Auch von Halle in den Harz: Vergabe an DB-Tochter „Start“ rechtmäßig – Neuer Betreiber für Abellio-Dieselnetz ab Dezember 2024

Mit Ablauf der gesetzlichen Wartefrist ist die Zuschlagserteilung an das Bahnunternehmen Regionalverkehre start Deutschland GmbH (start) für das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) rechtskräftig. Im Auftrag der Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und des Regionalverbandes Großraum Braunschweig wird das Unternehmen ab Dezember 2024 das Dieselnetz von Abellio Rail Mitteldeutschland übernehmen und bis 2032 betreiben.

Die NASA GmbH hat das Vergabeverfahren federführend mit allen Auftraggebern betreut. Geschäftsführer Peter Panitz zeigt sich erleichtert: „Wir sind froh, dass wir das Vergabeverfahren planmäßig beenden konnten und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit start. Jetzt gilt es, gemeinsam mit Abellio den reibungslosen Übergang der Mitarbeitenden und Fahrzeuge an das neue Unternehmen zu regeln.“

Der Vertrag mit start sieht vor, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen werden, wenn das ihrem Wunsch entspricht. Auch die Fahrzeuge bleiben die gleichen und sie werden weiterhin bei VIS in Halberstadt gewartet. Von der Neuvergabe des Dieselnetzes unberührt bleibt der Verkehrsvertrag zum Netz Saale-Thüringen-Südharz. Dieses wird vertragsmäßig von Abellio weiterbedient.

Das Diesel-Netz umfasst die meisten dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt mit einem Leistungsvolumen von circa 9,3 Millionen Zugkilometern pro Jahr, davon werden circa 8,4 Millionen Zugkilometer innerhalb der Landesgrenze zurückgelegt. Dazu gehören die Verbindungen von Magdeburg nach Wolfsburg, in den Harz (Halberstadt, Blankenburg, Goslar), nach Erfurt, von Halle (Saale) nach Halberstadt, Bernburg und Goslar, von Dessau nach Aschersleben, von Stendal nach Wolfsburg sowie die Strecke zwischen Naumburg und Wangen.

Der Vertrag mit dem aktuellen DISA-Betreiber Abellio wird im Jahr 2024 vorfristig beendet, nachdem das Unternehmen im Jahr 2021 in wirtschaftliche Schieflage geraten war und in ein Schutzschirmverfahren eintrat. Angesichts des Insolvenzverfahrens einigten sich alle Beteiligten auf eine Vergleichsvereinbarung, die zur vorzeitigen Neuausschreibung des Diesel-Netzes führte, bei der Abellio sich nicht bewerben konnte.