Aktionen in Halle (Saale) zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Am heutigen 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Vereinten Nationen (UN) haben ihn 1999 erstmals ausgerufen. Auch in Halle (Saale) gibt es heute Aktionen.
In diesem Jahr sollen m Rahmen einer Aktion der Fachgruppe „Gegen Gewalt an Kindern & Jugendlichen“ Halle eintausend Rosen verschenkt werden. An die Rosen ist jeweils ein Flyer mit Kontaktdaten von Beratungsstellen und Schutzorten geheftet.
Auch die Interventionsstelle Halle (Saale) – Fachberatung bei häuslicher Gewalt & Stalking der AWO Halle-Merseburg – beteiligt sich an der Aktion. Dank einer Spende von eintausend Rosen des EDEKA „Am Treff“ kann die Rosen-Aktion an drei Standorten in der Stadt umgesetzt werden. Der Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen“, das Frauenhaus Halle, Wildwasser Halle sowie die Interventionsstelle Halle (Saale) der AWO Halle-Merseburg führen an diesem Tag die drei Aktionen durch.
Ab 10 Uhr wird auf den Aktionstag im Neustadt-Center aufmerksam gemacht und Rosen an Passanten verteilt. Hier sind Vertreterinnen und Vertreter aller Opferschutzberatungsstellen vor Ort und informieren über ihre Arbeit. Unterstützt werden sie von weiteren Mitgliedern des Arbeitskreises „Gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen“.
11 Uhr beginnt die jährliche Fahnenaktion der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Halle (Saale), bei der ebenfalls die Rosen-Aktion durchgeführt wird und Rosen an Passanten verteilt werden. Auch hier werden Vertreterinnen der Interventionsstelle Halle (Saale) der AWO Halle-Merseburg sowie des Frauenhauses vor Ort sein.
Ab 13 Uhr führt die Interventionsstelle Halle (Saale) der AWO Halle-Merseburg eine weitere Rosen-Aktion am EDEKA „Am Treff“ durch. Hier sollen vor allem auch migrantische Bürger*innen erreicht werden.
Grünen-Stadträtin Dr. Inés Brock-Harder erklärt: „Täglich werden in Deutschland Frauen Opfer von Gewalt, an jedem 3. Tag endet dies für die betroffene Frau tödlich. Deshalb ist es uns wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wird der Schwerpunkt auf das Problem der häuslichen Gewalt gelegt, die oft ungesehen bleibt. Die Stadt trägt Thema mit mehreren Veranstaltungen und Aktionen in die Öffentlichkeit. Ich schätze auch die Angebote der Stadt, die sich vorbeugend an Frauen und Mädchen wenden und von Gewalt Betroffene schützen, wie zum Beispiel die Frauenschutzhäuser. In vielen von der Stadt unterstützten Projekten im kulturellen und sozialen Bereich wird gute und wichtige Arbeit zu diesem Thema geleistet. Uns sollte allerdings klar sein, dass angesichts der aktuellen Zahlen weitere Anstrengungen erforderlich sind. Darauf will der Gedenktag aufmerksam machen und ich wünsche allen Engagierten, dass dies gelingt.“
„Seit Wochen gehen die Menschen im Iran auf die Straße, um für Freiheit und Frauenrechte zu kämpfen. Ich verurteile das brutale Vorgehen des iranischen Regimes gegen Demonstrierende aufs Schärfste und stehe solidarisch zu denen, die sich mutig für eine freie Gesellschaft einsetzen. Das habe ich am Mittwoch mit meiner Teilnahme an der Solidaritätskundgebung von Amnesty International in Berlin unterstrichen. Wir dürfen nicht wegsehen“, erklärt der hallesche Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby. Aber nicht nur im Iran leiden die Frauen unter Gewalt und Unterdrückung. Auch in Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Täter sind häufig die aktuellen oder früheren Partner. Das ist unerträglich und muss sich ändern: Deswegen hat der Kampf gegen Gewalt an Frauen für die SPD-Bundestagsfraktion höchste Priorität. „Wir setzen uns für eine ressortübergreifende Strategie gegen Gewalt ein und besonders die Gewaltprävention stärken wir. Als wichtigstes völkerrechtliches Instrument im Kampf gegen Gewalt an Frauen werden wir die Istanbul-Konvention mit einer staatlichen Koordinierungsstelle vollständig umsetzen. Wir müssen Solidarität global denken“, so Diaby weiter. Gewaltbetroffene Frauen brauchen verlässlichen Schutz. Das Recht darauf werden wir für jede Frau und ihre Kinder absichern. Mit dem Bundesförderprogramm Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen fördern wir bereits erfolgreich den bundesweiten Ausbau von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen. Für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern ist künftig eine Bundesbeteiligung an der Regelfinanzierung vorgesehen.„Unser Koalitionsvertrag ist auch ein Vertrag für ein gewaltfreies Leben für Frauen. Für uns ist klar: Die Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt sowie der Schutz und die Unterstützung der Betroffenen müssen immer ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Dafür machen wir uns stark“, betont Diaby abschließend.
Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erklärt Ute Haupt, Sozial-und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat Halle: „Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist leider immer noch aktuell. Denn Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist alltäglich, wie unzählige Studien zeigen. Diese geschlechtsspezifische Gewalt hat viele Erscheinungsformen, die zu bekämpfen sind. Diskriminierung in der Gesellschaft oder häusliche Gewalt sind nicht hinnehmbar und erfordern politische Reformen und ein starkes Netzwerk für die Unterstützung von Gewaltbetroffenen sowie Aufklärung über die patriarchale Ideologie, die oftmals dahintersteht. Die Kommunalpolitik hat die Aufgabe, sich hinter die sozialen Akteur:innen zu stellen, die Schutzräume organisieren oder sich etwa für kritische Geschlechterpädagogik einsetzen. Die Gewalt kann nur überwunden werden, wenn es einen gesellschaftlichen Wandel gibt. Gleichzeitig brauchen die Betroffenen jetzt Schutz, welcher sich beispielsweise durch unbedingt zu erhaltende Frauenschutzhäuser realisieren lässt.“
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen betont Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Landtag: „Noch immer gibt es in der Umsetzung der Istanbul-Konvention keine umfassende Gewaltschutzstrategie für Mädchen und Frauen in Land und Kommunen, die alle Formen von Gewalt sowie die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Frauen umfasst, wie z. B. von Frauen mit Behinderungen. Die Frauenhäuser im Land haben unter erschwerten Bedingungen – wie etwa während der Corona-Pandemie – Großes geleistet. Sie müssen dauerhaft und solide durch Land und Kommunen finanziert werden. Dazu gehören selbstverständlich auch Hauswirtschaftskräfte. An diesem 25. November gedenken wir zudem der Revolution der Frauen im Iran und überall auf der Welt. Ihr Mut ist ein Hoffnungsschimmer für diese Länder und Ansporn für uns, in unserem Tun nicht nachzulassen.“
„Gewalt hat viele Facetten – sie reicht von verbalen Attacken über Belästigungen, Bedrohungen, Mobbing und Stalking bis hin zu körperlicher Gewalt. Alle Statistiken zeigen: Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Das ist eine Tatsache, der wir uns gesellschaftlich stellen müssen – und die wir nicht schweigend hinnehmen dürfen. Wir sind alle gefragt, bei Gewalt in unserem Umfeld nicht wegzusehen“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.
In Deutschland wird etwa jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt. Häufig erleben sie Gewalt in engen sozialen Beziehungen. In Sachsen-Anhalt wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr rund 4.560 Fälle von physischer oder sexualisierter Gewalt in der Partnerschaft erfasst. Dabei wurden 3.560 Frauen Opfer – das entspricht einem Anteil von 80 Prozent. Auch bundesweit sind vier von fünf Opfer von Gewalt in engen sozialen Beziehungen Frauen.
Die Kriminalstatistiken bilden jeweils nur das Hellfeld ab, also die tatsächlich angezeigten Straftaten. Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist für die Landespolizei ein Schwerpunktthema – sowohl bei der Verfolgung der Straftaten als auch bei der Präventionsarbeit. Im Zusammenwirken mit vielen gesellschaftlichen Kooperationspartnern sollen künftige Straftaten verhindert und insbesondere Kriminalitätsfolgen minimiert werden.
Dazu Innenministerin Dr. Tamara Zieschang weiter: „Nicht nur die Landespolizei arbeitet präventiv, um Straftaten zu verhindern, und berät Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Auch zahlreiche Beratungsstellen und Organisationen engagieren sich eindrucksvoll – nicht selten sind sie rund um die Uhr erreichbar. Es ist essenziell, dass betroffene Frauen diese Angebote kennen – und sich auch nicht scheuen, sie in Anspruch zu nehmen. Auch Menschen aus dem direkten sozialen Umfeld von Gewaltopfern, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, finden hier Rat und Unterstützung.“
Die Polizeidienststellen in Sachsen-Anhalt sind mit ihren Opferschutzbeauftragten behilflich. Über die Internetseite des Landespräventionsrates (LPR) kann ein virtueller Präventionsatlas abgerufen werden. Dort sind eine Vielzahl an Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu finden. Der Atlas des LPR ist unter https://lpr.sachsen-anhalt.de/kompakt/lpr-atlas/ erreichbar.
In der Podcast-Reihe #präventionhörbar des Landespräventionsrates werden zudem diverse Opferschutzthemen besprochen. Beispielhaft sei hier die Folge 6 benannt, in der die Interventionsstelle Häusliche Gewalt & Stalking in Magdeburg ihr Fachberatungsangebot vorstellt.
Gewalt gegen Frauen geht an keinem Tag!
Und wo kommen im Winter Rosen her?
In Afrika unter Sklavenbedingungen angebaut und durch die halbe Welt gekarrt, nur um hier ein Zeichen für „migrantische Bürger*_:?innen“ zu setzen. 🤦♀️
Danke für diesen Betrag zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
Es ist sehr wichtig darauf aufmerksam zu machen und den Betroffenen Mut zu machen, sich Hilfe zu holen. Danke an alle, die diese Aktionen unterstützen.
Bitte schön. Und vergiss nicht, das Problem holst Du selber ins Land.
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