Arbeitsagentur in Sachsen-Anhalt warnt vor steigenden Arbeitslosenzahlen
In Sachsen-Anhalt könnte die Zahl der Arbeitslosen ansteigen. Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben die regionale Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2020 mit verschiedenen Rechenmodellen vorgelegt. Grundlage ist ein prognostizierter Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,1 Prozent.
Nur noch geringes Jobwachstum in 2020
Im kommenden Jahr rechnen die Forscher des IAB in ihrem Mittelwertszenario mit durchschnittlich 803.400 sozialversicherungspflichtigen Jobs in Sachsen-Anhalt. Das wären 1.600 Beschäftigte mehr als im geschätzten Jahresdurchschnitt 2019 und entspräche einem Job-Wachstum von 0,2 Prozent. Für den Bundesschnitt prognostizieren die IAB-Wissenschaftler gleichzeitig ein Wachstum von 0,7 Prozent und für Ostdeutschland ein Jobplus von 0,8 Prozent. Sachsen-Anhalt weist damit nach dem Saarland (-0,1 Prozent) und Thüringen (+0,1 Prozent) das geringste Jobwachstum aller Bundesländer aus. Das Untergrenzenszenario der IAB-Wissenschaftler geht von einem Rückgang der Beschäftigung in Höhe von 1,0 Prozent aus. Konkret würde das für kommendes Jahr 8.100 Jobs weniger als 2019 bedeuten. Im besten Fall rechnen die Arbeitsmarktexperten mit einem Jobwachstum von 1,4 Prozent. Das wären 11.200 neue Jobs im kommenden Jahr.
Konjunktur und Demografie hemmen Job-Entwicklung
„Eine anhaltende konjunkturelle Eintrübung könnte dazu führen, dass in bestimmten Branchen, wie etwa der Automobilwirtschaft oder im Maschinenbau weniger Jobs entstehen werden. Auch bei der Zeitarbeit gibt es im Moment rückläufige Beschäftigungszahlen“, erklärte Dr. Per Kropp, vom IAB-Regional in Halle den Trend. Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt wies auf den vergleichsweise starken Einfluss der Demografie als hemmenden Faktor bei der Beschäftigungsentwicklung hin: „Ich rechne nur mit einem geringen Wachstum, weil Sachsen-Anhalt von den Folgen der Abwanderung, des Geburtenknicks und der Alterung besonders betroffen ist. Es gibt schlichtweg immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter. Das führt dazu, dass Arbeitgeber auch immer weniger neue Mitarbeiter finden. Ohne Zuwanderung von Fachkräften wird sich das auch nicht ändern.“
Wissenschaftler: Rückgang der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt könnte gestoppt werden
Beim Thema Arbeitslosigkeit zeigen die Rechenmodelle der IAB-Wissenschaftler ebenfalls eine sehr weite Bandbreite: Von einem Anstieg um 10.200 (+ 12,5 Prozent) bis zu einem Rückgang um 8.400 (-10,3 Prozent) Arbeitslose im Vergleich zum geschätzten Jahresdurchschnitt 2019 reichen die Ergebnisse. In ihrem Mittelwertszenario rechnen die IAB-Forscher 2020 mit 82.500 Arbeitslosen. Das entspricht einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1,1 Prozent im Vergleich zum geschätzten Jahresdurchschnitt 2019 mit 81.600 Arbeitslosen. Deutschlandweit prognostizieren die Experten in der Mittelwertprognose einen minimalen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 0,1 Prozent. „Der Konjunkturverlauf lässt sich aktuell wegen zahlreicher weltwirtschaftlicher Unbekannter nur schwer einschätzen. Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt reagiert aber aufgrund seiner Struktur weniger stark auf konjunkturelle Schwankungen und der starke Einfluss der Demografie führt zu einer deutlichen Entlastungswirkung bei der Arbeitslosigkeit. Deshalb gehe ich auch im kommenden Jahr eher von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit aus. Er wird allerdings weniger stark sein als in den vergangenen Jahren“, erklärte Kay Senius.
Weniger „Hartz-IV-Betroffene“
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Für 2020 rechnen die IAB-Experten in ihrer Mittelwertrechnung mit 141.800 erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfängern. Das sind 6.500 oder 4,4 Prozent weniger als im geschätzten Jahresdurchschnitt 2019. Für Ostdeutschland prognostiziert das IAB bei dem Rechenmodell einen Rückgang der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 3,7 Prozent und deutschlandweit um 1,7 Prozent.
Ich warte schon seit 30 Jahren auf blühende Landschaften in Deutschland.
Das was Wir sehen, ist außen hui und innen pfui.
Die Arbeitslosen werden gebraucht um die Stellen in der Verwaltung zu retten.(Wasserkopf )