CDU will längere Schleusenzeiten an der Saale in Halle
Die Saaleschiffer in Halle gehen auf die Barrikaden. Am Mittwoch beschäftigte sich der Saale Stammtisch mit den Öffnungszeiten der Schleusen. Vom 1. Mai bis 15. Oktober sind diese nur noch besetzt, Sonderschleusungen können abgelehnt werden. Verantwortlich dafür ist der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Dem fehlt dem Vernehmen nach Personal.
Die CDU will nun per Antrag im Stadtrat erreichen, dass Oberbürgermeister Bernd Wiegand Verhandlungen über verlängerte Schleusenöffnungszeiten aufnimmt. Wiegand selbst hat das Thema auf auf dem Schirm, brachte zum Saalestammtisch ehrenamtliche Schleusenwärter ins Gespräch. “Im Sinne, der Förderung des Saaletourismus sollten nunmehr endlich über Lippenbekenntnisse hinausgehende Taten folgen. Vor diesem Hintergrund halten wir Verhandlungen über die Verlängerung der Schleusenzeiten für dringend geboten”, so der Fraktionsvorsitzende Andreas Scholtyssek.
Rüdiger Ruwolt von der Reederei Arona Maritim, dem Betreiber der MS Händel II, nannte die Situation problematisch. Man habe bereits ein Jahr im voraus Pläne erstellt, Musik und Künstler organisiert. Viele Fahrten, zum Beispiel von Hochzeitsgesellschaften, habe er verkauft. Doch jetzt müsse er 14 Tage vor den Fahrten damit rechnen, dass diese vom Amt abgelehnt werden. “Wir können damit nicht arbeiten”, sagt Ruwolt. Auch Jürgen Seilkopf vom Hanseverein sagt zum Vorgehen des Landes: “Das ist schizophren, was hier passiert. Das geht nicht.”
David Hauff vom Wassersportzentrum appelliert dagegen dafür, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er sei dagegen so in der Öffentlichkeit gegen den Landesbetrieb zu reagieren. “Wir müssen Hand in Hand arbeiten.” Alle Beteiligten sollen sich einmal in Ruhe zusammensetzen. Außerdem soll Verkehrsminister Thomas Webel einmal zum Saalestammtisch eingeladen werden.
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