ARD, ZDF & Co: “Zukunftsrat” soll Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorantreiben

Ein “Zukunftsrat” soll sich um die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland kümmern. Darauf hat sich die Rundfunkkommission der Länder geeinigt. Der für Medien zuständige Staatsminister und Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, begrüßt die Einsetzung. Robra verbindet damit die Erwartung, dass deren Empfehlungen klar aufzeigen, wo Kosten gesenkt, Leitungsstrukturen modernisiert und die Qualität der Angebote verbessert werden müssen. Ziel sei ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk für das 21. Jahrhundert, der seinen berechtigten und allseits gerne akzeptierten Platz in der dualen Medienordnung hat.
Die Rundfunkkommission der Länder hat sich am gestrigen Tage mit der Einsetzung eines Rates für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (Zukunftsrat) beschäftigt. Der Zukunftsrat soll beratend tätig werden. Er soll Empfehlungen für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, seiner künftigen Nutzung und dessen Akzeptanz erarbeiten. Dabei sollen die Auswirkungen auf den Rundfunkbeitrag beachtet werden, um die verloren gegangene Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit zurückzugewinnen.
Hierzu erklärte Robra: „Wichtig ist mir, dass der Zukunftsrat nicht nur das bestehende System bestätigt und unverändert in die digitale Welt überträgt, sondern frei von Standortinteressen und medienpolitischen Schlachten der vergangenen Jahrzehnte zukunftsorientiert denkt und substanzielle Änderungen empfiehlt.“ Andernfalls sieht Robra die Gefahr, dass das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk „völlig erodiert“ und die Angebote zwar von allen bezahlt aber nur noch von wenigen genutzt werden.
Zum Auftrag des Zukunftsrates erklärte Robra, dass die Rundfunkkommission wissen wolle, in welcher Zahl öffentlich-rechtliche Angebote in der dualen Medienordnung erforderlich sein werden und wie deren Qualität verbessert werden kann. Hierzu gehören für Robra weiterhin die „klare Trennung von Meinungen und Fakten“ und Maßnahmen zur Stärkung der Binnenpluralität. Klären müsse der Zukunftsrat zudem, ob und warum und gegebenenfalls mit welchen Modifikationen sich Deutschland auch in Zukunft ARD und ZDF leisten sollte. Ein besonderes Anliegen Sachsen-Anhalts sie zudem, Vorschläge für eine Umsetzung von Grundsätzen guter Unternehmensführung („Good Governance“) in den Rundfunkanstalten zu erhalten. Die „monokratische Intendantenverfassung“ und intransparenten Aufsichtsstrukturen im Bereich der Beteiligungen seien nicht mehr zeitgemäß und müssten in Anlehnung an aktienrechtliche Grundsätze (Vorstandsverfassung) überwunden werden. Nicht zuletzt werden die ausufernden Kosten der Anstalten nur über die Einführung von Steuerungsmechanismen und eine gestärkte Finanzkontrolle durch die KEF und die Rechnungshöfe in den Griff zu bekommen sein.
An die Rundfunkanstalten appellierte Robra bereits jetzt „aktiv zu werden“ und nicht auf den Zukunftsrat zu warten. Die Anstalten hätten es zu einem großen Teil selbst in der Hand weitreichende Änderungen herbeizuführen. Die KEF habe hierzu seit Jahren ungehörte Empfehlungen gegeben. Die Anstalten könnten mit den Aufsichtsgremien aus eigener Entscheidung Doppelstrukturen abbauen, die Gehälter von Intendanten und anderen außer- und übertariflichen Kräften reduzieren, transparenter in der Mittelverwendung werden, sich in den Programmen und deren regionalen Schwerpunktsetzungen deutlicher unterscheiden und dabei insbesondere Unterhaltungsformate überprüfen. Auch die Reduzierung der Zahl von Tochtergesellschaften und Gemeinschaftseinrichtungen sowie deren Einbindung in die Aufsichtsstrukturen der Anstalten dulde keinen weiteren Aufschub.
Empfehlungen des Zukunftsrates werden noch in diesem Jahr erwartet.
Aufgaben:
- Wie sollte das Angebot öffentlich-rechtlicher Medien in Zukunft in der dualen Medienordnung auch quantitativ und qualitativ gestaltet sein und verbreitet werden, um möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen mit attraktiven, pluralen und qualitativ hochwertigen Inhalten zu erreichen und von diesen genutzt und akzeptiert zu werden?
- Wie können die Inhalte öffentlich-rechtlicher Medien in Zukunft „regionale Vielfalt“ im Rahmen einer digitalisierten Medienwelt abbilden? Dabei soll auch auf die Veränderungen, Chancen und Herausforderungen eingegangen werden die aus einer stärkeren anstaltsübergreifenden Zusammenarbeit folgen.
- Wie werden sich die Medienmärkte und die Mediennutzung in Zukunft verändern und wie sollen öffentlich-rechtliche Medien dazu strukturell und organisatorisch aufgestellt sein, um effizient ihrem besonderen Auftrag in der dualen Medienordnung gerecht werden zu können? Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Grundsätze guter Unternehmensführung („Good Governance“) und die Möglichkeiten und Chancen gelegt werden, die sich aus der digitalen Transformation und einer gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Plattform ergeben.
- Welche grundsätzlichen Mechanismen (z.B. betriebswirtschaftliche Kennzahlen) und welche Aufsichts- und Kontrollstrukturen empfehlen sich zur Stabilisierung der Ausgabenseite der öffentlich-rechtlichen Medien?
Mitglieder: Prof. Dr. Mark D. Cole (Medienrechtler), Maria Exner (Journalistin Zeit-Magazin), Prof. Dr. Peter M. Huber (Ex-Innenminister Thüringen, ehemalige Richter am BUndesverfassungsgericht), Julia Jäkel (Aufsichtsrat Verlagsgruppe Holtzbrinck), Prof. Dr. Nadine Klass (Rechtswissenschaftlerin), Prof. Bettina Reitz (ehemalige BR-Fernsehdirektorin), Prof. Dr. Annika Sehl (Professorin für Digitalen Journalismus) und Roger de Weck (ehemaliger SRG-Chef).
Abschaffen wäre mal ein guter Vorschlag…
Dann mach ihn und schwatz nicht nur.
Es gibt einen Rundfunkstaatsvertrag. Vielleicht sollte man der Einfachheit halber diesen mal wieder lesen und die darin festgeschriebenen Aufgaben erfüllen.
Achtung Zukunftsrat,
Nicht vergessen, auch weiterhin die unmoralisch hohen Gehälter und Pensionen der geldgierigen Funktionäre und -innen zu sichern, denn man muss seine Meinungsbildner bei Laune halten.
Eine Liste der Bundesregierung zeigt: 200 Journalisten – zu großen Teilen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk – haben seit 2018 für die Regierung gearbeitet und dafür üppige Honorare kassiert.
https://pleiteticker.de/geheim-liste-enttarnt-diese-journalisten-von-ard-und-zdf-lassen-sich-von-der-regierung-bezahlen/
Nahezu jeder Jounalist hat den Traum, irgendwann gutbezahlter Pressesprecher eines Ministeriums oder gar Bundespressesprecher zu werden, diese Jobs werden immer von Ex-Jounalisten besetzt. Einer solchen Karriere wären kritische Fragen oder abweichende Berichterstattung aber eher hinderlich. Also reiht man sich in den Chor der Schmeichler ein.
Eine offizielle Zensur ist daher gar nicht nötig, die Journalisten zensieren sich selbst in vorauseilendem Gehorsam.
Wenn du tatsächlich „GEZ“ zahlst, wirst du seit über 9 Jahren von irgendwem abgezockt. 🤣
Sonst hast du Vorzeigedemokrat nichts zu sagen, als dich an Nichtigkeiten aufzugeilen?
Doch: du hast keine Ahnung, aber eine ziemlich große Klappe. Keine sehr schöne Kombination.
Bleib doch einfach bei Bäumen und Bürgergeld.
Und wenn du immer nur pöbelst, wird dich nie jemand freiwillig anfassen.
Immer dieses versiffte Mikro als Symbolbild. Bitte mehr GEZ-Geld für das Putzen ausgeben.
Völlig klar: Je kleiner man das Angebot des ÖRR macht, desto mehr Leute werden sich dafür interessieren.
Wenn ich nicht mehr weiterweiß,
gründ‘ ich einen Arbeitskreis.
Die Frösche gründen einen Arbeitskreis „Zukunftsrat“ um Vorschläge zu erarbeiten, was mit dem Teich passieren soll. Wobei man beim ÖRR wohl besser von einem Morast reden sollte.
Mein Vorschlag: ersatzlose Streichung. Die Mitarbeiter des ÖRR hätten mit ihren Pensionen danach einen Anspruch gegen eine bankrotte Organisation.
Einfach weniger sogenannte „Faktenchecker“ beschäftigen, das erhöht die Glaubwürdigkeit enorm.
Es erinnert zunehmend an das Ende der DDR. LOL
Angeblich geläuterte Funktionäre versprachen so viel Besserung.
Was ist nur aus der soliden BRD geworden, die wir verehrt haben?
Eine jämmerliche runtergekommende Republik.
Mit den Frauen in der Führungsriege kam der desaströse Abstieg.
Und die windelweichen Männer sahen zu.
Eins muss man Ihnen lassen Steff. Wenn ich was zum lachen brauche, suche ich einfach nach einem Kommentar von Ihnen 😀
„Es erinnert zunehmend an das Ende der DDR.“
Dann haben dir deine (Groß-)Eltern Quatsch erzählt. 🙂
Hier mal ein interessanter Blick von außen auf den ÖRR in Deutschland: https://www.nzz.ch/meinung/neu-verschweizert-ch-links-belehrend-staatsnah-ard-und-zdf-brauchen-dringend-eine-reform-ld.1729105
Dem dort gesagtemn kann man eigentlich nur zustimmen.
Interessant das ausgerechnet ein Artikel von der NZZ verlinkt wird…
„Willi Winkler erklärte in der Süddeutschen Zeitung, Gujer bringe das Kunststück fertig, als Schweizer so deutschnational zu poltern, wie es in Deutschland selber niemand diesseits der AfD kann.“ Zur Info Eric Gujer ist Chefredaktor von der NZZ.
Liebster Janaki, ich bin dem ÖRR in dieser Form auch nicht zugeneigt, aber ich denke unsere Positionen unterscheiden sich dann doch erheblich.
Der Artikel der NZZ ist nicht von Eric Gujer, sondern von Fatina Keilani.
Sie hat eine kritische Analyse zum Zustand des ÖRR veröffentlicht. Wieso billigen sie ihr keine eigene Meinung zu und werten sie so ab?
„ARD, ZDF & Co: “Zukunftsrat” soll Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorantreiben“
Lasst mich raten. Dafür brauchen die mehr Geld.
Den Sumpf komplett abschaffen, ist wohl das beste. Korrumpierende Selbstbedienungsläden sind ja nachweislich nicht von innen reformbar. Die Managementebene sollte zudem noch Haftstrafen bekommen.
Und „reformbar“ ist nachweislich kein deutsches Wort.
Alle, die nicht in Deutschland erzogen worden sind, wundern sich immer was es mit den vielen Sendern auf sich hat.. und wa da für Scheiße kommt. Interessant wird es, wenn sie dann aufgfordert werden für den Scheiß zu bezahlen.
Selbst Tatort Krimis werden jetzt fürs Quere instrumentalisiert. In den letzten Folgen musste ich abstellen.
Abstellen auch die Sender.Deren Chef hat im Monat 400.000 Euro, für was? Steuergelder…..
Da ich noch einen Wohnsitz in Kroatien habe, werde ich mich in Deutschland abmelden, aus Protest über den derzeitigen Zustand der Selbstbedienung in Deutschland.
Kalle, solche Geschichten erzählst du seit Jahren. Du hast dich in dieser Zeit – im wahrsten Sinne – kaum bewegt und bist erst recht nicht ausgewandert oder hast dich irgendwohin „abgemeldet“ oder sonst irgendwas. Nur kassiert.
Mit wandern kennst du dich ja aus. Allerdings müsste man das bei dir wohl eher Hospitalismus nennen.
Es fehlt der Wille zur Reform und die Bereitschaft sich aus politischen linken Seilschaften zu lösen.
https://www.nzz.ch/meinung/neu-verschweizert-ch-links-belehrend-staatsnah-ard-und-zdf-brauchen-dringend-eine-reform-ld.1729105
Was versteht man unter dem Begriff „Good Governance“ außer Staatsnahe?
Was soll ein zukunftsrat? Der muss Auch wieder finanziert werden u d das für was? ÖRR und vor allem die Gebühren abschaffen. Welcher Rentner erhällt in Deutschland so viel Rente wie ein abgehalfterter Medienvertreter!
Schluss mit der Selbstbedienung aus dem vom Volk Zwangsweise gefüllten GEZ Topf.
Schöne Worte : Zukunftsrat ,- bei den Erfahrungen der Beitragszahler wird dieser Rat über die immer höheren Beiträge entscheiden ,-wie die Zukunft der Beitragszahler aussieht ,bleibt wieder in Dunklen.
Schlesingers Sonderbauten , Intendant Gniffkes Zukunftspläne mit mehren Millionen , 1,2 Mill. für Arbeitsdirektor Entschädigung und die sehr guten Pensionen bezahlt von den Armutsrentnern dieser Demokratie sind bezeichnend und haben mit öffentlichen Rundfunk nichts zu tun.
Man hat den ÖRR für geschasste Politiker, Bezehungsstatus für gute Pöstchen und Gehälter statt für seriöse Berichterstattung , vernünftige Sendungen und gute Unterhaltung benutzt.