Ab Montag gehen die Schotterungen an der Saale weiter – diesmal an der Würfelwiese. Stadträte treffen sich zu Vor-Ort-Termin
Die Steinschotterungen am Saalufer in Halle sorgen bereits seit Monaten für Kritik und haben auch schon Gerichtsverfahren ausgelöst. Doch am Montag gehen die Arbeiten, wenn auch in reduzierter Form – weiter. Zunächst wird entlang der Würfelwiese gearbeitet. Darüber informierte die Stadtverwaltung am Freitag bei einem Vor-Ort-Termin mit den Stadträten.
Schon jetzt sind die Stadt durch den Stillstand 100.000 Euro Kosten entstanden. Jeden weiteren Tag, an dem die Baustelle ruht, muss die Baufirma mit 1.500 Euro vergütet werden, wenn es gibt einen Vertrag. Norbert Schültke vom Umwelt- und Baudezernat in Halle erläuterte noch einmal die Dringlichkeit. “Die Böschungsfüße sind nicht stabil und rutschen ab.” Man habe die Arbeiten auf das absolut notwenigste Maß reduziert, sagte Schültke, der in seiner beruflichen Laufbahn auch schon als Beigeordneter am Bodensee tätig war. Es wird aber nicht mehr das komplette Ufer von Oben bis Unten zugeschüttet. Stattdessen dient als Referenzlinie die mittlere Wasserlinie. Es werde auch nur dort geschüttet, wo schon vorher Steine waren. Schültke sieht genau darin eines der Hauptprobleme. Im Jahr 1967 hatte es letztmalig Arbeiten gegeben. In all den Jahren danach nicht, die Steine verschwanden nach und nach unter Grün und Hochwasser hat an der Uferbebauung in all den Jahren die Schäden vergrößert.
Ursprünglich hatte der Stadtrat mit knapper Mehrheit beschlossen, Schotterungen nur noch punktuell vorzunehmen. Gegen diesen Beschluss hatte die Stadtverwaltung Widerspruch eingelegt. Doch Grünen-Stadträtin Annette Kreutzfeldt machte deutlich, dass sie bei diesem Minimalbeschluss bleibt. “Wir sind damit nicht einverstanden, Das macht das naturbelassene Ufer kaputt”, sagte sie. “Wir nehmen der Bevölkerung die Möglichkeit weg, ans Ufer zu kommen.” Man habe eine Verantwortung für die natürlichen Ressourcen. Und eine weitere Grünen-Vertreterin verwies auf Belange des Artenschutzes, die Gesetz seien. Es handele sich um einen massiven Eingriff in die Uferbereiche. Und der sei rechtlich bedenklich. Zudem sei das Hochwasser 9 Jahre her und sie sehe keine Schäden.
Schültke verwies noch einmal darauf, dass man die Schotterungen nur an den Stellen vornehme, an denen es auch schon vorher Schotterungen gab. Man stelle nur den vorherigen Zustand wieder her. “Wenn wir nichts tun, rutschen die Böschungen immer weiter ab”, sagte Schültke. Und die vorhandenen Ausspülungen sind auch am Ufer der Würfelwiese sehr gut sichtbar. Stadträtin Kreutzfeld erklärte aber während der Begehung, sie glaube der Stadtverwaltung nicht, dass das Ufer im Laufe der Jahre wegbreche.
Doch Schültke hat noch einen weiteren wichtigen Aspekt, an den Arbeiten festzuhalten. “Wir haben eine Verantwortung für diese Stadt, auch zum Haushalt.” Denn die jetzigen Maßnahmen sind mit Fluthilfemitteln abgesichert. Stoppt die Stadt die Arbeiten, dann sind auch diese Gelder weg. Weil aber die Firma schon beauftragt ist, müsste die Stadt dann die Kosten bezahlen. Schültke sprach von einem Schadensersatz in mittlererer sechsstelliger Summe.
Zwischendurch war auch noch die Diskussion um die Bundeswasserstraße aufgekommen. Denn als solche ist die Saale klassifiziert. Doch die Schifffahrt hier bestehe nur aus ein paar Ausflugsdampfern, meinte Annette Kreuzfeld. Doch Norbert Schültke warnte vor einer Herabstufung und Übernahme der Verantwortung für die Saale durch die Stadt. Bislang ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt WSA zuständig. Neben dem Fluss müsste die Stadt dann auch die Wehre und Schleusen betreiben, also weitere Kosten für die Stadt.
Was soll man denn dazu noch sagen … es ist eine Tragödie, was die Stadt veranstaltet 🙁
Bei dem Stadtrat, kein Wunder ….
Endlich sieht es nach den Schotterungen mal gepflegt da unten aus und sofort gehen welche auf die Barrikaden. Passt einigen anscheinend nicht. Naja. Da kann man sich vorstellen wie es bei denen zu Hause aussieht.
Alles nur abnicken und nicht selbst mit den Themen beschäftigen. Jeder verlässlich auf jeden und dann haben wir den Salat
Halle braucht kein Kasperletheater, Halle hat den Stadtrat, die geballte Inkompetenz. Realitätsferne Schwärmer und Träumer.
Ohne Sinn und Verstand aber mit viel Hysterie die Sicherungsmaßnahmen verbieten und jetzt nicht mal für die Kosten aufkommen wollen.
Du siehst schon aus, wie eine Sicherungsmaßnahme.
Sicher wird bald bei dir eine Maßnahme stattfinden. Heul dann aber nicht rum.
Das riecht stark nach Korruption!!!
Man könnte auch die Treppe vom Magistrat schottern. Sieht bestimmt auch klasse aus……….LOL
Mensch nun mährt doch nicht so rum
„die Steine verschwanden nach und nach unter Grün und Hochwasser“
Ja und? Was ist daran schlimm, wenn die Steine begrünt sind? Dann sieht es wenigstens nicht mehr so hässlich aus. Die Steine „verschwinden unter Hochwasser“ – was soll denn das heißen? Haben wir vielleicht Dauerhochwasser? Mittlere Referenzlinie Wasserlinie bedeutet doch wohl, dass man die Steine bei Hochwasser nicht sehen kann.
„Denn die jetzigen Maßnahmen sind mit Fluthilfemitteln abgesichert. Stoppt die Stadt die Arbeiten, dann sind auch diese Gelder weg. Weil aber die Firma schon beauftragt ist, müsste die Stadt dann die Kosten bezahlen. Schültke sprach von einem Schadensersatz in mittlererer sechsstelliger Summe.“
Und nur weil bei der Planung geschlampt wurde, halten wir nun also an unsinnigem Umweltfrevel fest, ja? Dann sollen die Fehlplaner das eben aus ihrer privaten Tasche bezahlen. Punkt aus Ende.
Unsinniger Umweltfrevel? Geht es auch etwas kleiner? Die Saale ist seit Jahrhunderten im reguliert. Das kann man nicht schön finden. Die Klausvorstadt, Gut Gimritz, die Bebauung der Talstraße, ein großer Teil von Halle Neustadt, sind nur durch die Regulierung des Flusses möglich. Die Saaleinseln sahen vor 200 Jahren völlig anders aus.
Flüsse määndern, ist nicht schlimm, außer man wohnt da. Dauert alles ein bisschen, aber was man nicht sieht, gibt es nicht, wie bei kleinen Kindern.
Schön dass die Stadträte selbst Hand anlegen wollen
Es ist Spinnerei, zu glauben, dass man inmitten einer Stadt Flüssen gestatten kann, ihren Verlauf selbst zu gestalten.
Hoffentlich ruft keiner „Jehova“. 😂