Behelfsbahnsteig 13a: Rollstuhl-Platz, aber kein Zugang
Seit einer Woche ist der neue Bahnsteig 13a am Hauptbahnhof Halle in Betrieb. Die S-Bahnen der Linie S7 zwischen Hauptbahnhof und Nietleben halten hier, ab kommendem Sommer auch mehrere Abellio-Züge.
Doch der Interimsbahnsteig, über einen 200 Meter langen Fußweg vom Hauptbahnhof aus erreichbar, ist nicht barrierefrei. Er ist zunächst ausschließlich über eine Treppenanlage zu erreichen. Reisende der S7 finden die nächste barrierefreie Umsteigemöglichkeit an der Station Silberhöhe, dort ist ein stufenloser Umstieg in die Straßenbahn möglich.
Doch während Rollstuhlfahrer nicht auf den Bahnsteig kommen, ist auf dem Bahnsteig an sie gedacht worden. Dort gibt es einen speziellen Unterstand für sie. Bleibt nur die Frage, wie die Rollstuhlfahrer dort hin kommen. Das soll laut Bahn in einem Jahr möglich sein. Dann wird wohl von der dann wieder in Betrieb gehenden Ostseite des Hauptbahnhofs ein Aufzug errichtet.
Der Behelfsbahnsteig ist bis 2020 in Betrieb, wird dann abgerissen. Der Bau hat 1,2 Millionen Euro gekostet.
Was sagen eigentlich die Senioren- und Behindertenbeauftragte zu solcher Schlamperei der Bahn? Kann da ggf. auf Teilhabe geklagt werden?
Wieso? Behinderte können immernoch am Leben teilhaben. Ich behaupte außerdem, die Deutsche Bahn ist privatwirtschaftlich organisiert und daher rechtlich nicht verpflichtet, irgendwelche Barrierefreiheit zu garantieren.
Behauptung, aber es gibt Gesetze, und warum sollten die nur allein für HAVAG gelten?
Huch, es gibt mittlerweile Gesetze, die auch die private Welt zur Barrierefreiheit zwingen. Ob die Bahn im Sinne ihrer Aufgabe überhaupt als privater Raum gelten darf, stellen wir mal dahin.
Sorry 10010110 aber so kann nur einer reden der keine Behinderung hat. Ich leihe ihnen gern einmal einen Rollstuhl aus und wir fahren gemeinsam durch die Stadt Halle. Klar werden sie dann immer noch am Leben teilhaben aber das WIE wird spannend.
Ich sehe ja ein, dass das Leben als Behinderter nicht leicht ist, aber es wird nie möglich sein, ohne erheblichen Mehraufwand alle Schwierigkeiten, die einem als Behinderter im Wege sind, zur vollen Zufriedenheit zu beseitigen, und ich empfinde die Empörung über diese Zwischenlösung etwas übertrieben; und ich stimme in dieser Hinsicht mit Gordon überein.
Eine nicht Barrierefreie Baustelle. Probleme die es nur in Deutschland gibt.
Es ist keine Baustelle. Es ist ein Bahnhof.
Auch wenn man die Situation vor Ort nicht kennt und den Artikel nicht komplett gelesen hat, sollten die Worte „Interimsbahnsteig“ und „Behelfsbahnsteig“ schon zu denken geben.
Allerdings bis 2020
Und nächstes Jahr ist er per Fahrstuhl erreichbar. Also den absoluten Großteil der Zeit. Und das ganz ohne weitere Verzögerungen.
Ein zusätzlicher Bahnsteig ist schon sinnvoll. Aber warum hat man nicht VOR der ganzen Umbauorgie den Bahnsteig 1a etwas ertüchtigt in südlicher Richtung. Dort hält hauptsächlich der HEX und der fährt in nördlicher Richtung. Da hätte auch noch die S7, die in südlicher Richtung fährt, halten können (in anderen Bahnhöfen, zB Magdeburg, halten auch zwei Züge auf einem Bahnsteig). Hätte vielleicht Weichen und Signale gebraucht, aber ursprünglich ist die S7 da gefahren.
Den Hauptstaufaktor, den eingleisigen Tunnel Richtung Leipzig, beseitigt man mit Bahnsteig 13a nicht. Erst wenn die Bahnsteige 7-12 wieder da sind, wirds vielleicht etwas entspannter. Und dann wird hoffentlich auch von 13a ein Lift zum Tunnel sein.
Lediglich aller 2 Stunden hält der IC am Fluchhafen, die S5 fährt nur stündlich. Und das, wo im Bereich Fh – Messe jede Menge Unternehmen sind (nicht nur Palettenschubser). Da lockt die A14.