Bei der 15. Impronale wird geboxt
Die Impronale in Halle ist bereits so etwas wie eine Institution des Improvisationstheaters. In diesem Jahr steigt die 15. Auflage. Das Festival unter dem Motto „Zonen des Zwischenmenschlichen“ vom 30. November bis 3. Dezember findet dabei an einem neuen Ort statt. Alle Veranstaltungen werden im Studio Halle im Waisenhaus durchgeführt. In den vergangenen Jahren war die Impronale auf der Kulturinsel und im alten Thalia Theater zu Gast.
Doch das Studio Halle passe optimal, finden die Organisatoren. Es versprühe einen Werkstatt-Charakter. Ein idealer Ort für Improvisationen. Insgesamt vier Theatergruppen kämpfen um den Improkal – oder besser: um die Improkale. Denn es gibt in diesem Jahr zwei. Einen Preis verleiht die Jury, den zweiten das Publikum, das nach der Vorstellung „Herzchen“ für das beste Ensemble verteilt. Man sei mittlerweile internationale bekannt, freuen sich die Organisatoren. Es gebe mehr Bewerbungen als Plätze. Für viele Improvisations-Theatermacher sei der Austausch wichtig. So wird die Impronale in Halle auch von Workshops begleitet. Bei den teilnehmenden Gruppen sei wichtig gewesen, dass diese bereits ein eigenes Format entwickelt haben.
Los geht es am 30. November um 20 Uhr mit „City Life“. Das Stück wird von Halle inspiriert sein, die Teinehmer präsentieren ihre ersten Eindrücke. Am 1. Dezember um 20 Uhr heißt es „Dilemma MaLachen“, hier sollen mit humorvoller Ernsthaftigkeit ethische und moralische Fragen gestellt werden. „Afterword“ beginnt dann um 22 Uhr und wird sich von den Gefühlen der Zuschauer leiten lassen. Die nämlich werden nach ihren Gefühlen gefragt, die anschließend auf den Bünenboden geschrieben werden. Und jenachdem wo sich die Schauspieler gerade befinden, entwickelt sich die Szene aus dem Gefühl, das an dieser Stelle auf dem Boden steht. Am 2. Dezember um 20 Uhr beginnt „AlsWir“, bei dem umstrittene Themen auf die Bühne gebracht werden sollen. Vor Beginn füllen die Zuschauer Zettel aus, diese Themen fließen anschließend in die Szenen ein. „Almost Ibsen“ des norwegischen „Det Andre Teatret“ beginnt dann um 22 Uhr. Die Theatermacher beschäftigen sich mit dem verstorbenen Dramatiker Henrik Ibsen und bringen Ein-Akt-Stücke im Stile Ibsens auf die Bühne. „Klassenkamf“ heißt es dann am 3. Dezember um 20 Uhr, wobei der Titel absichtlich falsch geschrieben ist, um die Besucher zum Nachdenken zu bringen. In das Stück wird auch der sportliche Charakter des Boxens aufgenommen, es wird also wirklich gekämpft. Katja Blüher vom Kaltstart-Theater in Halle nimmt dabei beim SV Halle tatsächlich Übungsstunden. Bereits um 10 Uhr am 3. Dezember startet die Werkschau mit den Workshop-Ergebnissen.
Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, das Festival in diesem Jahr abzusagen. Denn es sah finanziell klamm aus. Weil aber die Stadt ihren Kulturetat aufgestoch hat, profitiert auch die Impronale und erhält in diesem Jahr 12.000 statt bisher 1.500 Euro. Das hat auch einen Vorteil für die teilnehmenden Theatergruppen. Die erhalten erstmals eine kleine Aufwandsentschädigung.
Mehr Informationen zum Programm und zu den Tickets gibt es unter www.impronale.de
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