ad-hoc-Impfungen: so verteidigt sich die Stadt Halle
Die Stadt Halle (Saale) steht derzeit bundesweit in den Schlagzeilen. Grund ist die Impfung von 585 Personen außer der Reihe. All diese Impfungen haben stattgefunden, weil die ursprünglichen Termine kurzfristig ausgefallen sind. Mit Blick auf die mehr als 10.000 stattgefundenen Impfungen in Halle lässt sich somit sagen, dass jeder 20. Termin aus irgendwelchen Gründen ausfällt – zum Beispiel weil die Impfpersonen nicht gekommen sind oder krank sind.
Damit diese Impfstoffe nicht weggeworfen werden müssen. hat sich Stadt eine Priritätenliste erarbeitet. „Zur Vermeidung des Vorwurfs der Vernichtung werden unverzüglich durch das Ärzteteam Härtefälle mit prioritärer Schutzberechtigung angerufen. Voraussetzung ist, dass man in 15 Minuten vor Ort ist“, sagt Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Nach dem Öffnen der Dosen ist der Impfstoff rund 6 Stunden verwendbar, so kann man durchaus verwundert über die Zeitanforderungen der Stadt sein. Zudem sind die Impfzentren in der Heinrich-Pera-Straße und dem Diakonie-Krankenhaus von Teilen der Stadt gar nicht in einer Viertelstunde erreichbar.
Konkret erklärt Wiegand:
Am 27. Dezember 2020 haben wir in Halle mit den Impfungen begonnen. Als deutlich wurde, dass abends Impfstoffreste übrig bleiben, folgte die Frage, wie wir mit Resten umgehen: Wegwerfen oder verbrauchen? Wir haben im Katastrophenschutzstab entschieden, mit den Impfstoffresten vor Ort weitere Impfungen durchzuführen. Ich habe die Ärzte aus dem Katastrophenschutz-Stab beauftragt, ein sachliches Verfahren für diese Ad-hoc-Impfungen zu entwickeln. Dieser Vorschlag wurde am 5. Januar 2021 vorgelegt und per Vermerk hinterlegt.
Für die Ad-hoc-Impfungen gilt folgendes Vorgehen:
Impfungen werden nach Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronavirus-Impfverordnung – CoronaImpfV) durchgeführt.
Auf Grund der Impfstoffknappheit hat die Bundesregierung eine Priorisierung vorgenommen.
Aktuell werden nach dieser Priorisierung Impfungen nach § 2 CoronaImpfV (Schutzimpfungen mit höchster Priorität) durchgeführt.
Der Impfstoff wird vor Verimpfung nach Herstellervorgaben verdünnt und in Spritzen fertig aufgezogen. Nach der Verdünnung muss der Impfstoff vor Ort nach maximal 6 Stunden verimpft werden. Am Ende des Tages gibt es wenige Impfstoffreste, welche auf Grund von kurzfristigen Änderungen (z.B. kurzfristigen Terminabsagen, unangekündigten Nicht-Wahrnehmung eines Termins, zwischenzeitliche Corona-Infektion etc.) nicht verimpft werden können.
Gesetzliche Vorgaben, wie derartige Impfstoffreste zu verwenden sind, gibt es weder vom Bund noch vom Land. Die Corona-Schutzverordnung gibt die Impfreihenfolge als „Soll“-Vorschrift vor, so dass in atypischen Fällen davon abgewichen werden kann. Um einen solchen Fall handelt es sich hier.
Das Ad-hoc-System läuft wie folgt ab:
Zur Vermeidung des Vorwurfs der Vernichtung werden unverzüglich durch das Ärzteteam Härtefälle mit prioritärer Schutzberechtigung angerufen. Voraussetzung ist, dass man in 15 Minuten vor Ort ist. Darüber hinaus wird per Zufallsgenerator und im Sechs-Augen-Prinzip vor Ort Personen aus der nachfolgend aufgeführten Gruppe, die eine Schlüsselstellung zur Aufrechterhaltung zentraler staatlicher Funktionen besitzen, ausgewählt: Rettungsdienst, Fachärzte mit Aerosolbelastung (Augen, HNO, Zahn, Anästhesie), Stadtrat, Katastrophenschutzstab, Dialyse, Onkologie, Impfteam. Diese Personen werden per Telefon angefragt und kurzfristig geimpft. Sollte die ausgewählte Person nicht beim ersten Versuch erreicht werden, geht es zur nächsten Personenauswahl aus dieser Auflistung.
Diese Vorgehensweise wurde am 5. Januar 2021 vom Katastrophenschutzstab bestätigt. Bisher wurden 585 Ad-hoc-Impfungen durchgeführt. Am 11. Januar habe ich den Fraktionen des Stadtrates dieses Ad-hoc-Verfahren vorgestellt. Es gab viele Rückmeldungen. Es konnten bisher 10 Impfungen für Stadträte durchgeführt werden.
Zur mir persönlich:
Am 17. Januar wurde ich zu Hause angerufen, ob ich in 15 Minuten zur Ad-hoc-Impfung in der Diakonie sein könne. Dies habe ich zunächst abgelehnt. Mir wurde umfassend erklärt, dass aktuell niemand anderes zur Verfügung steht und der Impfstoff sonst weggeworfen werden müsse. Nach dieser Diskussion habe ich entschieden, mich impfen zu lassen. Ich habe noch einmal gefragt, ob niemand anderes da sei. Dies wurde ausdrücklich bejaht. Das Impfteam vor Ort war Dr. Kathrin Ruschke (Diakonie-Krankenhaus), Daniel Schöppe (Leiter des Impfzentrums) und Amtsärztin Dr. Christine Gröger (Leiterin des Fachbereiches Gesundheit) sowie weitere Mitarbeiter des Krankenhauses, die bereits geimpft waren.
Die Erklärungen des OB auf der PK sind nicht überzeugend. Es ist nicht nachvollziehbar, dass man bei dem vom Pandemiestab eigens erarbeiteten Adhoc-Verfahren von der in der Bundesverordnung vorgegebenen Impfreihenfolge abweicht. Wichtige Funktionsträger des Staates bzw der Verwaltung sind erst in der Prioritätengruppe 3 bzw C aufgeführt. Da leuchtet es nicht ein, warum man beim übrig bleibenden Impfstoff eine andere Priorisierung vornimmt, zumal die besagte Impfung des OB im EK stattgefunden hat.
Davon abgesehen ist es schon ein großer Zufall, wenn ausgerechnet der OB + 10 von 56 Stadträten + das ganze Impfteam bereits im angeblichen Zufallsauswahlverfahren zum Zuge gekommen sind. Eine Farce ist es dann noch, sich darauf berufen, dass das alles gemäß beschlossenem Verfahren ablief, wenn der OB selbst Vorsitzender des Pandemiestabs ist. Eine bitte an die Presse: man sollte genauer nachfragen, wie viele Personen auf dieser Adhoc-Impfliste stehen und wie die prozentuale Verteilung zwischen Alten, Pflegern, Ärzten und Verwaltungsmitgliedern/Stadträten ist. Die Personenliste, der Ad-hoc-„Impfanwärter“ dürfte übrigens nicht unter den Gesundheitsdatenschutz fallen, da dort anscheind keine Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wegen Alters oder Vorerkrankung gelistet sind.
Ausreden über Ausreden und Frau Amtsärztin war zufällig auch anwesend. Die sollten alle den Arsch in der Hose haben und jetzt Abtretung. Jegliche weitere Diskussionen bringen nichts. Es ist doch nicht der erste Fehler den sie gemacht haben.
Frau Amtsärztin ist bestimmt auch schon geimpft.
Wenn man das so liest, könnte man unseren OB tatsächlich in Schutz nehmen und rekapitulieren, daß die ganze Sache auf dem „Mist“ dieser Frau Gröger gewachsen ist.
Sollte das wirklich so sein, gehört diese Frau sofort von ihrem Amt entfernt.
Herr Dr Wiegand ist nie schuld. Immer andere. Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass Frau Dr. Gröger einen Pups lässt ohne das der vorher vom OB genehmigt wurde. Hier liegt ein klarer Rechtsverstoß vor. Der OB und sein Gefolge wurde geimpft und der Pöbel kann warten. Und das von dem, der alle anderen ständig belehrt und maßregelt.
Statt erst zu diskutieren, hätte man auch einfach „Nein“ sagen können… waren sicher genug auf der Liste die auch nur 15 min gebraucht hätten.
Ich wohne auch 15 Minuten von der Diakonie entfernt…… und viele Andere auch. Dort gibt es in der Nähe Pflegeheime und Kndereinrichtungen.
Lasst euch nicht verarschen. Jeder Politiker mit ein wenig Anstand hätte dieses unmoralische Angebot dankend abgelehnt. Hat er echt gedacht, dass es nicht rauskommt? Das Vertrauen ist jetzt endgültig verspielt. Da gibt es nur eine anständige Entscheidung – Rücktritt. Das Gleiche gilt für die anderen Schwarzimpfer.
Politiker und Anstand? Das scheint mir beinahe ein Oxymoron zu sein 😀
Der OB empfängt sein monatliches Salär , B8 oder mehr , bestimmt auch nur weil der Zufallsgenerator im Stadtsäckel v. Halle einen Überschuß feststelt u. der Kämmerer nicht weiß wohin damit.
Unrechtsbewusstsein Fehlanzeige.
Wiegand Raus.
Wer auf Arbeit Fehler macht hat auch Probleme.
Diskussion nicht erwünscht. Verwarnung oder Kündigung.
Danke.
Es sind ebenalles nur Politiker, die ihre eigenen Interessen verfolgen, so viele Zufälle gibt es nicht, wenn jeden Impftag, entsprechende Impfdosen „übrig“ bleiben sollte ein Plan bestehen und Personen aus der Gruppe 1, für ad-hoc Impfungen benannt und bekannt sein.
Jeder ist sich selbst der Nächste- leider.
Ich hatte großes Vertrauen in den OB, leider wurde es nachhaltig beschädigt
Die Aussagen des OB in der PK waren nicht anders zu erwarten. Er hat ohnehin kein Unrechtsbewusstsein und somit sieht er keine Schuld bei sich. Toll auch das Zusammenspiel mit Frau Dr. Gröger, die gekonnt unbequeme Fragen der Presse abgewürgt hat. Das ganze war eine Märchenstunde par Exzellenz.
Immerhin hatte Stadtrat Lange soviel Kreuz öffentlich zu bekennen, daß er geimpft wurde und das das nicht richtig war.
Das Verhalten des OB ist ganz einfach Amtsmissbrauch.
Nachfrage: Stadtrat LANGE??
ist das definitiv richtig oder nur ne verschreibe??
wenn nicht- ok, der gehört ja auch zu ner risikogruppe 😉
Schon amüsant, wie sich Impfgegner darüber echauffieren, dass sich andere Leute impfen lassen. Als ob sie dadurch etwas verpassen.
Entschuldigung, „Impfskeptiker“ und besorgte Angstbürger natürlich. Sie haben ja nichts gegen Impfen an sich, nur wollen sie erstmal herausfinden, ob es es schaden kann. Dass genau das passiert, wenn sich andere impfen lassen, wird wohl vor lauter Furcht und Schrecken übersehen. Verständlich, dass es dann auch nicht für eine nachvollziehbare Artikulation der kruden Gedankenwelt reicht.
Hatte der Mister Rodney nicht auch Bill Gates im Verdacht? Ich wette, bei der Stadtverwaltung läuft Windows auf den Computern! Und wenn erst alle gechippt sind, werden die „Space Laser“ der Rothschilds ausgerichtet.
Unglaublich und ungeheuerlich ! Allerdings bei der Vita und permanent fehlenden Unrechtsbewusstseins unterm Strich keine Überraschung. Es wird auch keine Konsequenzen geben, den der Herr und sein Gefolge stehen über der Sache.
Ein trauriger Tag für alle Bürger unserer Stadt !
Ausgerechnet der Stadtrat soll so wichtig sein, dass man den mit zuerst impfen soll? Jetzt wird es aber lächerlich…
Wie kann es sein, dass bei der Impfung des OB so viele Personen anwesend sind, während ich mich zu Hause mit max. einer weiteren Person (eines anderen Haushalts) treffen darf?
War das jetzt eine Selbstanzeige des Noch-OB wegen des Verstoßens gegen die Corona-Eindämmungverordnung?!
Ordnungamt bitte schnell handeln!
So ein Lügenbold!
Von der Diakonie bis zum Altenheim in der Burgstraße braucht man natürlich erhäblich länger als 15 Min., so dass man da keinen hätte impfen können.
Vordrängel-Bernd will uns wirklich alle für dumm verkaufen.
Hätte er nur ein bisschen Arsch in der Hose, würde er sich entschuldigen und seinen Stuhl räumen! Er ist aber leider nur ein A…sch!
Komisch, dass einer der Stadträte ausgesagt hat, dass er vom OB persönlich angerufen wurde und von ihm das Impfangebot bekam!…
Also falls jemand eine Demo plant oder eine Petition startet in der es darum geht den Rücktritt aller Politiker zu fordern die kein Recht auf diese Impfung hatten, bin ich sofort dabei!!!!
Und wir sollen uns weiter an die Vorgaben und Einschränkungen halten??? Ohne mich!!!
Wenn Du Dich nicht an die Maßnahmen hältst, schadest Du damit nicht den vorzeitig geimpften Politikern, sondern allen Bedürftigen, die auf eine Impfung warten, und unter Umständen auch Dir selbst.
Dumme und fadenscheinigen Ausreden dürfen nicht wieder durchgehen. Der OB kann unter diesen Umständen wohl kaum im Amt bleiben.
Zu klären wäre auch die Rolle der Diakonie, die sich anscheinend auf sehr problematische Art und Weise andienen wollte.
Da redet er davon, das er als Privatperson nicht sagen muß, ob er geimpft ist. Der Oberbürgermeister ist zuerst eine öffentliche Person. Herr Wiegand erkennt in seinem Narzismus überhaupt nicht die politische Brisanz seines Tuns. Auch der Katastrophenschutzstab insgesamt läuft da vollkommen neben der Spur. Die befinden sich allesamt in ihrer Blase. Da ist es für sie das normalste der Welt, so zu handeln, wie sie handeln. Von Meerheim und den anderen geimpften Stadträten ganz zu schweigen.
Sollten die Beteiligten Personen von ihren Ämtern zurück treten,dann wäre das mal eine richtige Entscheidung,aber nicht kramphaft nach Ausreden suchen.
Die PK war eine Farce. Unglaubwürdige und wieder mal überhebliche Antworten des OB. Die Frage warum die ad- hoc Regelung bisher in der PK nicht veröffentlicht wurde, blieb vom OB unbeantwortet. Ohne das jemand nochmal nachgefragt hat!!! Weiterhin wurden Verantwortungen hin und her geschoben, ein unsäglichen Verhalten. Unwürdig eines OB und der weiteren Beteiligten. Der OB hat zumindest moralisch höchst versagt. Eine rechtliche Betrachtung wird es hoffentlich geben. Das z. B Altenheime in der Nähe sich befinden wurde zuvor schon erwähnt. Wurde denen der Impfstoff vorenthalten??
Bodo Meerheim erklärte, der OB habe sowohl im Hauptauschuss als auch die Fraktionsvorsitzende gefragt, ob sie sich impfen ließen. Das hat mit Ad-hoc-Impfungen nicht im Geringsten zu tun!
„Am 17. Januar wurde ich zu Hause angerufen, ob ich in 15 Minuten zur Ad-hoc-Impfung in der Diakonie sein könne. Dies habe ich zunächst abgelehnt. Mir wurde umfassend erklärt, dass aktuell niemand anderes zur Verfügung steht und der Impfstoff sonst weggeworfen werden müsse.“ Das kann man sich doch nicht vorstellen, das niemand anderes erreichbar war.
„Das Impfteam vor Ort war Dr. Kathrin Ruschke (Diakonie-Krankenhaus), Daniel Schöppe (Leiter des Impfzentrums) und Amtsärztin Dr. Christine Gröger (Leiterin des Fachbereiches Gesundheit)“ Dr. Gröger erklärte in der heutigen PK, sie sei zufällig m Diakomiekrankenhaus gewesen. Jetzt ist zu lesen, sie war im Impfteam.
Aha da hat sich unser OB mal selbst zum Härtefälle mit prioritärer Schutzberechtigung erklärt. Was für eine Dreistigkeit!
Lieber den OB und Stadträte impfen als die Impfdosis wegwerfen zu müssen, weil jemand der das Recht auf die Impfung hätte, erst nach der Verfallszeit ankommen würde.
Korruption in der Kommunalpolitik ist nicht akzeptabel. Das gilt auch für Wiegand und seine Freunde.
Was sonst noch wichtig war:Saale bulls haben gewonnen,hfc nicht. Gibt also noch gute Nachrichten… ach ja,der OBhat sich unter fadenscheinigen Gründen impfen lassen. Wie über 300 Polizisten in Stendal. Haben aber hier nicht ganz viele gebrüllt, dass die Politiker mit bestem Beispiel voran gehen sollen?
Ich bin über diese maßlose und zweifellos selbstgerechte Empörung auch etwas verwirrt. Zumal sich viele Kommentatoren entrüstet zu Wort melden, die sich mehrmals in vorherigen Kommentaren als Impfgegner-bzw. Skeptiker bezeichnet haben, die sich: „nie impfen lassen würden“ und wollen, dass: „sich die ganzen Politiker zuerst impfen, wenn sie an den Mist glauben“
Ich bleibe dabei, ich würde und werde mich nicht impfen lassen und es ist mir egal, wer es stattdessen tut. Alles andere ist zum brechen scheinheilig.
Es ist einfach nur zum Kotzen, was hier abgeht! Zurücktreten wäre mal was Erfreuliches, aber dafür hat er wahrscheinlich keinen Mumm. Brauchen wir so einen OB? N e i n!
Ad-hoc für Politiker und Beamte gibt es nicht den sie sind nicht gefährdet. Aber die sollen wegen unehrenhaften Verhalten entlassen werden, dafür muss das LVA Sorgen