Landes- und bundesweite lautstarke Proteste zurzukunftssicheren Arzneimittelversorgung: Protesttag der Apotheken
Wir brauchen nicht nur warme Worte. Wir brauchen endlich Wertschätzung seitens der Politik! So der Tenor aus der Apothekerschaft. Die dauerhaften Lieferengpässe, überbordende Bürokratie und rasant steigenden Lohn- und Energiekosten haben dazu geführt, dass sich fast alle Apotheken aus unserem Bundesland und fast alle der 76 Apotheken aus Halle (Saale) dem Protesttag angeschlossen haben. Die drängendste Arzneimittelversorgung wurde landesweit über 39 Notdienstapotheken sichergestellt.
Der deutschlandweite Protesttag richtet sich gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Denn: Die kürzlich beschlossene Honorarabsenkung für Apotheken ist nach zehn Jahren Stillstand bei der Apothekenvergütung ein Schlag ins Gesicht der Apothekenteams, die erst die Pandemie und jetzt die Lieferengpässe bekämpfen müssen. Hinzu kommt, dass das von der Bundesregierung vorgelegte Lieferengpassgesetz weder die Situation rund um die Lieferengpässe noch die wirtschaftliche Situation verbessern wird. Allein im Jahr 2022 ist die Zahl der Apotheken um 393 auf 18.068 zurückgegangen – der niedrigste Stand seit Beginn der 1980er Jahre. Auch Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen zehn Jahren 49 Apotheken verloren. Jetzt gibt es landesweit nur noch 568.
„Wer würde denn für das Geld arbeiten gehen, dass sich seit 20 Jahren nicht mehr erhöht hat. Nur wir Apothekerinnen und Apotheker machen das noch. Das ist doch nicht mehr nachvollziehbar“, fordert Anne-Kathrin Haus eine dringende Honorarerhöhung. Denn auch sie hat mit galoppierenden Kosten bei Energie, Personal und Mieten zu kämpfen. Darum organisierte die junge Apothekerin auf dem Marktplatz in Colbitz die größte Protestveranstaltung in Sachsen-Anhalt. Gekommen waren 19 Apothekenteams aus dem Umland, um sie bei ihrer Aktion zu unterstützen. Auch ein Fernsehteam war vor Ort und der Hörfunk berichtete ausführlich. Viele Teams haben sich aber auf den Weg nach Berlin begeben, um dort den bundesweiten Protest lautstark zu unterstützen.
Als Verbandsvertreter war Thomas Rößler vor Ort in Colbitz und stellte sich den Medienfragen. Gestern konnte er bereits in seiner Magdeburger Apotheke Nicole Anger zum Gespräch begrüßen. Sie sitzt für DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt und ist deren gesundheitspolitische Sprecherin. Steht es wirklich so schlimm um die Apotheken? fragte sie Thomas Rößler. Und er konnte nur antworten: Ja, leider.
Nicole Anger ist als gesundheitspolitische Sprecherin eingesetzt? Ihr beruflicher Lebenslauf hat nichts, aber auch gar nichts mit Gesundheit zu tun, geschweige denn, dass diese Person jemals im Gesundheitswesen beschäftigt war.
Sollte das was Neues sein? Ist doch in der Politik völlig normal 🤷♀️ Wenn ich da schon alleine an die letzten drei Verteidigungsministerinnen denke… 😲 Selbst der jetzige hat keine Ahnung, hat aber immerhin wenigstens mal selbst gedient. Da wechseln welche von einem Ministerium ins andere, da weiß man von Anfang an, dass das nichts wird 🙄
Sollte nun keine Reaktion seitens der Ministerien kommen und die Krankenkassen weiterhin mit Verfahrensanordnungen drohen, dann sollte der Notdienst sofort bis auf weiteres von 22 bis 8 Uhr ausgesetzt werden.
Aber so wie der Tag heute gezeigt hat, gibt es sicherlich 2-3 Apotheken die sich darum reißen werden die Notdienste allein durchzuführen. Würde sogar Gelder für die Versicherten sparen.