Auch im neuen Schuljahr müssen in Halle wieder Schulplätze ausgelost werden – weil es bei Gymnasien und Gesamtschulen mehr Anmeldungen als Plätze gibt – Stadtelternrat informiert betroffene Eltern
Gern hätte die Stadt Halle (Saale) neue weiterführende Schulen eingerichtet, doch das Land Sachsen-Anhalt hat das nocht erlaubt. Bei Gymnasien und Gesamtschulen gibt es mehr Bedarf als zur Verfügung stehende Plätze. Und das zeigt sich auch in diesem Jahr wieder bei den Anmeldungen für die neuen 5. Klassen. Denn erneut muss bei mehreren Schulen gelost werden, weil es mehr Bedarf als zur Verfügung stehende Plätze gibt.
Gelost werden muss am Thomas-Müntzer-Gymnasium (184 Anmeldungen / 108 Plätze), am Lyonel-Feininger-Gymnasium (294 Anmeldungen / 106 Plätze), KGS Hutten Sekundarschulbereich (56 Anmeldungen / 50 Plätze), IGS Am Steintor (153 Anmeldungen / 104 Plätze), Marguerite Friedlaender-Gesamtschule (141 Anmeldungen / 104 Plätze), 3. IGS (119 Anmeldungen / 100 Plätze).
Bei allen anderen Schulen gibt es in etwa soviele Anmeldungen wie Plätze oder auch weniger Nachfrage. Das betrifft das Christian-Wolff-Gymnasium (93 Anmeldungen / 107 Plätze) und Südstadt-Gymnasium (76 Anmeldungen / 107 Plätze) sowie Genscher-Gymnasium (67 Anmeldungen / 107 Plätze). Wer also an seiner Wunschschule keinen Platz bekommt, wird auf die anderen Einrichtungen dieser Schulform zugeteilt. Doch 714 Erstwünschen für die kommunalen Gymnasien stehen 532 Plätze zur Verfügung. Ähnlich sieht die Situation bei den Gesamtschulen aus. 652 Anmeldungen liegen vor, 619 Plätze gibt es.
Und wie in den Jahren zuvor sind die Sekundarschulen kaum nachgefragt. Wer keinen Platz an den Gesamtschulen zugelost bekommt, den weist die Stadt an den Sekundarschulen zu und löst damit regelmäßig juristische Auseinandersetzungen aus. Reil-Sekundarschule 43 Anmeldungen, Fliederweg 19 Anmeldungen und Sekundarschule Halle-Süd 52 Anmeldungen.
Und dann gibt es in Halle noch die Gemeinschaftsschulen. Bei allen drei Schulen gibt es noch freie Plätze. Kastanie: 54 Anmeldungen / 78 Plätze, Heinrich Heine: 105 Anmeldungen / 130 Plätze, August Hermann Francke: 50 Anmeldungen / 58 Plätze. Der Stadtelternrat will betroffene Eltern beraten, damit diese das Recht auf freie Wahl der Schulform und des Bildungsganges durchsetzen können. Wegen der Corona-Lage wird es eine Webveranstaltung geben. In dieser wird der rechtliche Rahmen aufgezeigt.
Eltern, welche an der Veranstaltung teilnehmen wollen, sollten sich über die Mailadresse kontakt@stadtelternrat-halle.de anmelden. Zugangsdaten zur Veranstaltung werden nicht benötigt – Der Zugang zur Veranstaltung am 25.03.2022 um 18:00 Uhr erfolgt über folgenden Link: https://konferenz-st.educacloud.de/b/tho-r3v-cdc-ehl.
So lange, wie Gymasialempfehlungen inflationär und mit der Angst vor einer Klage der Eltern bei Versagung erteilt werden, wird es immer einen Mangel an Schulplätzen geben.
Am Ende paßt das aber perfekt in eine Welt, in der jeder ein Recht auf alles haben soll, wie unsinnig es auch immer sein mag.
Bei Monty Python erstritt sich Stan das Recht, Loretta genannt zu werden und das Recht zu haben, Babies kriegen zu dürfen.
Einfach NumerusClausus und/oder Aufnahmeprüfung an Gymnasien, dann kommt da nicht jeder Depp hin. Vermutlich verlagert sich das Problem dann auf die Realschulen, denn die reichen mit Sicherheit auch nicht. Auf alle Fälle leidet die Qualität eines Gymnasiums, wenn da jeden hin darf. Ich weiß von Schule (nicht aus Halle), dass Schüler bis zum Abi durchgeschleift werden, weil man Angst vor Klagen der Eltern hat… Klagen, die es da schon gab.
wie Naja… schon schrieb, es sind bestimmte Gymnasien und nicht alle betroffen. Und ob ein 6-7 Jähriges Kind ein Depp ist, kann keiner wirklich entscheiden. (wenn es nicht gravierende Gründe gibt). Mein Sohn blüht auch auf dem Gymnasium richtig auf. Andere Lehrer, Lernstoff, Umfeld usw., da gibt es viele Gründe die einem Kind das lernen auf dem Gymnasium eventuell mehr Sinn macht. Und dies können die Eltern immer noch besser entscheiden als ein Lehrer. Dessen Empfehlung natürlich auch mit berücksichtigt werden sollte.
Die wenigsten Kinder sind 6-7 Jahre alt, wenn sie zum Gymnasium wechseln. Die meisten kommen erst nach der 4. Klasse in den „Genuss“ und es blühen auch nicht alle dort auf.
Dennoch sollte ein gewisser Leistungsstand gegeben sein, damit es sinnvoll ist (Und nicht nur der Wille der Eltern erfüllt werden).
Sorry mein Fehler, hast recht was das Alter betrifft (war ja zur Einschulung). Ich meinte natürlich 10-11. Gedanklich war ich noch bei der Einschulung und den durchwachsenen Werdegang während der Grundschule. Ja und ALLE blühen dort nicht auf, jedoch anders betrachtet. Wenn es wie in Bayern wäre, wievielen Kindern würde die Chance verwehrt bleiben? Natürlich kann man später noch wechseln oder gar per Kolleg diese Reife nach holen. Leider kann ich auch aus persönlicher Erfahrung sagen, dass dies in der Regel doch schwerer fällt als wenn man da zeitig rein wachsen würde.
Es scheint keinen Mangel an Gymnasialplätzen zu geben, sondern nur bei der Verteilung auf die verschiedenen Gymnasien gibt es eine Unterschiedliche Lage von Plätzen und Wünschen.
Seit wann haben die denn Geld für die Bildung übrig? Also lost weiter
viel wichtiger sind doch regenbogenbänke!
Dir wurde bestimmt auch von den hungernden Kindern in Nicaragua erzählt, wenn Du bei der Schulspeisung den Teller nicht leergegessen hast…
So lange Politiker an hundert Jahre Bildungspolitik hängen, wird sich die Situation weiterhin verschlechtern.
Eltern überschätzen die Leistung ihrer Kinder, Lehrer sind mal so und mal so, Schulverwaltung und Politik verwalten anstatt gestalten und zudem mittlerweile verwalten den Mangel.
Bildungspolitik fängt mit guten Lehrern und Bedingungen an, Jugendliche müssten Interesse haben diesen Weg auch gehen zu wollen und nicht den Live-Balance-Trip des Arbeitslebens. Weniger arbeiten und dabei mehr verdienen, um im Häuschen, am Strand oder im Freisitz den Tag zu verbringen, um gelegentlich mit dem Laptop vor der Nase Anweisungen an die arbeitende Bevölkerung zu geben.
Es gibt auch gute Gymnasialplätze an den 2 Kooperativen Gesamtschulen!
Ein Vorteil, sollte doch irgendwann ein Wechsel anstehen, so ist dieser problemlos und das Kind bleibt an der gleichen Schule bei seinen Freunden und überwiegend den gleichen Lehrern.
KGS Hutten in der Roßbachstr.78 und die KGS Humboldt Lilienstr. 19.
Aktueller Anmeldestand 23 von 56 Plätzen und 59 von 103, kein Losverfahren!
„…und das Kind bleibt an der gleichen Schule bei seinen Freunden“. Früher heiß das POS, jetzt eben Gesamtschule. Aus meiner Sicht ist es völlig ausreichend, wenn man in der 10./11. Klasse entscheidet, ab man ein Abitur in seinem Leben braucht oder nicht. Da muss man die Kinder nicht ab der 5. Klasse schon mit unnötigen Wissen quälen.
So denken viele Eltern und melden ihr Kind in einer IGS an. Dort lernen die Kinder im gemeinsamen Unterricht bis zur 9/10. Klasse. KGS lernen die Kinder zwar gemeinsam in einer Schule aber nicht im Unterricht. POS war natürlich besser, kein zusätzlicher Schulwechsel, außer EOS für wenige auserwählte Schüler.
Ja, und wie in der POS wird Analphabeten und Spitzenschülern keine besondere Förderung zuteil, so dass beide frustriert sind.
Wenn man innerhalb der Klasse individuell differenzieren muss, muss die Klasse kleiner sein; das benötigt mehr Klassenräume und Lehrkräfte.
Es gibt immernoch Spezialgymnasien für die besonders begabten (Cantor/Latina/Sportschule) – und dort gilt dann auch eine Aufnahmeprüfung. Alle durchschnittlich begabten können auch an Durchschnittsschulen unterrichtet werden.
Du warst bestimmt auch dort!😂
Fragen Sie sich doch, warum kaum jemand sein Kind dort anmelden möchte. Diese Schulen haben entweder keinen guten Ruf oder einen „gruseligen“ Standort. Ich bin bspw. selbst in Neustadt groß geworden und zur Schule gegangen aber für mein Kind wünsche ich mir das nicht.
Mir ist nicht klar, auf welche Schulform Ihre Aussage zielt. Sollten Sie auf den Kommentar von @schiedung reagiert haben, dann ist Ihre Aussage grundlegend falsch, beide KGSen sind baulich in gutem Zustand und werden im SEK Bildungsgang überrannt bzw. können alle Plätze besetzen. Der gymnasiale Bildungsgang ist lediglich von einer Unterbelegung betroffen, was sich aber kurzfristig nach den ersten Losverfahren ändert.
Das Problem ist, Eltern wollen in einer Vielzahl keine Entscheidung in Klasse 4, deshalb die hohe Nachfrage nach IGS-Plätzen.
Es ist also auch kein Problem eines schlechten Rufes, wie Sie behaupten
Ich spekuliere mal, dass die Unterschiede zwischen den Anmeldezahlen auch der Lage der Schulen in der Stadt geschuldet ist – und ich meine nicht die geographische Lage.
Fragen Sie sich doch, warum kaum jemand sein Kind dort anmelden möchte. Diese Schulen haben entweder keinen guten Ruf oder einen „gruseligen“ Standort. Ich bin bspw. selbst in Neustadt groß geworden und zur Schule gegangen aber für mein Kind wünsche ich mir das nicht.
Der Ruf wird oft von Personen gemacht, welche die Schulen nicht wirklich kennen. Man muss schon mal mit Weitsicht hinter die Fassade schauen und seine selektive Wahrnehmung ändern.