Bürgerprotest gegen Baumfällungen am Uniring – Bürgermeister Geier sichert zu, bei künftigen Bauvorhaben mehr Wert auf den Baumerhalt zu legen

Immer wieder kommt es in Halle (Saale) im Rahmen von Bauvorhaben zu Baumfällungen. In den kommenden Tagen knattert die Kettensäge am Uniring. 11 Bäume werden hier gefällt. Grund ist die anstehende Umgestaltung. Immerhin wurde die Baumzahl etwas reduziert, es waren einmal 17 Bäume vorgesehen. Und für die gefällten Bäume werden auch 14 neue Bäume gepflanzt.
Die Initiative “Bürgerïnnen für Bäume” hatte am Dienstag eine Protestexkursion unternommen. Bürgermeister Egbert Geier und Simone Trettin vom Fachbereich Freiraumplanung der Stadtverwaltung haben das Vorhaben erläutert und warum ihrer Meinung nach der Bäume gefällt werden müssen.
Bei mehreren Bäumen war der Standort ein Grund. Der Asphalt hebt sich durch die Wurzeln, die Begrenzungsmauern werden geschädigt. Ansonsten sind die betreffenden Bäume teilweise gesund. Einer der Bäume steht sehr schräg und wird nur noch durch die Begrenzungsmauer gehalten. Mehrere Robinien seien am Ende ihres Lebens, so Trettin, viel Totholz hat sich bereits gebildet. Und weil nur noch eine Lebenszeit von wenigen Jahren gegeben sind, will die Stadt diesen Umstand für Neupflanzungen nutzen. Durch die Verschattung ist der Astbewuchs an einer Esche nur einseitig, dieser Baum wird ebenfalls gefällt. Immerhin, eine große Gleditschie bleibt erhalten. Sie wird umgepflanzt.
Mehrere Bürger äußerten den Wunsch, doch möglicherweise auf die Umgestaltung zu verzichten. Für die Stadt ist das keine Möglichkeit. Denn durch die Schäden am Asphalt und an den Mauern seien die Arbeiten dringend nötig, bevor die Schäden noch größer werden und zu einer Sperrung führen. “Warum nicht anders planen, um die Bäume herum”, fragte ein Anwesender. Eine Frau machte gar die Vorschlag, auf die Rampen für Rollstuhlfahrer zu verzichten. Diese könnten ja um die Anlage drumherum fahren. Bürgermeister Geier warnte davor, Menschen gegeneinander auszuspielen. Auch gebe es für die Erreichbarkeit für Behinderte gesetzliche Richtlinien, merkte Simone Trettin an.
“Für zukünftige Planungen und Bauvorhaben sichere ich zu, dass für die Stadt der Erhalt und die Steigerung des städtischen Grüns ausdrückliches Planungsziel ist”, sagte Bürgermeister Egbert Geier nach dem Treffen, Dialog sei wichtig. “Planungen sollen so erfolgen, dass wo immer möglich vorhandene Bäume erhalten werden und bei Bauvorhaben des Baumerhalt gleichwertig zu anderen Interessen erfolgt.
Muss den Verantwortlichen immer erst vom Bürger gesagt werden, dass gerade alte Bäume stehen bleiben sollen? Da wird von Klimawandel geredet und vor der Haustür wird das über den Haufen geschmissen. Was sind das für Verantwortliche, die das Grün der Stadt nicht interessiert. Neupflanzungen brauchen Jahrzehnte um das auszugleichen, wenn sie es denn die ersten Jahre überleben.
Der Protest ist ja schön und gut, aber wenn alle gleichzeitig einen Spaten o.ä. in die Hand genommen oder den Müll aufgelesen hätten, wäre das vielleicht besser für die Umwelt.
Noch dämlicher ging der Kommentar wohl nicht?
Totholz ist auch wichtig, z. B. für Insekten.
Und für Borkenkäfer ist Totholz wichtig.
Und für meine Ofenheizung!
Ich bin mir sicher Olli P. wird sich schon gut um den Bestand unserer Bäume kümmern.
“Für zukünftige Planungen und Bauvorhaben sichere ich zu, dass für die Stadt der Erhalt und die Steigerung des städtischen Grüns ausdrückliches Planungsziel ist”
Will man über 30 Jahre nach der Wende endlich mal ausschlafen? Bitte gleich auch noch die Baumschutzsatzung reformieren, so dass sie ihren Namen auch verdient!
Warum du so um Bäume besorgt bist, wird immer ein Rätsel bleiben. Gerade Wurzelwerk ist doch als Nutzer ausschließlich asphaltierter Wege dein größter Feind. Wobei, du „gehst“ ja nie raus.
Es gab vor 30 Jahren übrigens nur ein Bruchteil des heutigen Grüns in der Stadt. Schlummer noch schön.
„Es gab vor 30 Jahren übrigens nur ein Bruchteil des heutigen Grüns in der Stadt. Schlummer noch schön.“
Du scheinst vor 30 Jahren noch nicht gelebt zu haben, zumindest nicht in Halle, Schnarchnase.
Doch habe ich. Im Gegensatz zu dir schwatze ich nicht über Dinge, über die ich nichts weiß. Dass ich Halle auch zu Fuß erkunden kann und du nicht, tut mir leid für dich. Deine Lügen werden deshalb aber noch lange nicht zur Wahrheit.
Hallenser ganz so stimmt das nicht , ich denke an die Heide vor 30 Jahren . Da war sie noch gepflegt und schön , heute ist der Stadtwald eine Katastrophe .
…. und wenn sie nicht gestorben sind
Die Politiker sind ehrenwerte Leute.
Die können erzählen was Sie wollen den wird Alles geglaubt.
Na, da haben sich ja wieder alle „Baumsachverständige“ zu Wort gemeldet. Sind offenbar die gleichen „Experten“ a la Riveufer. Bin ich übrigens die Tage lang und man sieht aktuell ohne Belaubung selbst als Laie so richtig, was es doch für „gesunde“ und „imposante“ Baumgestalten sind. Da ist offenbar soviel Totholz aus den Kronen entfernt worden das… . Naja, schaut es selber an.
Die gesamte Planung zum Uniring ist falsch gelaufen. Es ging nicht um eine Sanierung, die möglich gewesen wäre, sondern um Bauen. Die Gestaltung soll dem Hansering angepasst werden, die schöne Porphyrmauer (sie hätte mit wenig Aufwand saniert werden können und wird nun entsorgt), das Robert Franz-Denkmal und mehrere Bäume sollen weg. Am Ende ist ein siebenstelliger Millionenbetrag ausgegeben, aber es gibt keinen Grund mehr sich z.B. auf einer Bank dort aufzuhalten, da Kultur, Geschichte und Grün sind ja nicht mehr da. Warum wurden nicht eher Bürger und Fachleute mit einbezogen? Der Anteil des Grüns hat sich in den letzten Jahren in Halle und Umgebung dramatisch verringert, das Tempo der Abholzungen selbst in Naturschutzgebieten hat sich seit dem Ende der Neunziger Jahre rasant erhöht.