Bildungsausschuss nimmt ohne Stadtelternrats-Vorsitzenden die Arbeit auf
Am Dienstag hat sich der Bildungsausschuss konstituiert. Doch vollständig ist der Ausschuss noch nicht. Thomas Senger, Vorsitzender des Stadtelternrats, konnte die erste Sitzung nur vom Zuschauerplatz aus verfolgen. Wie auch die Jahre zuvor haben Parteien auf einen ihnen zustehenden Platz für sachkundige Einwohner „verzichtet“, um so den Vertretern aus dem Stadtschülerrat und dem Stadtelternrat einen Sitz und damit ein Mitspracherecht im Ausschuss zu ermöglich. Willi Preuk vom Stadtschülerrat sitzt auf dem Ticket der Linken im Gremium. Thomas Senger sollte den eigentlich der AfD zustehenden Platz erhalten. In der vergangenen Wahlperiode hatte die SPD auf ihren Platz verzichtet. Dass Senger wieder im Gremium mitarbeiten soll, daran herrscht kein Zweifel. Doch dass er im ersten Ausschuss nicht mitarbeiten konnte, lag an einem Geschäftsordnungstrick von Linken und Grünen im vergangenen Stadtrat. Durch Enthaltung und Ablehnung fehlte die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für die Behandlung eines Dringlichkeitsantrags mit der Ausschussbesetzung der AfD. Das liegt an der Personalie der AfD für den Planungsausschuss, Hannah Tabea Rösler und ihre Nähe zur Identitären Bewegung. Jetzt wird erst in einem Monat regulär über die Personalvorschläge abgestimmt, und damit auch über den unstrittigen Vertreter des Stadtelternrats-
Neuer Vorsitzender ist der Berufsschullehrer Andreas Schachtschneider (CDU). Er wünschte sich immer konstruktive Debatten, „und ein gutes Gefühl, wenn wir mit der Sitzung fertig sind.“ Ebenfalls für die CDU sitzt Claudia Schmidt im Bildungsausschuss. Sie ist Kulturmedienpädagogin bei einem Freien Träger der Erwachsenenbildung. Für die AfD sitzt Carsten Heym im Gremium. Er sei ein Kind zweier Deutsch- und Geschichts-Lehrer, erklärt Heym. Selbst habe er zwei Kinder und wolle diese Erfahrungen aus dem Schulleben mit in den Ausschuss einbringen, er wolle sich bemühen, „konstruktiv nach Lösungen zu suchen.“ Torsten Schaper vertritt die FDP im Bildungsausschuss, arbeitet aktuell als Pressesprecher bei der Hochschule Anhalt. Wasserspringer Andreas Wels sitzt für Hauptsache Halle im Bildungsausschuss und will sein Wissen als Deutsch- und Sportlehrer in den Ausschuss einbringen. Ein „konstruktive Sitzung“ wünscht sich Dörte Jacobi, die die Fraktion MitBürger /Die PARTEI vertritt und einen Master in Politikwissenschaften hat. Anwältin Stefanie Mackies sowie Hendrik Lange vertreten Die LINKE. Ärztin Silke Burkert sitzt für die SPD im Ausschuss. Sie hat selbst zwei Kinder, die ein Gymnasium besuchen. Außerdem hat sie Erfahrungen mit den Schuleingangsuntersuchungen. Für die Grünen sitzen die Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung, Rebecca Plassa, sowie Melanie Ranft im Bildungsausschuss. Letzte arbeitet als Seiteneinsteiger an der berühmt-berüchtigten Kastanienallee-Schule. Ranft wurde bei einer Enthaltung zudem als stellvertretende Ausschussvorsitzende gewählt. Damit tauscht sie quasi mit Andreas Schachtschneider die Rollen. Der ist im vergangenen ihr Stellvertreter gewesen. Ranft hatte sich selbst als stellvertretende Vorsitzende vorgeschlagen. Carsten Heym hatte noch Dörte Jacobi als Gegenkandidatin vorgeschlagen. Die hat aber gleich erklärt, so einen Posten nicht haben zu wollen.
Als sachkundige Einwohner sind zudem Cordula Henke, Heidi Klein, Friedrich Lembert (Student Lehramt für Grundschule), Willi Preuk (Vorsitzender Stadtschülerrat), Daniel Rumpold Lehrer), André Scherer (Kita-Leiter), Torsten Schiedung (Informatik-Lehrer für Blinde und Sehbehinderte), Andreas Slowig (Leiter Christian-Wolff-Gymnasium) und Cathleen Stahs (Berufsschul-Lehrerin) berufen.
Die AfD wie üblich mit Toppersonal. Nach dem Motto: ich habe Kinder, also kenne ich mich mit Bildung aus.
Wieso hackst du nur auf „der AfD“ rum? Da sitzen andere mit ähnlichen Qualifikationen drin. Zweierlei Maß?
Zum Beispiel? Anwälte, Lehrer, Pädagogen, Hochschulmitarbeiter, Ärztin…Und die AfD schickt eine Studentin und einen Vater.
„Doch dass er im ersten Ausschuss nicht mitarbeiten konnte, lag an einem Geschäftsordnungstrick von Linken und Grünen im vergangenen Stadtrat.“
Typisches rot-rot-grünes Sandkastenverhalten, wenn man nicht mit jedem spielen will. Was bedeuten schon demokratisch gewählte Volksvertreter.
Nicht mehr als dass sie im Sandkasten mitspielen dürfen. Weiß aber jedes Kind, dass im Sandkasten nicht immer Friedefreudeeierkuchen ist sondern immer einer doof.
Wie war denn der erste BA mit dem Personal? Hat jemand überhaupt zugehört und inhaltlich bewertet?
Der Ottonormalbürger, der kein pädagogisches Studium absolviert hat, hat zu solchen Gremien wohl keinen Zutritt? Nicht „sachkundig“ wird es dann wohl heissen. Und das obwohl er auch die Schule mit Erfolg absolviert hat, Kinder erzieht und sonst mit beiden Beinen im Leben steht.
Da sind wir dann wieder bei der Klassengesellschaft. Das Bildungsbürgertum unter sich….
Möchtest du deine Brötchen nicht lieber von einem (gelernten) Backmann backen lassen als von einem Übergewichtigen, der sie einfach nur gern und viel isst? Du gehst sicher auch lieber zum Arzt, statt zu einem Kranken und rufst die Feuerwehr, wenn es brennt, nicht einen Brandstifter.