Bis zu 100.000 Euro gefordert: erneut mehrere Schockanrufe in Halle

Erneut gab es in Halle (Saale) mehrere Schockanrufe. Den Angerufenen wurde erklärt, Angehörige hätten einen tödlichen Unfall verursacht. Sie würden sich nun in U-Haft befinden. Eine hohe Kaution wäre fällig, damit die wieder freikommen. 

„Es ist keine Praxis von Polizei und Gerichten, dass Angehörige angerufen werden und Geldauflagen eingefordert werden“, so Polizeisprecher Michael Ripke. Zudem gibt es in Deutschland eine Kautionszahlung im Strafrecht gar nicht.

In allen drei der Polizei bekannt gewordenen Fälle kam es zu keiner Zahlung. Eine Angerufene schreibt:

Wir wurden gerade von einer unterdrückten Nummer angerufen,  dass ein Familienmitglied einen Unfall mit Todesfolge verursacht hätte. 

Es lief ungefähr so ab, dass erst eine verheulte weibliche Stimme dran war “Mama , Mama!”, wir haben gefragt: “(name), was ist denn los?” Daraufhin die weinende Person am anderen Ende: „Ich gebe dich mal weiter!“ und darauf hin meldete sich eine Person, die sich als Polizistin ausgab. Sie bat uns, uns hinzusetzen und erklärte uns als wir saßen, dass die weinende Person einen schweren Unfall mit Todesfolge verursacht hätte (kleines Mädchen und ihre Mutter angefahren).

Sie wird wegen „fahrlässiger Tötung“ angezeigt und die Akten liegen schon vor Gericht Und die Person hätte schon eine „tolle Anwältin, namens Frau Kaiser“, die sie vertreten würde und bat uns um den Abgleich der Daten. 

Um eine monatelange Untersuchungshaft, in der sie sich schon befindet, zu verhindern, könnten wir eine Kaution in Höhe von 100.000 € zahlen, damit sie wieder nach Hause kann.

Die Frau am anderen Ende hat uns so zugetextet,  so dass keine Rückfragen möglich waren. Außerdem meinte sie, dass wenn wir jemanden informieren würden, wir uns auch strafbar machen und wir sollten keine Polizei informieren. Wir erbaten dann eine Bedenkzeit von 30 Minuten und einen Namen inkl. Nummer, die wir zurückrufen konnten. Damit wurden wir dann total unwirsch aus der Leitung geworfen.