Debatte um den Mietspiegel: Mieterrat wirft dem Mieterbund vor, die Menschen im Regen stehen zu lassen und Mieter zu verraten

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10 Antworten

  1. Mieter sagt:

    Der Mieterrat blickt nicht durch und versteht nicht, dass eine Verschiebung noch viel teurer wird.
    Wenn der Mietspiegel neu erstellt wird, werden die Mieten der letzten Jahre herangezogen, also von 2015 bis 2021!
    In diesem Zeitraum waren die Mieten höher als jetzt im aktuellen Mietspiegel!

  2. Vermieterunterstützungsbund sagt:

    Wir waren viele Jahre Mitglied des Mieterbundes. Dann bemerkten wir Schimmelecken in einem Zimmer unserer Blattenbauwohnung (damals noch unsaniert). Die HWG fand ohne Besichtigung des Schadens heraus, wir würden ungenügend lüften und zu wenig heizten wobei unsere Heizkosten nicht unerheblich waren. Denn unsere Fenster sind alles andere als dicht weil verzogen. Da hat auch die dritte vorgesetzte Scheibe und kleben von Dichtstreifen wenig genutzt. Nun kam die Stunde des Mieterbundes uns bei unserem Streit mit der HWG zu unterstützen. Ich machte einen Termin. Als ich nach einer Wartezeit von einer knappen Stunde (trotz Temin)vorgelassen wurde, telefonierte man gerad herzlich mit Jemand, scherzte und duzte …..na, ja. Es kam zu einem gemeinsamen Besichtigungstermin und stellte fest, dass die Fenster ja gar nicht so undicht sind. Die Spuren des letzte Sommergewitters unterhalb des Fenster wurde mit: „da haben sie wohl bei Regen vergessen die Fenster zu schließen“ kommentiert. Ohne Unterstützung des Mieterbundes, da er nicht willens oder fähig war, haben wir trotzdem die Miete gekürzt. Das brachte uns eine Klageandrohung der HWG ein. Wir sind dem Mieterbund sehr zu Dank verpflichtet, denn das Ganze hat uns veranlasst, zwar unter großen Anstrengungen und Nervenbelastung, ein Eigenheim zu bauen. Wir sind nun sehr glücklich und zufrieden es gewagt zu haben und lesen solche Nachrichten nur noch mit einem milden lächeln. Aber leider können sich Wohneigentum nicht alle leisten, dann hätte sich ja auch der Mieterbund erledigt. Gut das es den Mieter rat gibt.

    • Blattfuss an der Saale sagt:

      Faszinierende Geschichte, spannend erzählt.

    • Mieter sagt:

      Mieterbund soll man vergessen. Rechtschutzversicherung, Anwalt nehmen bringt zu 90% mehr.

      Die Lüftungsnummer kommt immer wieder, weil keiner verstehen will, dass Schimmel einen Zusammenhang ist von Raumtemperatur, Wandtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Tapete!
      Zauberwort Taupunkt plus Papierfasern!

      Die Krux der Schlafzimmer ist immer, dass man sehr viel Luftfeuchtigkeit bei geschlossenen Fenstern produziert, die Außenwände durch mangelnde Isolation kalt sind, die Heizung logischerweise runter gedreht, die Fenster zu sind, um nicht noch mehr Kälte rein zu lassen und die Wände tapeziert sind und entstehender Schimmel Nahrung findet.

      Wenn dann noch ein Möbelstück oder ein Bild an der Wand hängt, gibt es keine Belüftung der Wand. Innenisolierung läßt den Taupunkt zudem weiter nach innen verschieben und macht die Sache noch schlechter.

      Was hilft ist, entweder Temperaturen immer über 18 Grad, Wandflächen beheizen und belüften, keine Möbel oder Bilder an der Wand oder immer Fenster offen haben, wenn man nicht heizt, keine Tapete an der Wand nur schimmelresistente Farbe.

      Wenn man wenig heizt, muss man die Luftfeuchtigkeit weg bekommen an der kalten Wand oder man muss den raum so warm halten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht an den Wänden oder Ecken kondensiert.

  3. As sagt:

    Wo ist das Problem für die Mieter? Ukrainischen Pass besorgen und sorglos kostenlos wohnen und kostenlos mit Bus und Bahn fahren. Oder Ukrainer aufnehmen und Stütze vom Staat kassieren.

  4. Verwalter sagt:

    Das Problem ist leider, dass es eine subjektive Vorstellung des Ergebnisses gibt und dagegen ein tatsächliches Ergebnis. Letzteres wird es sich nicht „schönrechnen“ lassen, man kann es höchstens weiter differenzieren in kleinere Wohngebiete, engere Bauperioden, präzisere Sanierungsstandards. Der Gesamtdurchschnitt des zu erwartenden Mietspiegels ändert sich dadurch aber auch nicht wesentlich. Leipzig hat in Summe der Fläche einen wesentlich höheren Bestand an alten Plattenbauten und unsanierten Altbauten, welcher den gesamtstädtischen Mietpreis drückt und von den enormen Mieten im Zentrum ablenkt.

    • Mieter sagt:

      Genau so ist das! Der Verweis mit Leipzig ist dermaßen sinnlos, dass man unfassbar vor diesem steht.

      In kleinen Universitätsstädten sind die Mieten häufig noch deutlich höher als in Größeren wie Halle geschweige, wenn sich weder Uni noch größere Hochschulen oder Industriegebiete in der Nähe befinden.

      Heidelberg, Tübingen, Erlangen, Göttingen, Greifswald usw. schweineteuer, weil klein mit großer Universität und in Teilen der Genannten mit guter Infrastruktur.

      Leipzig hat in der Fläche sehr viel billigeren Wohnraum, deutlich mehr als Halle und auch deutlich mehr preiswerter Altbausubstanz. Das drückt allein durch die Menge die höheren Mieten in den teuren Ecken von L., welche dann auch höher seien können als in Halle.

      Natürlich könnten durch weitere Betrachtung von Auswahlkriterien vielleicht der erfasste Preis ein wenig sinken, wenn man die aktuelle Datenbasis nimmt.

      Bei genereller Neuerstellung ist die Datenbasis eine andere, neuere und schon damit wird dieser wert deutlich höher ausfallen als jetzt, inklusive der neuen Aspekte.

    • Zukunft der Demokratie sagt:

      Das Problem hat aber durchaus auch eine andere Ursache und genau davor haben Fachverbände rechtzeitig gewarnt!
      Trotzdem blieb bei dem inzwischen verabschiedeten Bundesgesetz folgende Forderung unberücksichtigt, im Ergebnis genau die Diskussion um unseren aktuellen Mietspiegel in Halle!

      Forderung: Sachkundenachweis für Mietspiegelersteller

      Immer mehr Kommunen vergeben die Erstellung der Mietspiegel an kommerzielle Unternehmen: Die Zahl der extern erstellten Mietspiegel ist von 67 auf 77 gestiegen. Damit steigt nach Auffassung der gif-Kommission die Bedeutung rechtskonformer Vergabeverfahren und eines Sachkundenachweises der Mietspiegelersteller.

      „Eigentlich muss die Kommune bei der Vergabe die Sachkunde des Mietspiegelerstellers feststellen und das Angebot auch inhaltlich prüfen. Das ist aber nicht umsetzbar. In der Praxis erfolgt dann die Vergabe an den billigsten Anbieter; eine Prüfung der Sachkenntnis findet nicht statt“, sagt Sebastian. Die Folge seien fehlerhafte Mietspiegel. „Wir fordern einen bundesweit einheitlichen Sachkundenachweis und klare Vorgaben für die Vergabe.“

      Quelle:
      https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/mietspiegel-unterscheiden-sich-selbst-unter-top-7-staedten_84324_483684.html

      • Verwalter sagt:

        Der Link und die Expertise des Haufe Verlages ist recht allgemein und wenig begründet. Sehr markant ist aber das Ende des Artikels, nachdem der Verlag grundsätzlich erklärt, keiner hat Ahnung und das eigene Produkt wird zum Kauf angeboten. Ob das jetzt dem mieterrat weiterhilft, oder dem Ergebnis eines besseren Mietspiegels? Man darf skeptisch sein.

  5. Was ist dort los ? sagt:

    Der Mieterbund ist schon lange nicht mehr, was er noch vor 20 Jahren war.
    Habe auch den Eindruck, daß wenn man nicht permanet Nachfragt, die Angelegenheiten beiseite gelegt werden.
    Bei mir war dadurch ein Einspruchstermin gegen die HWG hinfällig.
    Auch im Bekanntenkreis ist man nicht besonders gut auf den Mieterbund am Eselsbrunnen zu sprechen.
    Das war vor 20 Jahren noch ganz anders.
    Vieleicht sollte man sich tatsächlich eine Rechtschutz nehmen und dort unten kündigen.

    • Verwalter sagt:

      Es ist immer ratsamer, sich einen Fachanwalt für mietrechtliche Probleme zu nehmen, zumal auch im Ernstfall der Mieterbund keine gerichtliche Vertretung vornehmen wird und man dann sowieso auf einen anwaltlichen Repräsentanten zurück greifen wird müssen. Nur bei der Wahl des Rechtsverdrehers sollte man sehr genau hinschauen, viele Kanzleien propagieren Kenntnisse im Mietrecht, haben sie tatsächlich aber nicht, oder versprechen ihren Kunden Dinge, welche nicht durchsetzbar sind.

    • Permanet-Mangat sagt:

      Das ist wirklich seltsam, ist doch sonst wirklich ALLES haargenau noch so, wie es vor 20 Jahren war. 🤔

  6. kitainsider sagt:

    Dieser sogenannte Mieterrat wurde am Küchentisch der Impfvordrängler Menke und Wiegand gegründet und hat mit seinem Vorsitzenden Peter Scharz eine ganz dubiose Figur an der Spitze. 2012 mit seiner damaligen Lebensgefährtin in den Betrugsprozess um Ulrich Marseille verstrickt und die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, mehrfach vor Gericht gelogen zu haben.

    Die Medien sollten das mal kritisch prüfen, anstatt das unqualifizierte Geschrei dieses Herren weiterzugeben.

  7. Klaus sagt:

    Es ist schon seltsam was hier teilweise für Argumente ins Feld geführt werden. Fakt ist, der qualifizierte Mietspiegel hat wichtige Funktionen u.a, trägt er dazu bei Streitigkeiten zwischen Mietparteien zu vermeiden und den Gerichten die Entscheidung in Streitfällen zu erleichtern. Aus diesem Grund werden im Gegensatz zu Gutachtern hohe Anforderungen an die Ersteller, insbesondere das Erfordernis der Anwendung anerkannter wissenschaftlicher Grundsätze, gestellt. Diese sind zwingend zu dokumentieren, und die Ergebnisse nachvollziehbar und überprüfbar darzulegen. In einem Methodenbericht ist dies ausführlich und möglichst verständlich darzustellen. Der Mieterrat hat hier seine Bedenken in den Ausschüssen in allen Punkten offengelegt und einen Methodenbericht vor der Beschlussfassung vom Ersteller gefordert. Vom Deutschen Mieterbund totenstille. Jetzt dieses gemeinsame Durchwinken mit den Vermieterverbänden. Derartige Mietspiegel werden dann „Rotweinmietspiegel“ genannt. Im Übrigen ist es laut den Hinweisen zu Erstellung von Mietspiegeln des Bundesinstituts für Bau-Stadt- und Raumforschung zur Anerkennung des qualifizierten Mietspiegel „ausreichend , wenn die Interessenverbände, z.B. auf einer abschließenden Sitzung des Arbeitskreises Mietspiegel, die Anerkennung des Mietspiegels mündlich erklären“. Warum dann die Empfehlungen zur Anerkennung an die Stadträtinnen und Stadträte ? Es gibt viele ältere Mieter die ihre Miete gerade noch so aus eigenen Mitteln bestreiten können und nicht ohne Grund noch in Großwohnsiedlungen zurr Miete wohnen.

    • Mail sagt:

      Richtig, grundsätzlich braucht es den Rat nicht!
      Weshalb man diese Legitimation von Mietspiegellaien benötigt, wenn sich die Profis einig sind?