Auch Stadtelternrat protestiert gegen Sprachlehrer-Wegfall

Der drohende Wegfall von Sprachlehrern sorgt auch beim StadtElternrat für Unmut. Der Vorsitzende Thomas Senger hat sich deshalb mit einem Brief an die Landtagsabgeordneten gewendet. Von den Schulleitungen und Schulelternräten sei man über die Situation informiert worden.
„Obwohl rechtlich eine Verlängerung, zumindest bis zum Schuljahresende möglich wäre, welche dieses Szenario verhindern könnte.“, so Senger. „Diese Entscheidung betrachten wir mit größter Sorge. Sie hätte zur Folge, dass mitten im Schuljahr den Schulen dringend benötigte Lehrerkräfte nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei einer solchen Unterrichtsversorgung Lehrer zu entlassen, ist absolut unverständlich.“
Senger nennt einige dramatisch Auswirkungen dieser Entscheidung:
• Die Pädagoginnen und Pädagogen fehlen an den Schulen für die Sprachförderung, aber auch für den regulären Unterricht, da sie auch dort eingesetzt werden. Die Integration der betroffenen Kinder und Jugendlichen wird erschwert, der Unterrichtsausfall steigt.
• In vielen Schulen wird der Sprachunterricht ausfallen. Eventuell vorhandene Sprachgruppen und -klassen werden auf die jetzt schon vollen Klassen aufgeteilt.
• Schulen in denen ein hohes Aufkommen von Sprachschülern besteht, werden ihrer gesellschaftlichen und rechtlichen Verantwortung nicht mehr nachkommen können. Die sozialen, gesellschaftlichen und politischen Konflikte, innerhalb der Schulen sind kaum abschätzbar, wenn durch diese Maßnahme zusätzlicher Unterricht ausfällt.
• Die jetzt schon mangelnde Unterrichtsversorgung wird sich verschlechtern, teilweise um weitere 10 %.
• Betroffene Schüler schließt man bewusst vom Bildungsangebot aus, Misserfolge, Schulverweigerung, Alternativlosigkeit und die reale Gefahr sie für radikalisierende Themen anfällig zu machen steigen erheblich.
• Die bisher geleistete Arbeit zur Integration der Kinder und Jugendlichen wird mit einem Schlag zunichte gemacht.
„Im Interesse aller Kinder und Jugendlichen, deren Eltern und der Gesellschaft fordern wir sie deshalb auf, verlängern Sie die Verträge der Sprachlehrkräfte sofort bis zum Ende des Schuljahres und prüfen Sie frühzeitig, wie viele Sprachlehrkräfte weiterhin benötigt werden und welche Sprachlehrkräfte für den Schuldienst geeignet sind“, so Senger. „Diese Entscheidung ist von grundsätzlicher Bedeutung mit nicht zu unterschätzenden Konsequenzen für das Bundesland Sachsen-Anhalt und seine gesellschaftliche Zukunft.“ Diese Gedanken sollen die Abgeordneten mit in die Landtagssitzung am Freitag nehmen.
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