Ausschreibung für Neuvergabe des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes gestartet

Mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt starten in diesen Tagen die Vergabeverfahren „Mitteldeutsches S-Bahnnetz 2025 plus“ (MDSB2025+) und „Ostthüringennetz“ (OTN).
Für Sachsen-Anhalt betrifft dies im MDSB2025+ die S-Bahn-Linien S3, S 5/5x und S 6, die Halle (Saale), Naumburg und Weißenfels mit Leipzig verbinden. Angebotsverbesserungen für Sachsen-Anhalt ergeben sich insbesondere mit der Durchbindung der S 5/5x von/nach Halle-Trotha sowie der S 6 von Naumburg, Weißenfels und Bad Dürrenberg in den Leipziger City-Tunnel. Als Option aufgenommen wurde die Führung der Linie S 6 nach Merseburg. Mit dem neuen Verkehrsvertrag sollen erstmals der Burgenland- und der südliche Saalekreis in das Mitteldeutsche S-Bahnnetz eingebunden werden. Der Vertrag für das jetzige „Mitteldeutsche S-Bahnnetz I“ endet im Dezember 2025; die Leistungen werden erneut im Wettbewerb vergeben. Betriebsaufnahme ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025. Der aktuelle Betreiber ist DB Regio.
Im OTN betrifft dies für Sachsen-Anhalt die Linien RE 12 und RB 22, die Zeitz mit Leipzig, Gera und Saalfeld verbinden. Optional aufgenommen wurde die Linie RB 76 von Zeitz nach Weißenfels. Vorgesehen ist mit der Neuausschreibung des jetzigen „Dieselnetzes Ostthüringens“ für Sachsen-Anhalt eine Angebotsverbesserung zwischen Leipzig und Zeitz in der morgendlichen Hauptverkehrszeit: ein zusätzliches Zugpaar sorgt dann früh für einen 30-min-Takt. Das Netz wird im Wettbewerb vergeben. Betriebsaufnahme ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024. Der aktuelle Betreiber ist die Erfurter Bahn sowie DB Regio bei der RB 76.
Die Weiterentwicklung des Angebotes auf dieser Strecke zur S-Bahn bleibt der Folgevergabe in den 2030er Jahren vorbehalten. Bis dahin wird die Strecke voraussichtlich im Zuge des Strukturstärkungsgesetzes ausgebaut.
Zeitpläne
Im Vergabeverfahren Netz MDSB2025+ haben interessierte Bieter bis Ende April 2022 Zeit, sich zu bewerben. Geplant ist, im Sommer 2022 den Zuschlag zu erteilen.
Im Vergabeverfahren Netz OTN haben interessierte Bieter bis Ende April Zeit, sich zu bewerben. Geplant ist, im Herbst 2022 den Zuschlag zu erteilen.
Die jeweils beauftragten Verkehrsunternehmen haben dann bis zur Betriebsaufnahme Zeit, um die Fahrzeuge zu beschaffen oder zu modernisieren, eventuelle Werkstattkapazitäten aufzubauen und das Personal einzustellen bzw. zu übernehmen.
An der europaweiten Ausschreibung des Netzes MDSB2025+ beteiligen sich neben Sachsen-Anhalt (vertreten durch die NASA) der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), die sächsischen Zweckverbände Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und ÖPNV Vogtland (ZVV) sowie der Freistaat Thüringen, vertreten durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Der ZVNL führt das Vergabeverfahren federführend durch. Das Netz MDSB2025+ umfasst jährlich rund 11,5 Mio. Zugkilometer, davon circa 2,3 Millionen Zugkilometer (einschließlich der genannten Option S 6 nach Merseburg) in Sachsen-Anhalt. Die Vertragslaufzeit beträgt 12 Jahre und beginnt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025.
An der europaweiten Ausschreibung des Netzes OTN beteiligen sich neben Sachsen-Anhalt (vertreten durch die NASA) der Freistaat Thüringen (hier Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft), die Bayrische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG), der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) und der Zweckverband ÖPNV Vogtland (ZVV). Der Freistaat Thüringen (hier Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft) führt das Vergabeverfahren im Auftrag der Länder durch. Das Netz Ostthüringen umfasst jährlich rund 4,5 Mio. Zugkilometer, davon circa 0,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr (einschließlich der genannten Option RB 76 Zeitz – Weißenfels) in Sachsen-Anhalt. Die Vertragslaufzeit beträgt 12 Jahre und beginnt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024.
Na toll, ABM für die Aussschreibungsbehörden. Sicher gewinnen wieder die Billigsten, Personalnot vorprogrammiert und Insolvenz, wenn der ausländische Mutterstaatsbahnkonzern nicht mehr die Schulden ausgleichen will. Eisenbahnen gehört in Staatshand wie auch die Straßen.
Als die Mitteldeutsche S-Bahn mal gebaut wurde, hatte das durch den Tunnelbau sicher auch Einschränkungen insbesondere in Leipzig zur Folge. Damals gab’s die Querdenker noch nicht, jetzt nehmen die sicher auch die S-Bahn, um zur Demo zu fahren.
Heute kann man zB ohne Umsteigen von Nietleben nach Leipzig und weiter nach Wurzen fahren, von Halle nach Zwickau und von da aus mit der Erzgebirgsbahn zB nach Johanngeorgenstadt.
„Heute kann man zB ohne Umsteigen von Nietleben nach Leipzig und weiter nach Wurzen fahren, von Halle nach Zwickau und von da aus mit der Erzgebirgsbahn zB nach Johanngeorgenstadt.“
Auf diese Direktverbindungen hat die Welt lange sehnsüchtig gewartet.
Auf DEINEN Hinweis noch viel mehr!
Na und? Man kam auch früher schon nach Zwickau und Johanngeorgenstadt ohne auf dem Weg zu verhungern und verdursten.
Das einzige, was die S-Bahn bewirkt hat, ist, dass Leute nicht mehr in die Nähe des Arbeitsortes ziehen, was wiederum mehr überflüssigen Pendelverkehr induziert. Manch Student in Halle wohnt lieber in Leipzig, weil das als hipper angesehen wird. Am Ende bewirkt jegliche Erleichterung der Zurücklegung großer Entfernungen nur, dass immer mehr immer größere Entfernungen zurückgelegt werden, auch wenn es logistisch gesehen vollkommen unsinnig ist.
In Nietleben wohnen, in Johannstadt arbeiten. Der täglich Weg von Millionen Menschen. Alle hipp und hopp. Alle ständig in Bewegung, alle am rotieren. Nur einer wird dabei übersehen…
Dann lauf doch, du Lauch!
Ich fahre aber mit der S-Bahn. Dazu isse da, meine Kleene. 🙂
Wieviel in Halle Studierende wohnen denn in Leipzig? Aber bitte nominal und prozentual! Und dann auch angeben, wieviel davon Zugezogene sind.
Es gab schon immer Menschen, die in Halle + Umgebung wohnten und in Leipzig arbeiteten {und umgekehrt} und täglich mit der Bahn pendelten. Auch bei Studenten war und ist es so. Durch die S-Bahn wurde das noch erleichtert. In Leipzig kann man jetzt zB mitten in der City aussteigen und ist damit oft schneller am Ziel.
Dass auf den Bahnstrecken nach Zwickau und Johanngeorgenstadt Verpflegung und Getränke gereicht wurden, ist mir neu. War das ein Verkaufsstand der Mitropa? Hab zwar jetzt schon Automaten im RE Rostock – Berlin erlebt, aber war die Deutsche Reichsbahn denn s on so ausgestattet???
Es wird noch immer ausgeschrieben?
Nichts aus dem Desaster Abellio gelernt 🤦🏼♂️
Schafft endlich die NASA ab! Und die Verbünde gleich mit!
Schienennahverkehr ist kein gewinnbringendes Geschäft, sollen die sesselfurzer von Bund und Land endlich Mal Begreifen.
Aber gut dann macht weiter wie bisher am Ende bezahlt es sowieso der Steuerzahler wenn wieder sone Firma Pleite geht und weitere Millionen reingepumpt werden.
Ach und der Pendler wird auch darunter leiden
„Schienennahverkehr ist kein gewinnbringendes Geschäft“
Genau deshalb wird er ja von Ländern und Gemeinden beauftragt, weil er sich nicht selbst tragen kann. NASA und Verbünde abzuschaffen bedeutet viel weniger Bus- und Bahnfahrten, die dann noch nicht einmal untereinander koordiniert sind.