AfD-Abgeordneter zieht bei den „Identitären“ ein

Der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider eröffnet ein Wahlbüro in der Adam-Kuckoff-Straße in Halle in jenem Haus, in dem auch die vom Verfassungsschutz beobachtete Identitäre Bewegung mit ihrem lokalen Ableger „Kontrakultur“ ihren Sitz hat. Das sorgt beim Bündnis „Halle gegen Rechts“ für Kritik.
„Mit dem Einzug von Herrn Tillschneider bei der Identitären Bewegung vollzieht sich ein weiteres Verschmelzen der rechtsextremen Szene“, konstatiert Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage. Die Organisation beobachtet schon seit längerem die Zusammenarbeit zwischen der AfD und der Identitären Bewegung. „Herr Tillschneider unterstützt damit direkt rechtsextreme und in Teilen gewaltbereite Strukturen, die in Sachsen-Anhalt den offenen Rückhalt der AfD erhalten. Mutmaßlich über die Miete auch aus Steuermitteln“, so Hacken. Das Bündnis befürchtet einen weiteren Anstieg rechtsextremer Aktivitäten und rechtsextremer Gewalt in Sachsen-Anhalt. Den Einzug bei der Identitären Bewegung zwei Tage vor der Wahl öffentlich zu machen, bewertet das Bündnis als klare Positionierung, „Herr Tillschneider will damit an Wähler und Wählerinnen ganz rechts außen das Signal senden, dass die AfD zur rechtsextremen Szene steht“, so Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts.
Tillschneider selbst verteidigt sich auf Facebook. „Mein Vermieter die die Ein-Prozent-Initiative, als deren Schirmherr ich von Beginn an fungiere. Da verstößt gar nichts gegen irgendeinen Beschluß“, antwortet er auf einen Vorwurf, wonach es ja einen Beschluss der AfD gebe, nicht mit der Identitären Bewegung zusammenzuarbeiten.
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