Bürgermeister zur Strukturdebatte an der MLU: Die Schwächung der Universität schwächt Halle (Saale) und eine ganze Region
Am heutigen Mittwoch wurde erneut auf dem Uniplatz in Halle (Saale) gegen die drohenden Kürzungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg protestiert. Die entscheidende Senatssitzung wurde aber verschoben, weil Studenten den Sitzungssaal besetzt hatten. Einen neuen Termin soll es in den nächsten Tagen geben. Vor dem Hintergrund der Spar- und Strukturdebatte appelliert Halles Bürgermeister Egbert Geier erneut an die Verantwortlichen im Land Sachsen-Anhalt und der Universität.
Bürgermeister Egbert Geier: „Ich appelliere an die Verantwortlichen in Land und Universität alles dafür zu tun, die hallesche Hochschule zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Das geht nur, wenn Kräfte gebündelt und Strukturen mit Augenmaß optimiert werden sowie wenn die Finanzierung auskömmlich ist. Die geplanten finanziellen und personellen Einschnitte würden die Stadt Halle (Saale) und die gesamte Region wirtschaftlich erheblich schwächen. Gerade in Zeiten des Strukturwandels müssen wir den Fokus auf Forschung und Wissenschaft legen. Sie schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Halle eine moderne und dynamische Stadt bleibt. Ich sehe deshalb auch das Land in der Pflicht. Die MLU darf nicht im Regen stehen gelassen werden.“
In Zeiten des Struktur- und Klimawandels an der Ausbildung junger Menschen für wissensbasierte und hoch anspruchsvolle Berufe zu sparen zu wollen, sei das völlig falsche Signal. „Bei Forschung und Wissenschaft zu sparen ist widersinnig und kontraproduktiv. Es konterkariert zudem die Aussagen, die sich das Land in seiner Bildungs- und Wissenschaftspolitik seit Jahren auf die Fahnen schreibt – nämlich Bildung und ihre Strukturen zurecht als die beste Investition in die Zukunft fördern zu wollen. Nunmehr passiert das Gegenteil. Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Halle (Saale) ist ohne eine starke und dynamische Universität undenkbar. Jeder Euro, der in Bildung investiert wird, zahlt sich zig-fach aus. An dieser Wahrheit kommt niemand vorbei“, so Bürgermeister Geier weiter.
Die Martin-Luther-Universität sei einer der wichtigsten Partner für die Gestaltung, Entwicklung und Zukunftsfähigkeit der Stadt Halle (Saale), so Geier. Die Hochschule ist Motor einer gesunden sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region, zieht junge Menschen und Familien in die Stadt und steht für hochqualifizierte und gute bezahlte Arbeitsplätze. Die jährlichen Umsätze, die unter anderem Studierende und Beschäftigte der Universität allein in Halle (Saale) generieren, betragen mehr als 230 Mio. Euro. Die Höhe der Einkommen, die durch die Universität entstehen, beträgt rund 137 Mio. Euro pro Jahr. Rund 3.000 Menschen haben an der Universität ihren Arbeitsplatz, rund 20.000 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben.
Bürgermeister Egbert Geier: „Die Stadt Halle hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere mit ihren Leuchttürmen Martin-Luther-Universität und Technologiepark Weinberg Campus zu einem der besten und attraktivsten Studien- und Forschungsstandorte Ostdeutschlands entwickelt. Dies darf nicht durch eine Sparpolitik gefährdet werden. Daher appelliere ich an alle Akteure, eine konstruktive, ausgewogene und verhältnismäßige Lösung zu finden. Diese muss auch die hohe Relevanz der halleschen Universität für die Entwicklung der Stadt Halle (Saale) berücksichtigen. Die Stadt wird die Lösungssuche nach Kräften unterstützen und steht als Partner zur Verfügung.“
Die andere Sache um Geier ist wohl hier in Du bist Halle unerwünscht ?
Sonst gibt es keine Informationen mehr aus dem Tollhaus oder ?
BILD berichtet aber brav und wir werden hier für dumm verkauft.
dann tu was dagegen! geierlein
z.b. demo der hallenser vorm LT in magdedorf.
hin mit der bahn, umweltfreundlich!
bisken brocken auf ukrainisch/russisch schon haste freifahrt :-).
So n richtiger Egbert Geier ist das!
Mein Gott, wann bekommt diese verdammte Stadt endlich einen fähigen Bürgermeister.
Der soll erst mal sein Problem klären
So ein Käse von Geier.
Der Abbau von steuerfinanzierten Bullshit Jobs ist wichtig und notwendig.
Genau! Wir brauchen hier noch mehr Niedriglohnjobs von Amazon und Co. Kluge Köpfe braucht hier niemand mehr. Das wird Halle so richtig viel Steuereinnahmen -und nach ganz vorn bringen! Top 👍
Ägyptologie und altgriechische Studien braucht man tatsächlich nicht.
Wer sowas studiert, ist kein kluger Kopf, sondern wird Taxifahrer oder Ehefrau. Oder man geht in die Politik, wie diese Claudia R.
Für sowas DARF kein Steuergeld ausgegeben werden.
Das Geld ist besser in anderen Studiengängen, oder der Infrastruktur investiert. 👍
Ich will dir ja nicht deine Illusionen rauben, aber der Großteil des Wohlstandes hierzulande wird durch den Wirtschaftskreislauf bestimmt, der ohne schlecht bezahlte Niedriglohnjobs einfach nicht funktionieren würde. Neue innovative Ideen und Produkte braucht es ohnehin nicht in einem pervers großen Warenüberangebot und gleichzeitiger sozialer Eiswüste. Waren und Produkte können auf Dauer nicht als Ersatzbefriedigung und Ruhigstellmittel für andere Mängel herhalten.
Ich habe Egbert Geier mal persönlich kennengelernt und fand ihn auch sehr sympathisch in unserem Gespräch. Als ich meinte, dass meine Freundin (angehende Ärztin) und ich (selbstständiger Unternehmer mit Gewerbe in Halle) die Stadt wegen der Perspektivlosigkeit für junge Menschen (wir sind selber Mitte/Ende 20) und dem Gefühl von der Stadt und von vielen halleschen Mitbürgern nicht wirklich erwünscht zu sein, verlassen werden, hat man ihn schon deutlich angesehen, dass ihn das ein wenig getroffen hatte.
Dass jetzt noch mehr junge Menschen aus der Stadt mit den Kürzungen an der Uni vergrault werden sollen, wird Halle in ein paar Jahren richtig auf die Füße fallen.
Denn die Stadt lebt nicht nur vom selbsternannten Arbeitervolk, sondern auch von jungen, kreativen Köpfen – egal in welcher Branche.
Und diese müssen auch an die Stadt gebunden werden und das funktioniert nicht mit einem jungendfeindlichen Klima. Eine Uni bringt recht wenig, wenn die Absolventen eh gleich wieder Halle verlassen.
Dafür kann der OBM wenig, aber die Stadtverwaltung hat es auf lange, lange Sicht nicht geschafft auch die Bedürfnisse junger Menschen im Auge zu behalten. Hauptsächlich wird für die meistens lautere „Masse“ gearbeitet, die aber nur ihren Status Quo behalten wollen und aus Neid keine Begünstigungen für andere Menschen haben wollen, die im „schlimmsten Fall“ noch Veränderungen anstreben.
In meinen Augen hat die Stadt einen Großteil ihrer EInwohner nicht verdient, denn sie hat sehr viel Potential, das von ewiggestrigen Menschen im mittleren/hohen Alter blockiert wird.
Dazu kommt natürlich die unsägliche Landesregierung aus Magdeburg, die aber eben von den gleichen Leuten gewählt wurde. Denn nicht nur Halle hat das Problem, junge Menschen zu binden, sondern der ganze Standort Sachsen-Anhalt.
Wir sind derweil froh in eine Stadt gezogen zu sein, die einen besseren Blick auf die Zukunft bietet, wo junge Menschen eine zentrale Rolle spielen. Wo man nicht auf dem Fahrrad Todesangst auf der Straße haben muss und nicht angefeindet wird, weil man sich für die Zukunft seiner und der kommenden Generationen einsetzt.
Wenn die Kürzungen an der Uni stattfinden, stirbt Halle weiter. Wir raten schon so jedem davon ab nach Halle zu ziehen, aber spätestens dann kommen sowieso viel weniger von alleine auf die Idee.
So und jetzt könnt ihr gerne darauf eure Antworten hinterlassen. So wie ich die Seite hier kenne, werden dabei wohl wieder viele meiner Ansichten bestätigt werden.
Ich finde deinen Beitrag spannend, habe aber tatsächlich an einer Stelle ein großes Problem mit deiner Argumentation. Du schreibst, ihr geht wegen einer Perspektivlosigkeit weg aus Halle. Worin genau besteht die Perspektivlosigkeit aber, insbesondere vor den beruflichen Hintergründen, die du schilderst. Du selbstständig, deine Freundin angehende Ärztin. Was fehlt euch bei diesen Voraussetzungen, was euch die Stadt generell nicht bieten kann und vor allem, wo die Verwaltung bessere Rahmenbedingungen schaffen könnte? Ich selbst kann für mich in Anspruch nehmen, auch deutlich in das besser verdienende Drittel in dieser Stadt zu gehören. Ja, das macht in vielen Problem-Punkten, die die Stadt hat, die Betrachtung einfacher. Aber ich kann sagen, dass ich noch nirgendwo eine höhere Lebensqualität erreicht habe als hier. Es gibt bezahlbaren, hochwertigen Wohnraum, es gibt Kinderbetreuung, die du in keiner Stadt im Westen findest, es gibt gute Schulen, es gibt sogar herausragende Schule für die Kinder. Für Ärzte gibt es fünf große Krankenhäuser, es gibt medizinische Forschung in der Stadt. Für Unternehmer gibt eine infrastrukturelle Anbindung, von der viele Regionen träumen. Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass all das keine Perspektive für dich bedeutet. Aber ein bisschen konkreter würde ich es mir wünschen: Worin genau zeigt sich Perspektivlosigkeit für dich und worin genau liegt der kommunalpolitische Fehler dabei?
Erstmal die Kritk an Egbert abwürgen,Thema wechseln,rumjammern, Kritik an „alten weissen Menschen“ üben die den Fortschritt blockieren! Keine weiteren Fragen woher sowas kommt 😇🙈
„“““““““Aber ich kann sagen, dass ich noch nirgendwo eine höhere Lebensqualität erreicht habe als hier“““““““““
Was sind denn deine Vergleichsbezugspunkte?
Heimat, Familie,Verwandtschaft,Freunde,Bekannte!!! Woanders hab ich mehr Geld verdient!!! Es war auch keine Kritik an deinem Kommentar!
Als klassischer Intellektueller mit entprechendem Habitus, Umgangs- und Konsumgewohnheiten führst du in Halle, Stadt der Arbeit, eh ein soziales Nischendasein. Zu meiner studentischen Zeit wohnten nicht wenige Professoren der Geisteswissenschaften in Leipzig. Nichts gegen Halle, aber die Geschichte der Stadt als Stadt der klassischen körperlichen Arbeit und nicht des Denkens ist nunmal wie sie ist. Manch einer fühlt sich wohler in einer eher rauhen und proletarisch geprägten Stadt als Andere, die eben andere Habitate bevorzugen.
Was für ein hirnloser Schwätzer.
Schon allein der Zeitpunkt seines Statements??
Was hat er denn unternommen, um die Uni zu unterstützen????