Bauarbeiter in Halle arbeiten 1.522 Stunden pro Jahr – 10 Prozent mehr als der Durchschnitt
Bauarbeiter leisten „Spitzen-Arbeitspensum“: Pro Kopf arbeiten Baubeschäftigte in Halle (Saale) im Schnitt 1.522 Stunden im Jahr. Das sind 141 Stunden und damit 10,2 Prozent mehr als Beschäftigte in Halle quer durch alle Berufe durchschnittlich bei der Arbeit verbringen. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen. Die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd beruft sich dabei auf den aktuellen Arbeitsmarkt-Monitor des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wissenschaftler haben darin eine Arbeitszeitanalyse für 2019 – dem Jahr vor der Corona-Pandemie – gemacht.
„Der Bau gehört demnach zu den Branchen mit einem Spitzenpensum bei der Arbeitszeit“, sagt Karlheinz Weniger. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitsstunden, die Bauarbeiter leisten, aktuell eher sogar noch zugenommen hat: „In der Pandemie hat es einen enormen Auftragsstau im Baugewerbe gegeben. Für viele Baubeschäftigte sind Überstunden ohnehin an der Tagesordnung. Auf dem Bau gilt: entweder ganz oder gar nicht. Vollzeit plus Überstunden – das ist die Regel: Den ‚Halbtagsmaurer‘ gibt es nicht. Bei oft langen Anfahrten zur Baustelle von 60 Kilometern und mehr funktioniert kein Teilzeitmodell“, so Karlheinz Weniger.
Das bedeute, dass Baubeschäftigte „enorm lange und enorm hart am Stück arbeiten“. Die körperliche Belastung im Laufe eines Berufslebens sei auf dem Bau gewaltig: „Kaum ein Dachdecker schafft es bis zur Rente. Nur jeder Zehnte arbeitet noch zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr. Im Schnitt müssen Bauarbeiter vor 59 in Rente gehen, obwohl sie eigentlich bis 67 durchhalten müssten. Sie sind körperlich einfach Jahre früher am Ende und müssen dann zum Teil starke Abstriche bei der Rente in Kauf nehmen“, sagt Karlheinz Weniger von der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Zur geringeren Rente komme dann auch noch eine geringere Lebenserwartung. Bei Männern sei dies besonders drastisch. So lebe ein Beamter statistisch zum Beispiel 5,6 Jahre länger als ein Arbeiter. Entsprechend länger bekomme er auch seine Pension. Das gehe aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. „Hart arbeiten und dann am Ende für eine kürzere Zeit weniger Rente bekommen – damit muss Schluss sein“, fordert Karlheinz Weniger.
„Der Bau in Halle (Saale) ist typisch für das hohe Pensum an Arbeitsstunden, das im Baugewerbe geleistet wird. Wer mehr und härter arbeitet, sollte am Ende allerdings auch eine höhere Rente bekommen als heute. Die neue Bundesregierung muss deshalb die Rente ab Herbst anpacken und auf neue Füße stellen: Wir müssen endlich Altersarmut effektiver verhindern. Und auch eine geringere Lebenserwartung muss ausgeglichen werden“, fordert der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger. Er spricht sich für eine „grundlegende Rentenreform“ aus: „Bei der Rente muss die Reset-Taste gedrückt werden. Notwendig ist eine Rentenkasse, in die alle einzahlen – Arbeiter, Angestellte, Selbständige, Beamte, Parlamentarier und Minister: der Polier genauso wie die Professorin und der Politiker.“
Damit das passiere, sei eine Botschaft wichtig: „Eine sichere und gute Rente kann man wählen“, so Feiger. Der IG BAU-Chef appelliert deshalb, „einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen“. Die Ziele der Parteien zur Rente seien sehr unterschiedlich. Die Gewerkschaft hat deshalb jetzt einen „Lockruf in die Wahlkabine“ gemacht – Wahl-Clips mit der Aufforderung: „… iXen gehen!“. Es sind Film-Spots mit skurrilen Szenen und kuriosen Charaktertypen – wie dem „Marathon-Schufter“ auf einer Baustelle, der mit 78 Jahren noch Säcke auf dem Bau schleppen muss. Dazu der Kommentar: „Deutschland, deine Rentner. Solange sie noch atmen, sollen sie auch arbeiten.“
Die IG BAU macht damit einen „Weckruf zur Wahl“: „Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen – mit einem Augenzwinkern. Ob per Briefwahl am Küchentisch oder am 26. September in der Wahlkabine: Wichtig ist, dass die Menschen wählen gehen“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.
Da hat der IG Bau Chef einfach mal recht !
Die kutschen in Fahrgemeinschaften kilometerweit zum Bau, sind mit Ende 50
fix und fertig und kriegen dann noch kleine Renten.
Und die „Geschwätzwissenschaftler“ haben garantiert keine Stechuhr auf Arbeit, müssen nicht minutengenau abrechnen was sie gemacht haben, wollen uns dann vielfach noch ihre öko-grüne Meinung aufdrängeln und haben dicke Renten.
Das liegt aber einfach nur an deiner mangelnden Intelligenz, dass du kaum Rente bekommst. Aber für dein Stammtisch-Sterni reicht es doch. Was wollen Suffköppe wie Du denn mehr?
Was soll so ein dämlicher agressiver Kommentar ?
Die Bauarbeiter haben also Deiner Meinung nach eine mangelnde Intelligenz.
Dann geh mal auf den Bau und sag denen das persönlich !
@Hallenser 55
Du musst dich nicht aufregen, solche Lappen bekommen gar nichts auf die Reihe. Wahrscheinlich Geschwätzwissenschaften ohne Abschluss studiert und nun heißt es Taxi und aufstocken. und schon bei nem Nagel in die Wand hauen scheitern solche Existenzen.
Und das sind nur die Zahlen aus dem Bereich der Arbeitnehmer. Da fehlen noch die ganzen Subsubsubs und sonstigen Einzelunternehmer, die sich selbst ausbeuten, damit bei den marktbeherrschenden GU die Flaggen fröhlich flattern.
Der normale Rettungsdienstmitarbeiter arbeitet 1000 Stunden mehr im Jahr. 48 Stunden pro Woche und bekommt 40 davon bezahlt. Wir sind gerne für euch da
„…Der normale Rettungsdienstmitarbeiter arbeitet 1000 Stunden mehr im Jahr. 48 Stunden pro Woche und bekommt 40 davon bezahlt. Wir sind gerne für euch da…“
Diese Rechnung geht allerdings nur auf ohne Wochenenden/Ausgleichtage, Feiertage und Urlaubstage.
„48 Stunden pro Woche und bekommt 40 davon bezahlt.“
Lasst euch nicht so ausbeuten, wehrt euch. Die GDL macht vor, wie das geht.
Ist das nicht Schwarzarbeit?
Sollte da nicht der Staatsanwalt ermitteln?
Noch einmal: 48*52=2496
RTWBeifahrers Rechnung ist an den Haaren herbeigezogen. Oder er hat vergessen, sich über 7-Tage-Woche und 0 Tage Urlaub und Arbeit an sämtlichen Feiertagen zu beschweren.
Ok, 48 Stunden machen wir innerhalb von 4 Tagen. Und ja, die 11 Feiertage musst du abziehen. Urlaub ist natürlich Arbeitszeit und in den 48 Stunden enthalten.
Die Reaktion zeigt, dass man es sich kaum vorstellen kann, dass es Leute gibt, die zu diesen Konditionen arbeiten.
Wie gesagt, sind wir gerne für euch da.