Ausschreibung: Sachsen-Anhalt sucht knapp 1.000 neue Lehrkräfte – darunter 176 schwer zu besetzende Stellen mit Zulage
Das Land Sachsen-Anhalt bietet mit einer weiteren umfangreichen Ausschreibungsrunde attraktive Arbeitsplätze für Lehrkräfte an. Insgesamt sind 992 Stellen ausgeschrieben worden.
Bildungsministerin Eva Feußner: „Der Lehrerberuf, und das sage ich aus eigener Erfahrung, ist ein schöner und erfüllender Beruf mit einer der wichtigsten Aufgaben überhaupt: den Kindern das Rüstzeug fürs Leben mitzugeben. In komplizierten Zeiten bietet Sachsen-Anhalt Sicherheit und Planbarkeit mit Jobs für Lehrkräfte im Landesdienst. Daher suchen wir erneut aufgeschlossene, dynamische Menschen, die die Schulen im Land mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität bereichern. Dabei sind auch Seiteneinsteigende immer herzlich willkommen.“
Mit der aktuellen Ausschreibung greift auch eine Neuerung. Erstmals können Seiteneinsteigende mit einem Bachelor-Abschluss, aus dem kein Unterrichtsfach abgeleitet werden kann, nach einem Probejahr eine Entfristungsperspektive erhalten. Dazu müssen sie sich im Gegenzug verpflichten, eine fachwissenschaftliche Qualifizierungsmaßnahme für ausgewählte Fächer der Sekundarschule zu absolvieren.
Die Stellen im Einzelnen (schulformbezogen):
Schulform | Anzahl der ausgeschriebenen Stellen |
Grundschule | 175 |
Förderschule | 93 |
Sekundarschule | 348 |
Gemeinschaftsschule | 140 |
Gymnasium | 164 |
Gesamtschule | 19 |
Berufsbildende Schule | 50 |
Weiterführende Schule | 3 |
Gesamt | 992 |
Unter den ausgeschriebenen Stellen befinden sich 176, für die eine Zulage gezahlt werden kann, weil sie schwer besetzbar sind.
Hintergrund:
Die Bewerbungsfrist endet am 03.10. 2022. Um sich als Lehrkraft zu bewerben, ist ausschließlich das Online-Portal für die Einstellung als Lehrkraft (matorix) zu nutzen.
Die großen Ausschreibungen ergänzen die Dauerausschreibungen, die zu Beginn und zur Mitte eines jeden Monats veröffentlicht werden und die die Möglichkeit bieten, sich jederzeit als Lehrkraft in Sachsen-Anhalt zu bewerben.
In den Sommerferien müssen sich die Lehrer arbeitslos melden .
Wir hatten im Sommer in Italien einen Mathelehrer kennengelernt. Er verdient nichts in den Sommerferien und hat deshalb im Restaurant gearbeitet, um bis September über die Runden zu kommen.
Aber nicht in Sachsen-Anhalt.
Das klingt aber nicht danach, dass es das in Sachsen-Anhalt nicht gäbe:
„In Nordrhein-Westfalen, Hessen und auch in Sachsen-Anhalt ist die Sommerarbeitslosigkeit von Lehrern eher kein Aufreger-Thema.“
https://www.mz.de/deutschland-und-welt/politik/tausende-lehrer-gehen-arbeitslos-in-die-sommerferien-1457351
Wenn die Schüler eine 200 Worte Deutsch Kultur pflegen?
Kein Wunder; „Nu da machd doch eiern Drägg alleene!“ passt perfekt.
„Seiteneinsteigende“…und das im Zusammenhang mit Lehrkräften und Schulunterricht. Wer bitte soll sowas ernst nehmen?
Im Übrigen weiß ich aus eigener Erfahrung im Bekanntenkreis, dass Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren einfach mal ALLES getan hat, um eigentlich abwanderungsunwillige Uni-Absolventen quasi dazu zu zwingen, dennoch die Flucht zu ergreifen. Das im Kultusministerium gezeigte Maß an Inflexibilität, Arroganz und Überheblichkeit bei der Stellenbesetzung ist so absurd, dass man eigentlich mal einzelne Erfahrungsberichte öffentlich machen müsste: Kommunikation mit Lehramtsabsolventen findet überhaupt nicht statt, diese werden ewig hingehalten, auf Wünsche wird nicht eingegangen, es herrscht eine „Friss oder stirb“-Mentalität. Bevor sich die zuständigen Stellen in Sachsen-Anhalt das erste Mal gerührt haben, sind die Absolventen schon seit Monaten in anderen Bundesländern in Lohn und Brot. Ich kenne alleine 4, bei denen das so war (übrigens 4 von 4 Absolventen, die eigentlich gern hier geblieben wären).
Aber hey, jetzt bezahlt man ja lieber Headhunter, um europaweit Lehrkräfte anzuwerben, 10.000€ pro Stelle (siehe MZ von heute).
Unfähigkeit hat einen Namen: Sachsen-Anhalt!
Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich wollte von einem freien Träger wechseln, und wurde mit einem Arbeitsvertrag bzw. der Einstufung hingehalten. Ich bekam zur Antwort, dass ich doch eingestellt werde. Da ich ohne konkrete Einstufung nicht kündigen wollte, bekam ich dann eine Einstufung wo mir 10 meiner Berufsjahre nicht anerkannt werden sollten. Inzwischen habe ich erfahren, dass dies sowohl beim Landesschulamt Halle als auch beim Landesschulamt Magdeburg üblich ist. Es ist also gewollt keine Lehrer einzustellen.
„Es ist also gewollt keine Lehrer einzustellen.“
Glaub ich nicht. Sie sollen nur nicht so viel kosten. Deshalb ja auch der Hype um die Quereinsteiger.
Tolle Sache! Schade nur, dass es seitens des Schulamtes monatelang dauert bis auf eine eingereichte Bewerbung reagiert wird.
Wer nicht Schulamt von Landesschulamt unterscheiden kann, sollte definitiv kein Lehrer werden.
DAS ist echt dramatisch, stimmt schon.
Wollte das denn jemand?
Sachsen-Anhalt hat in allen Bereichen versagt in denen man nur Versagen kann. Industrie, Entwicklung, Forschung und Bildung sind eine Katastrophe!
Hölle ist auch nur eine Ausgeburt von Sachsen-Anhalt. Hölle wollte mal Landeshaupstadt werden, die heimliche Hauptstadt des Vebrechens und der kaputten Straßen…
Als ob Berlin etc. so anders wäre.
Apropos schwer zu besetzen Stellen:Sind nicht viele LehrerInnen verbeamtet? Und gibt es die Beamtenprivilegien nicht, weil man im Gegenzug da arbeitet wo das Land einen braucht? Das ginge doch auch ohne Zuschläge. Ansonsten soll man das mit der Verbeamtung einfach lassen.
„Und gibt es die Beamtenprivilegien nicht, weil man im Gegenzug da arbeitet wo das Land einen braucht?“
Bringt nix, wenn das Land überall zu wenig Lehrkräfte hat. Ist dann wie mit der zu kurzen Bettdecke, egal in welche Richtung gezogen wird, irgwendwo ist sie immer zu kurz.
Nein. Man kann Beamte nicht einfach von A nach B versetzten oder abordnen, ohne dafür zu zahlen. Verbeamtet werden die Leute, um Streiks zu verhindern und Geld zu sparen. Weil man als Landespolitik mit dem Pensionsfond, den es seit den 70er Jahren (alte Länder) eigentlich geben soll, so wunderbar rumspielen kann.
Seiteneinsteiger werden nicht verbeamtet.
Außerdem nützt natürlich so eine vorhandene Verbeamtung auch nicht viel, wenn es die Möglichkeit einer dauerhaften Krankschreibung bei Versetzung gibt… Die Mechanismen des (Arbeits-)Marktes wirken halt manchmal (und in Zeiten knapper Arbeitskräfte besonders) doch.
@ICH
Das kann ich 100% so bestätigen. Studierende des Lehramtes, die sich in Halle eine Lebensmittelpunkt aufgebaut hatten, sind am Ende nicht in Halle berufstätig.
Das ist völlig unfähige Landespolitik schon seit Jahrzehnten!!!!!!!!!
Das Problem ist doch: Studium und Lehrausbildung finden meist nur in Halle statt, Lehrer werden aber danach überall gebraucht …
Wenn junge Lehrer nicht einmal diese einfachen Zusammenhänge erkennen, was kann man dann schon erwarten. Übrigens ist man beim Umzug in ein anderes Bundesland ebenfalls weg vom Lebensmittelpunkt Halle.
Bei den Themen „fähig“ und „einfache Zusammenhänge erkennen“ solltest du die Füße still halten. Nach deiner Kindergartenlogik müssten ja dann zumindest alle offenen Stellen in Halle besetzt sein…na hoppala, sind sie doch nicht!?
Zudem ging es nur darum, mal aus dem Nähkästchen zu plaudern, was im Verantwortungsbereich des Bildungsministeriums und der untergeordneten Institutionen so abgeht. Oder denkt ernsthaft jemand, wenn in einem Sachgebiet absolute Unfähigkeit und Ignoranz herrscht, dass dann überall sonst alles effizient läuft?
Warum müssten alle offenen Stellen in Halle besetzt sein? Wenn landesweit Lehrermangel herrscht, muss auch der Mangel einigermaßen gleichmäßig verteilt werden. Man kann ja in Wernigerode nicht einfach die Schulen schließen, nur weil die bequemen Damen und Herren Lehramtsstudenten zu träge sind aus Halle wegzuziehen.
Hast du es mal im Kindergarten versucht?
Hast du es mal mit dem richtigen Antworten-Button versucht? Das schaffst du auch irgendwann und dann darfst du sogar aus dem Kindergarten raus.
Das sind die gleichen Politiker, die behaupten, dass sie detailliert in der Privatsphäre ihrer Bürger herumschnüffeln müssten (aka Volkszählung, aka Zensus), um künftige Bedarfe genau planen zu können.
…und die jedesmal überrascht sind, dass Kinder 6 Jahre nach der Geburt plötzlich einen Grundschulplatz brauchen.
Wenn es so ersprießlich und was sonst noch wäre, wie die Frau F. das weißmachen will, warum ist sie dann nicht mehr im Schuldienst?
Und verbeamtung in Sa-Anh ist doch eher ein Fremdwort. Sowas gibt es nur ab Schulleiter aufwärts, aus Kostengründen… Angestellte sind billiger.
Bildungsministerin Eva Feußner: „Der Lehrerberuf, und das sage ich aus eigener Erfahrung, ist ein schöner und erfüllender Beruf mit einer der wichtigsten Aufgaben überhaupt: den Kindern das Rüstzeug fürs Leben mitzugeben.
DAS WAR EINMAL!!!!
Lehrer zu sein, bedeutet seit zwei Jahren vor allem, sinnlose Maßnahmen gegenüber wehrlosen Kindern durchsetzen oder remonstrieren und sich mit dem Landesschulamt herumzustreiten, wo man offensichtlich nicht einmal in der Lage ist, zum Beispiel die S3-Leitlinie „Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle
der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen“ zu lesen.
Dampf, Druck, Drill gepaart mit Untertanengeist liegt den Deutschen einfach im Blut.
Soweit ich weiß, dürfen Querd … Quereinsteiger nur in Grundschulen, Sekundarschulen und Berufsschulen unterrichten, aber nicht in Gymnasien. Dabei wären beispielsweise promovierte Experten am besten in Gymnasien aufgehoben, während es in Grundschulen und Sekundarschulen eher auf Pädagogik ankommt. Bekommen eigentlich Quereingestiegene das gleiche Gehalt wie ihre Kollegen mit Staatsexamen?
Oh ja, ganz wichtig sind die Qualifizierungsmaßnahmen, um den Leuten ihre Kreativität auszutreiben, die im durchbürokratisierten Schulbetrieb nur hinderlich ist.
„Dabei wären beispielsweise promovierte Experten am besten in Gymnasien aufgehoben, während es in Grundschulen und Sekundarschulen eher auf Pädagogik ankommt.“
Da ist was dran. Aber die Entscheider interessieren sich eben nicht für junge Menschen, schon gar nicht für ihre Psyche.