzt Mehrarbeit zu leisten und diese später je nach persönlicher Lebenssituation auszugleichen“, ergänzte Bernstein.
Für die Liberalen sei „weltbeste Bildung“ eines der wichtigsten Ziele. Bernstein: „Sachsen-Anhalt muss Chancenland werden. Der soziale und finanzielle Hintergrund der Eltern dürfen keinen Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Dazu brauchen wir eine lückenlose Unterrichtsversorgung und ausreichend motivierte, engagierte Lehrkräfte. Deshalb müssen wir den Lehrerberuf attraktiver machen.“
Den heutigen Landtagsbeschluss dazu begrüßt die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Wir haben seit Langem gefordert, freiwillige Arbeitszeitkonten einzuführen. Es ist eine wichtige Maßnahme, um die Attraktivität des Lehrberufs zu steigern. Das ist in der anhaltenden und akuten Situation des Lehrkräftemangels hierzulande bitter nötig. Wir brauchen jede Lehrerin und jeden einzelnen Lehrer“, sagt Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion.
„Ein weiterer wichtiger Schritt wäre endlich A 13/E13 für Grundschullehrkräfte einzuführen. Das ist dringend notwendig, um nicht noch mehr angehende Grundschullehrer*innen an unsere Nachbarbundesländer zu verlieren. Das ist auch eine Frage der Gerechtigkeit. Deshalb werden wir an dieser Stelle nicht lockerlassen.“
Ein Sabbatjahr , Es ist ein Jahr in dem Ackerland ruhen soll .
Dann bin ich ja mal gespannt, wann der Freizeitausgleich gekippt wird, weil ja noch auf Jahre hinaus Lehrkräfte fehlen werden…. Das hat das Land ja schon damals mit den Altersteilzeitlern versucht.
Es würde genügen wenn alle Lehrer 8 Stunden tatsächlich arbeiten würden für Das hohe Gehalt was sie jetzt schon haben, wir alle Arbeitehmer das müssen.
Wieso müssen die in den Schulferien nichts machen. Dann werden sie auch noch verbeamtet sind unkündbar und berufen sich dann rechtzeitig auf Stress und gehen vorfristig in Rente. Und dann gibts noch mehr Geld jetzt obendrauf, die Armen. Aber wegen 50€ mehr Harz IV, da wird debattiert. Und da gibt es noch ein paar Branchen, die trotz viel Gehalt noch immer was drauf bekommen.
Dann nächstes Jahr fürs Studium einschreiben.
3.500 netto sind nicht zu hohes Gehalt.Ist angemessen.
Kennst du Lehrer?
Gute Lehrer verbringen nach 6-7h in der Schule noch einiges an „Freizeit“ damit den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten und Tests etc zu kontrollieren…auch am Wochenende und teilweise in den Ferien.
Ja es gibt auch solche deren Vorbereitung in der Schule mit dem aufschlagen des Lehrbuchs beginnt, aber das hat man ja in allen Jobs 😉
Warum sollen also die Guten wegen den Schlechten leiden und am Ende die Qualität des Unterrichts und damit die Schüler?
Macht das ja nicht, die zahlen euch kein Geld aus, die wollen nur sparen, fallt nich auf den Trick rein
„Die“ müssen aber solange es „die“ gibt.
„Ein weiterer wichtiger Schritt wäre endlich A 13/E13 für Grundschullehrkräfte einzuführen. Das ist dringend notwendig, um nicht noch mehr angehende Grundschullehrer*innen an unsere Nachbarbundesländer zu verlieren.“ Mit Speck fängt man Mäuse und gute Bildung (unserer Kinder) kostet nun mal Geld. Eigentlich bekannt. Und trotzdem wieder solch halbe Sachen. Alibifunktionen wie bei Tullner….Schade eigentlich.
A13/ E13 ist höherer Dienst. Die haben z.B . Schulpsychologen oder Direktoren, aber nicht einfache Lehrer.
Ich sage nur 63 Tage frei bei 30 Tagen Urlaub.
Das muss man erstmal schaffen.
:‘D
Die müssen hat nichts. Die Grünen haben vor der Wahl auch was anderes versprochen und nun liefern die doch Waffen in die Ukraine. Und so werden sie das mit euch auch machen. Wenn ihr dann die angesparten Stunden haben wollt wissen sie von nichts und behaupten, dass hätten ihre Vorgänger beschlossen, damit haben sie nichts zu tun. So wird es kommen, glaubt ihnen nicht, denn: Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, wenn er sich die Wahrheit spricht. Denkt an meine Worte. Die wollen nur billig davon kommen. Macht da nicht mit!
Gott sei dank leben wir in einem Rechtsstaat, in dem ich auf solche Polemik nicht reinfallen muss! Das Lebensarbeitszeitkonto wird Gesetzen folgen, wie alles andere auch … damit ist mir egal, wer sich erinnert oder nicht.
Ist ja auch nicht so, dass in allen anderen Bundsländern Lehrer an den Bäumen wachsen … und die haben auch das LAK und dort funktioniert es auch.
Kritiker &-Bürger… Keine Ahnung vom Lehrerjob, aber erstmal rumtönen! Echtes Stammtischniveau!
Macht es nicht, wer arbeitet denn freiwillig mehr? Ihr denkt wohl die Lehrer sind bekloppt? Da habt ihr euch aber geirrt