Neue Ausstellung in der Zeitkunstgalerie mit Farbdrucken und Porzellan

Die Zeitkunstgalerie in Halle (Saale) zeigt ab Samstag eine neue Ausstellung von Claus Berg “Colorprints” und Antje Dietrich Gottwald zum Thema Porzellan. Uuf Ausstellungseröffnung am Samstag, dem 12. Oktober 2024, um 11.00 Uhr, spricht Renate Luckner-Bien. Musikalische Umrahmung: Holger Gottwald – Gitarre
Die Schau in der Kleinen Marktstraße ist bis 16. November 2024 immer Dienstag-Freitag 11:00 – 13:30 Uhr + 14:00 – 18:00 Uhr sowie Samstag 11:00 – 15:00 Uhr geöffnet.
Antje Dietrich:
„Die Dinge, die uns umgeben, sind Ausdruck unserer Lebensgewohnheiten, widerspiegeln unsere Lebensgewohnheiten.“ (Antje Dietrich)
Das Gebrauchsgeschirr von Antje Dietrich macht die Einheit von Material, Form und Gestaltung erlebbar.
Ihr stilistisches Markenzeichen – die zarte, sanft aufblühende Rose – bereitet unser Auge darauf vor, was unsere Hand gleich erfühlen darf – die zarte, unglasierte Oberfläche des Porzellans. Wenn der Inhalt des Gefäßes nun diesen Erwartungen gerecht wird, dann kann uns ein Morgenkaffee zum sinnlichen Genuss der Harmonie verführen. Verschiedene Sinne – sehen, fühlen, riechen, schmecken – verdichten sich zu einem Gesamterlebnis. In der eigenen Werkstatt von Antje Dietrich entstehen Porzellanunikate und Kleinserien aus dem Geschirrbereich – zum alltäglichen Gebrauch.
Die Fertigung erfolgt auf klassische Weise über die eigene Herstellung der Gipsformen, die dem Porzellan die Form verleiht und somit schon zu diesem frühen Zeitpunkt die entscheidende Basis für den Gesamteindruck des Unikats bildet. Alle folgenden Arbeitsschritte werden dieses Grundthema der gestalterischen Idee aufnehmen und zu einer Harmonie vollenden.
„Diese Arbeitsweise erinnert an die Geburtsstunde der auf Handarbeit beruhenden Porzellanmanufakturen.“ (Antje Dietrich)
Diese Einzelstücke erfahren eine individuelle Gestaltung durch Präge-, Walz- und Drucktechniken.
Das Porzellan wird sehr hoch gebrannt. 1300°C, schließt somit den Porzellanscherben und garantiert die Wasserdichtigkeit des Gefäßes auch ohne Glasur. Die matte Oberfläche wird nach dem Brand poliert, um eine samtweiche, specksteinartige Oberfläche zu erhalten. Die Farben werden in den letzten Arbeitsschritten aufgetragen und eingebrannt.
Claus Berg:
Claus Berg wurde 1964 in Mirow (Mecklenburg) geboren und studierte von 1987 – 92 an der halleschen Hochschule für Kunst und Design „Burg Giebichenstein“.
Seitdem lebt und arbeitet er in der Saalestadt und hat sie mehr und mehr liebgewonnen. Bei seinen Streifzügen entdeckt er immer wieder interessante Stellen die er in Bildern festhält. Aber auch andere Städte und Stätten interessieren ihn.
„Viele Orte begegnen mir zunächst durch ihre Geschichte und deren Bauwerke. Historische und moderne urbane Strukturen faszinieren mich. Manchmal scheinen sie jedoch verzerrt und unwirklich. Der Himmel ist nicht immer blau und die Blätter sind nicht immer grün. Beides – Bauwerke und Farben – sind es wert, gezeichnet und gedruckt zu werden.” (Claus Berg)
„Claus Berg kreiert Stadtlandschaften und ob er nun will oder nicht, reiht er sich damit ein in eine Tradition von Künstlern, die diese wunderbare Stadt als Muse betrachteten. Feininger, Kirchner, Ebert, Paris, Pfeiffer, Möhwald – um nur einige zu nennen. Claus Berg nimmt dies zur Kenntnis, aber es beeindruckt ihn nicht. Sein Selbstverständnis ist nicht gekoppelt an den Habitus eines Künstlers, nicht an die Last der Geschichte und nicht an den Überinterpretationen der Kunsthistorie. Bei Claus Berg ist das alles ganz einfach. Claus Berg mag Halle, einfach so, ohne Verklärung, Mystifizierung, artifizielle Überhöhung. Da ist nichts Morbides, keine Diva in Grau oder delikat gehemmte Farbigkeit als melancholischer Platzhalter. Einfach Halle, stilisiert aber nicht deprimiert, klar und freundlich, lebenswert.“ (Jens Gussek)
Empfehlenswert.