Arbeitsmarkt im Dezember 2023: deutlich mehr Arbeitslose – in Sachsen-Anhalt 2.540 Personen mehr ohne Job als vor einem Jahr, in Halle +631

Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember in Sachsen-Anhalt gestiegen. So waren 82.400 Arbeitslose registriert, 2.046 mehr als im Vormonat und 2.540 mehr als vor einem Jahr. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.000 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, das waren rund 40 mehr als im November. Im Dezember 2022 zählten die Arbeitsagenturen im Land 79.800 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,5 Prozent, im Dezember 2022 waren es 7,3 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt unter der von Bremen, Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Halle (Saale) waren im September 10.946 Personen ohne Job, 70 mehr als im November und 631 mehr als vor einem Jahr. Mit 9,1 Prozent liegt die Arbeitslosenquote deutlich über dem Durchschnitt.
Langzeitarbeitslosigkeit steigt Im Berichtsmonat waren rund 31.600 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 300 mehr als im November und 2.300 mehr als im Dezember 2022. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 38,4 Prozent, im Dezember 2022 waren es 36,8 Prozent.
„Zum Jahresende 2023 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt. Wie üblich um diese Zeit kam es verstärkt zu Freisetzungen in den Außenberufen. Dadurch wurden mehr Männer arbeitslos. Auf der anderen Seite konnten sich weniger Arbeitslose in eine Beschäftigung abmelden, was ebenso saisonal bedingt ist. Arbeitgeber halten sich in den Wintermonaten insbesondere in den Außenberufen bei Neueinstellungen zurück. Damit haben es vor allem langzeitarbeitslose Menschen schwer, einen Job aufzunehmen. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht. Im Vergleich zum November wurden mehr neue Arbeitsstellen gemeldet, insbesondere im Bereich der Zeitarbeit. Trotz schwacher Konjunktur, gestiegener Bauzinsen und Rohstoffpreisen halten viele Unternehmen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ihre eingearbeiteten Mitarbeiter. Die Unternehmen reagieren auf eine Wirtschaftsflaute weniger mit Kündigungen, sondern halten sich bei Neueinstellungen zurück. Demografie bedingt ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr zurück“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.
„Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk schwächen sich weiterhin ab. Dennoch liegt die Arbeitslosigkeit nur leicht über dem Niveau des Vormonats. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich robust, das lässt uns hoffen, auch den Winter recht gut zu überstehen. Ob im Frühjahr eine nachhaltige Besserung eintritt, bleibt abzuwarten. Insbesondere in so schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, dass wir die Unternehmen bei Ihren Herausforderungen in 2024 aktiv mit unserem Arbeitgeberservice unterstützen können“, so Simone Meißner, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd.
Einstellungen und Entlassungen Knapp 5.400 Menschen meldeten sich im Dezember aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 500 mehr als im Vormonat und 100 weniger als im Dezember 2022. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus den wirtschaftlichen Dienstleistungen (800), gefolgt vom Baugewerbe, dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz, dem verarbeitenden Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils 600) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (500). 3.200 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 600 weniger als im Vormonat und 100 mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.700 neue Stellen, das waren 600 mehr als im Vormonat und 200 mehr als vor einem Jahr. Rund 27 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 15 Prozent aus den freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 11 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 10 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück Stand Oktober 2023 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 806.500 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1.400 weniger als im September 2023 und 4.500 weniger als im Oktober 2022.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit Die Arbeitsagenturen registrierten im Dezember rund 50 Anzeigen für 800 Beschäftigte. Im November waren es 80 Anzeigen für 1.500 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Herstellung von Glas- und Keramikwaren mit 180 Anzeigen für Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 130 Anzeigen für Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im September 2023 rund 2.900 Beschäftigte in 120 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im September 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen, das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als im August 2023.
Unterbeschäftigung steigt In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Dezember 2023 bei 112.400. Das waren 1.000 mehr als im Vormonat und 800 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10 Prozent. Das entsprach dem Wert vom Dezember 2022.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 126.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 200 weniger als im Vormonat und 1.400 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 13.800 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, rund 300 mehr als vor einem Jahr.
Kurz-Bilanz 2023 Durchschnittlich 4.600 Arbeitslose mehr als 2022 – Arbeitgeber bieten 3.700 Jobs weniger an als im Vorjahr – mehr Menschen auf Grundsicherung angewiesen.
Im Jahresdurchschnitt waren in Sachsen-Anhalt 82.600 Männer und Frauen ohne Arbeit. 2022 waren im Jahresschnitt 78.000 Menschen arbeitslos. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2023 bei 7,5 Prozent, 0,4 Prozentpunkte höher als 2022. Einen Rückgang gab es 2023 bei der Arbeitskräftenachfrage. So meldeten Arbeitgeber den Arbeitsagenturen insgesamt 41.700 Arbeitsstellen, das waren 3.700 weniger als noch 2022. Insgesamt waren 2023 im Schnitt 20.700 gemeldete Stellen im Bestand. 2022 waren im Schnitt 22.600 offene Stellen gemeldet. Die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen waren, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 2023 wurden in Sachsen-Anhalt rund 128.800 erwerbsfähige Leistungsberechtigte von den Jobcentern betreut, 2022 waren es im Schnitt 124.800. Die Zahl hat insbesondere durch die ukrainischen Geflüchteten zugenommen.
Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 13.12.2023.
„Langzeitarbeitslosigkeit steigt Im Berichtsmonat waren rund 31.600 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit“
Das sind die schädlichen Folgen des viel zu üppigen Bürgergeldes. Hier sollte man endlich ansetzen und harte Sanktionen für Arbeitsverweigerer einführen. Noch besser wäre eine Komplettabschaffung des Bürgergeldes. Das würde die Arbeitsbereitschaft massiv erhöhen und die Steuerzahler entlasten.
Sehe ich genau so.Rigeros das Bürgergeld stoppen und dafür Sachleistungen mit Gutschein.
Da werden wir ja sehen wie schnell die Quote sinkt!
Das sind die Folgen davon, wenn man Hunderttausende Ukrainer sofort ins Bürgergeld holt, statt sie wie andere Flüchtlinge zu behandeln. Und nun geh wieder schlafen, Meiner.
Und warum wurde das gemacht, dass die mehr bekommen?
Das ist tatsächlich eine sehr berechtigte Frage…!
Naja, wo das Bürgergeld angehoben wird und viele neue Menschen eingebürgert werden die momentan keine Beschäftigung haben sind solche Statistiken logisch
Normal ne…
Winter, kalt und auf‘n Bau draußen zur Zeit nix groß möglich
11°C sind bitterkalt