Computer-Simulation zum Alten Rathaus
Seit langem setzt sich eine Bürgerinitiative für den Wiederaufbau des Alten Rathauses in Halle (Saale) ein. Jetzt hat die BI Rathausseite eine Computersimulation erstellen lassen. Der kleine Film soll einen Eindruck erwecken, wie der Marktplatz mit dem Alten Rathaus aussehen könnte.
Rund 20 Millionen Euro soll der Neubau laut Schätzungen des Vereins kosten. Der hat dafür auch eine Stiftung gegründet. Die soll einmal dabei als Betreiber und Bauherr fungieren. Von der Stadt erhoffen sich die Initiatoren ein über 99 Jahre laufendes Erbbaurecht. Unterirdische Einzelhandelsflächen mit 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche wären zudem möglich. Durch die Mieteinnahmen könnte man einen Teil der Kosten finanzieren. Das alte Rathaus selbst soll nach Vorstellungen der Stiftung ein „Haus der Bürger“ werden, als Ausstellungsort für Kunst, Wissenschaft und Handwerk aus der Region dienen.
Bei einem Bombenangriff am 31. März 1945 teilweise schwer beschädigt, wurde das Alte Rathaus trotz Protesten aus der Bevölkerung und der Stadtverordnetenversammlung 1950 endgültig abgerissen.
Das Puppenhäuschen passt nicht ins Marktbild einer Großstadt. Es steht als kleinstädtisches Sinnbild, wie Halles Bedeutung seit der Wende geschrumpft ist.
Passt aber weit besser, als diese ganzen unsortiert in Gestaltung und Platzierung marktverschandelnden Buden und Stände.
Halle Neustadt hat ein Rathaus mit Parkplatz (ohne Zweckentfremdung)
Das Alte Rathaus braucht kein Mensch! Die BI soll mit dem bisher gesammelten Geld lieber was Sinnvolles anstellen und das Geld für wichtigere, soziale Projekte für unsere Kinder und Jugendlichen zur Verfügung stellen. Aus meiner Sicht ist die Fortführung der Idee absolute Zeitverschwendung.
„Die BI soll mit dem bisher gesammelten Geld lieber was Sinnvolles anstellen und das Geld für wichtigere, soziale Projekte für unsere Kinder und Jugendlichen zur Verfügung stellen.“
Für wichtige soziale Projekte für Kinder/ Jugendliche ist zuallererst der Staat zuständig. Kleine private Bürgerinitiativen können nicht retten, was der Staat seit Jahrzehnten versäumt und vernachlässigt.
Die BI kann ja nicht so klein sein, wenn man 20 Mio für diese sinnlose Idee ausgeben will.
Was den Staat angeht, auf den kann man zukünftig immer weniger setzen, auch wenn es um eigentliche Staatsaufgaben geht. Hier wird immer mehr Eigeninitiative gefordert sein.
Für das Wohl von Kindern und Jugendlichen sind in erster Linie ihre Eltern verantwortlich und nicht die Allgemeinheit. Und schon gar nicht Stiftungen und Vereine, die es wagen, hinter einer bestimmten Sache zu stehen. Selten genug, heutzutage.
Erzähle das mal den Kindern in den sozialen Brennpunkten dieser Stadt….
So bitter es ist, es wäre eben nicht mit historischem Wert belegt und ein Neubau, mitt allen Regeln und Vorschriften des Baurechts und somit nur Fassade. Die Waage müsste man ja konsequenterweise auch aufbauen, aber die Lücke ist schön häßlich verschlossen. Wenn wenigstens noch Reste oder originale Bausubstanz existieren würde.
Es wäre schon schön, wenn vorhandene Architektur nicht weiter verschandelt wird!
Ich finde unseren Markt überhaupt nicht attraktiv. Vielleicht wäre die Verkleinerung mit diesem Bau wirklich ein optischer Gewinn. Aktuell zumindest ist der Markt ein 0815 Neumarkt, wie in vielen anderen Städten. Das reißt auch die Marktkirche, der Rote Turm und der Händel nicht raus. Er ist optisch zu groß und zu unförmig!
Vielleicht gibt es doch noch eine Lösung, nur eben mit Sicherheit in den nächsten Konsolidierungsjahren nicht mit städtischen Mitteln.
Ich denke da liegst du falsch. Ich beobachte immer wieder Gäste der Stadt, die den Boulevard herunterkommen und am Marktplatz ankommen und staunen über den Anblick. Auch ich finde, dass es beeindruckend und toll aussieht, wenn man den Platz, gerade von dieser Seite her, das erste Mal betritt. Ich erinner mich an 2015/2016. Wie viele Geflüchtete haben dort gestanden und Panoramabilder gemacht. Vielleicht hast du dich an die Außergewöhnlichkeit gewöhnt, ich finde es immer noch schön.
Das Panorama ist – auch für „Geflüchtete“ – immernoch genauso beeindruckend, wenn man neben dem wiederaufgebauten Rathaus aus der Leipziger Straße kommt. Das Argument ist also Quatsch.
Kritiker bezieht sich auf den gesamten 0815 Neumarkt. Also ist auch sein/ihr Argument Quatsch. Ich bezog mich also mit meinem Quatsch auf seinen.
Ja, es wäre ein Neubau, aber nein, es muss nicht zwangsläufig nur Fassade sein, denn auch im 21. Jahrhundert können Neubauten mit traditionellen Baumaterialien und historischen Bautechniken ausgeführt werden, wie man z. B. am Beispiel der Burg Guédelon sehen kann. Das soll nicht heißen, dass hier genau so vorgegangen werden muss, aber ein Neubau ist nicht automatisch schlechter oder weniger Wert als ein hundert Jahre alter Bau.
Übrigens wurde in Frankfurt am Main ein ganzes Stadtviertel nach historischem Vorbild wieder aufgebaut.
Nein, eine Zuckerbäckerstadt für Touristen.
Beispiel:
https://www.welt.de/img/kultur/kunst-und-architektur/mobile181672382/6792507307-ci102l-w1024/Christoph-Maeckler-1.jpg
Übereck-Fenster im Bauhausstil.
Die protestierende Bevölkerung von 1950 hatte offenbar keine Ahnung, wie hübsch ein schwarz gepflasterter leerer Platz aussehen kann, der von Betonklötzen dominiert wird. Hätten sie sich mal für eine Demokratie entschieden…
Auch in anderen Städten wurde noch abgerissen, was die Bomben halbwegs übrig gelaasen haben. Den schön schwarz dreckigen Marktplatz haben wir aber dem Stadtrat unter den SPD Bürgertmeisterinnen zu verdanken.
Der Stadtmitte fehlt die Luft und keine neuen Bauten.(freie Plätze mit vielen Bäumen)Jeder cm
der Erde wird zugebaut.
kann eh nur ein DIN-Plattenbau nauch neuesten Bauvorschriften mit vorgehängter Renesance- bzw. Barock-
fassade werden.
Das trifft eher auf die Stadtteile am Stadtrand und die Orte im Umland zu. Die Stadtmitte ist seit je her dicht bebaut, und durch ihre Kompaktheit sind freie Plätze mit vielen Bäumen schnell erreichbar.
Wenn der HFC deutscher Fußballmeister wird, sollte das ALTE Rathaus für die Meisterfeier wieder stehen.
Na gut, bis dahin … Die unterirdischen Einzelhandelsflächen werden natürlich dringend gebraucht! Überhaupt ein bestechendes Finanzierungs- und Nutzungskonzept.
Schöne Fassaden und dahinter ?
„Haus der Bürger“ werden, als Ausstellungsort für Kunst, Wissenschaft und Handwerk aus der Region dienen“ . Wie viele den noch, reichen Volkspark, Neue Residenz, „Schorre“ Neumühle und was es sonst noch gibt, noch nicht aus ? Da ist jetzt schon viel Leerstand und Verfall. Das Geld sollte lieber für die Sanierung dieser bestehenden Gebäude ausgegeben werden.
Schorre wurde an einen Privatinvestor verkauft und demnächst abgerissen, Residenz gehört dem Land Sachsen-Anhalt und nicht der Stadt Halle und steht zum Verkauf, Volkspark war SPD-Eigentum und wurde irgendwem (grad vergessen) für 1 Euro symbolisch verkauft – sind also allesamt nicht in der finanziellen Verantwortung der Stadt.
Was also spricht gegen das alte Rathaus?
Und aus den 20 Millionen werden dann 50 Millionen. Wir kennen das !
Die Stiftung sollte das Geld in das Peißnitzhaus stecken, da ist es in guten Händen und viele Hallenser kennen noch dieses Gebäude. Welcher Hallenser kann sich noch an dem Alten Rathaus erinnern ?
Wer hat die Kosten von 20 Mio kalkuliert?
Die Erfahrungen gehen regelmäßig von den mehrfachen Aufwendungen aus (siehe Tunnel in Magdeburg; Stadtschloss in Berlin).
Der Neubau der Fantasieburg Guédelon ist ein vollkommen falsches Beispiel, bitte nachlesen und anschauen.
Wer die Vergangenheit aufbauen will, hat den Glauben an die Zukunft verloren.
Das Rathaus soll zukünftig errichtet werden. Als Neubau.
Das Alte gegen das Neue ausspielen zu wollen ist albern. Vor alter Architektur müssen sich nur heutige Architekten und Profitgeier fürchten.
Architekten ? Wenn ich die Neibauten am Rebeckplatz ansehe,kommen sie mir eher wie Kinder vor, die nur Bauklötzer aufeinander stapeln können, von archtektonischer Einfalt keine Spur.
Die letzten architektonischen Ideen wurden ja als DDR-Altlast entsorgt.
So wie es im bauhaus gelehrt wurde: kubisch eben…
Wer baut, glaubt an die Zukunft!
Im Übrigen müsste dann nach Ihrer „Theorie“ das wiedererrichtete Sonnenobservatorium in Goseck abgerissen werden. Oder das Ringheiligtum in Pömmelte? Die Limesmuseen? Die Pfahlbauten am Bodensee? Die Rekonstruktionen im Landesmuseum?
Merken Sie was?
Ein Zeichen, dass viele sich vor der Zukunft fürchten. Und das zu recht.