Ausschuss diskutiert zum Plastik-Verbot

Auf städtischen Veranstaltungen und Märkten ist künftig Einwegplastik tabu. Im Rahmen der neuen Marktsatzung gab es dazu am Donnerstag im Ordnungsausschuss eine kleine Diskussion.
So nannte Andreas Scholtyssek (CDU) Bio-Kunststoffe eine „Mogelpackung“. Diese seien nicht wirklich Bio und wären nicht so abbaubar, wie eigentlich erforderlich. Zudem gebe es offene Fragen bei der Entsorgung. So sei Bio-Plastik in der gelben Tonne nicht von normaler Plastik unterscheidbar. Beim späteren Recycling mindere das in den Anlagen die Qualität. Doch auch die Bio-Tonnen seien für Bio-Plastik ungeeignet. So würden Bio-Abfälle nach drei Monaten verrotten, Bio-Kunststoff benötige aber in halbes Jahr. Folge sei, dass diese Stoffe bei den Entsorgungsunternehmen herausgefiltert und verbrannt werden.
Ziel der Stadt sei es, Plastikmüll zu reduzieren, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt. „Wir wollen mit guten Beispiel vorangehen.“ Jürgen Reichardt vom Dienstleitungszentrum Veranstaltungen erklärte, es gebe in dieser Sache keine Schnellschüsse. Zunächst setze man vor allem auf Mehrwegbehältnisse. So werde es zum Laternenfest eine Art Cup-System geben, welches sich bereits bei großen Konzerten bewehrt habe. Wegen der beengten Verhältnisse bezüglich Spülmöglichkeiten werde auch eine zentrale Lösung zum Fest ermöglich. Das Mehrweggeschirr werde durch den zentralen Versorger zum Laternenfest gestellt, kein Händler müsse also für eigenes Mehrweggeschirr sorgen. Auch werde in der Marktsatzung nirgendwo „Bio-Plastik“ vorgeschrieben, sondern biologisch abbaubar. Da gebe es verschiedene Möglichkeiten.
Gespräche soll es nun mit dem Stadtmarketing geben bezüglich einer Gestaltung von Halle-Geschirr. Als Vorbild hat die Stadt dabei den Weihnachtsmarkt mit den Glühweintassen. Die sind bereits ein beliebtes Sammelobjekt, ähnlich erhofft sich die Stadt nun auch von weiteren Angeboten.
Ich finde den Vorschlag gut
Scholtyssek weiß aber hoffentlich, dass einige Kunststoffe gar nicht oder sehr langsam verrotten. Daher ist ein halbes Jahr eigentlich tolerierbar. Da müssen die Kompostieranlagen ihre Verfahren optimieren. Es als Mogelpackung zu bezeichnen, zeugt nur von seiner engsichtigen Denkweise.
„… zeugt nur von seiner engsichtigen Denkweise.“
Wieso? So eine Antithese hätte doch die Diskussion vertiefen und verbessern können. Das gelingt aber hier in Unterdurchschnittshausen regelmäßig eben nicht. Nur wenige Ausnahmenathleten sitzen da am Tisch.
Die gestrige Provokation des IHK-Referenten für Innovation und Technologie war doch sehr sachlich. Ganz im Gegensatz zu der von gleicher Person seinerzeit fesgestellten vermeintlichen „Glyphosat-Hysterie“. Ja Glypho-Satan (ZDF: „heute-Show“) war dann wohl auch nicht der Bringer – der Rat hats damals trotzdem beschlossen, das Pestizidverbot auf städtischen Flächen.
Die Verfahren der Kompostieranlagen sind optimiert. Deshalb werden kompostierbare Kunststoffe aussortiert und gehen in die Verbrennung. Ein halbes Jahr Verrottungszeit ist da noch sehr schmeichelhaft.