Bierballturnier in der Galgenbergschlucht: Werfen, treffen, rennen, trinken – Rund 700 Jugendliche feiern friedlich und räumen auf
Seit einigen Jahren finden in unregelmäßigen Abständen immer wieder Bierballturniere in der Galgenbergschlucht statt, mehr oder weniger gut organisiert. Oft waren die Begleiterscheinungen wie Lärm, die Verschmutzung des Geländes und den Wettkampfort verlassende Jugendliche ein Grund für Ärger der umliegenden Anwohnenden. Dies zu ändern haben sich drei junge Hallenser zur Aufgabe gemacht.
Luca (19), Michi (19) und Niklas (20) haben selbst schon an zahlreichen Bierballturnieren teilgenommen und kleinere Turniere, mit acht bis 16 Teams, an verschiedenen Orten in Halle (Saale) organisiert. Die Idee für das Turnier in der Galgenbergschlucht stammt nicht von dem Trio, doch sie freuen sich die Veranstaltung weiterführen zu dürfen, die bei vielen Jugendlichen in der Saalestadt beliebt ist. Schon bei dem ersten von den dreien organisierten Turnier im April war eine Tendenz zu mehr Sauberkeit zu erkennen: Am Folgetag fanden sich zahlreiche Jugendliche auf dem Galgenberg ein und reinigten den Platz.
„Natürlich sind bei solchen Events die Hinterlassenschaften immer ein großes Problem.“, so Luca. Um das Thema Sauberkeit und Ordnung komme man einfach nicht herum. „Das ist uns als Organisatoren und in unserem Freundeskreis ein sehr großes Anliegen, denn wo gefeiert werden kann, muss auch aufgeräumt werden!“ Ihnen sei außerdem bewusst, dass solche Events immer mit einem gewissen Lärmpegel verbunden seien. „Bedingt durch die Lage, erscheint uns die Galgenbergschlucht aber weiterhin als idealer Ort für eine solche Veranstaltung.“
So konnte man am Samstagmittag zahlreiche Kleingruppen, meist bewaffnet mit einem Kasten Sternburg, dem inoffiziellen Wettkampfbier, den Galgenberg erklimmen sehen. Um kurz nach 14 Uhr waren alle Markierungen gezogen, die standardisierten Flaschen aufgestellt und die Teams bereit. Über den ganzen Nachmittag wurde nun geworfen, getroffen, gerannt und natürlich getrunken. Und wer denkt, das alles sei ja nur ein Spaß, der hat die hunderten Trainingswürfe und das Fachsimpeln über die beste Wurftechnik nicht miterlebt. Trotz des entspannten Miteinanders und der guten Stimmung kann es bei einem Turnier nur einen geben, der es an die Spitze schafft. In diesem Fall war es das Team „Schere, Stein, paar Bier“, das am Ende den Siegerpokal überreicht bekam.
Ein weiterer Aspekt in der Planung stand für die Organisatoren auch fest: „Nach den Bierballturnieren stand für uns immer die Frage im Raum, was wir denn nun mit dem angebrochenen Abend noch anfangen wollen, wenn das Turnier gegen 19 oder 20 Uhr vorbei war.“ Daraus entstand nach dem letzten Turnier die Idee einer Aftershow-Party, mit der man gleich zwei Probleme angehen kann. Zum einen bietet man den Jugendlichen einen sicheren Ort zum gemeinsamen Feiern und zum anderen gebe man so den Anliegern rings um den Veranstaltungsort schnellstmöglich ihre wohlverdiente Ruhe wieder. Daher zogen viele der Teilnehmenden im Anschluss an das Turnier zur Aftershowparty ins „Charles Bronson“ weiter. Man habe dank dieser Planung auch die Hoffnung, damit die nächtlichen Ansammlungen von Jugendlichen an bekannten Treffpunkten der Stadt, zumindest in dieser Nacht, ein wenig zu reduzieren.
Am Sonntagmorgen war der Platz in der Galgenbergschlucht sehr zeitig schon besenrein beräumt, ein Haufen Müllsäcke war alles, was noch an die gut 700 feiernden Jugendlichen erinnerte. Wenig später kamen dann noch einmal eine Handvoll Helfende zusammen, um auch die letzten Spuren zu beseitigen und die Müllsäcke abzutransportieren. Und auch an die Zukunft wird schon gedacht: Gab es beim ersten von ihnen durchgeführten Turnier im April noch kleine Probleme überhaupt 32 Teams zu organisieren, so lagen dieses Mal nach Bekanntgabe des Termines innerhalb kürzester Zeit dutzende Anfragen vor. Nach sorgfältiger Auswahl wurde daher auf 40 Teams aufgestockt. Für das Trio steht fest, dass es auch im kommenden Jahr mindestens zwei Turniere geben wird.
Sehr löblich. 🙂
Respekt! Gut durchdacht und gut gemacht. So kann es öfter sein. Und wenn die Stadtverwaltung ähnlich gut denken und machen würde, statt komplett blind zu sein, gäbe es dort auch mal Mülltonnen und nicht nur an den Zugängen zum Galgenberg-Areal. Dann würde nämlich wahrscheinlich auch an den übrigen Tagen nicht so viel Müll rumliegen.
Super, endlich hört man mal was positives über unsere Hallesche Jugend!
Weiter so Jungs!
„Luca (19), Michi (19) […] haben selbst schon an zahlreichen Bierballturnieren teilgenommen“! Das scheinen ja schon richtig alte Hasen im Bierballgeschäft zu sein 😀 lol
Eine tolle Aktion! Es freut mich, dass junge Menschen ordentlich feiern und anschließend ihren Müll entsorgen.
Gibt es eigentlich noch diese 1-Euro-Jobs beim Jobcenter noch? Die 1-Euro-Jobber könnten doch bei solchen Veranstaltungen flankierend als Reinigungskräfte tätig werden und sich so nützlich machen.
Junge, es gibt Mindestlohn.
Warum sollen andere deren Müll wegräumen? Das können die Teilnehmer schön selber machen. Schließlich waren in den Anfängen die meisten bei FFF Demos dabei.
„Selbst“ als Anwohner muss ich sagen: Wirklich klasse!
Coole Stimmung, super nette Leute und null Probleme.
Tolle Sache, damit 13jährige Teenager in geschützter Atmosphäre trinken können. Weiter so, liebe Jugend, weiter so!
Der Text so: „Luca (19), Michi (19) und Niklas (20)“
Du so: „..13jährige..“
Gehst du von dir damals aus?
Das heißt doch nicht „Bierball“, ihr Boomer. Das heißt Flunkyball!
Du trinkst also lieber Flunky.