Debatte um Ufermauer beim SV Böllberg / Nelson: Stadt vertagt Vorlage

Für fast 600.000 Euro soll die Ufermauer beim Ruderverein Böllberg / Nelson in Halle (Saale) saniert werden. Doch nach einer Debatte und Kritik von Stadträten hat die Stadtverwaltung die Vorlage im Bauausschuss auf nächsten Monat vertagt, es soll noch eine Diskussion im Planungsausschuss geben.

Unter anderem wurde von Stadträten kritisiert, dass Bäume gefällt werden sollen um Platz zu schaffen für die Baugeräte zur Errichtung einer Bohrpfahlgründung – eine Robiniengruppe, eine Blaufichte und eine Esche. Diese Variante sei “ziemlich teuer” gegenüber einer Spundwand und führe zu einer stärkeren Bodenverdichtung, sagte Johannes Krause (SPD). Nach Angaben der Stadtverwaltung gehe aus einem Baugrundgutachten hervor, dass für eine Spundwand der Boden nicht geeignet ist. Es sei keine ordentliche Rückverankerung möglich.

Christian Feigl (Grüne) erinnerte an die Diskussion um die Steinschüttungen am Saaleufer im vergangenen Jahr und stellte die Frage, ob man die Arbeiten nicht auch an der Stelle sein lassen könnte. “Ein natürliches Ufer wäre günstiger.” Die Stadtverwaltung verwies auf eine starke Schädigung der Ufermauer, von der eine Gefährdung ausgehe – zumal in dem Verein viele Kinder und Jugendliche trainieren. 

Bevor die konkreten Maßnahmen erfolgen, wird die Stadt noch eine FFH-Prüfung durchführen, um mögliche gefährdete Arten zu erfassen. Das sorgte bei Wolfgang Aldag (Grüne) für Kritik. ”Warum fassen wir hier einen Baubeschluss, obwohl die FFH-Prüfung noch gar nicht fertig ist?”, fragte er.

Geplant ist der Baustart für das dritte Quartal 2023 nach dem Ende der Brutzeit. Drei Monate soll gebaut werden. Und für die gefällten Bäume wird es Ersatzpflanzungen geben, obwohl diese per Baumschutzsatzung gar nicht unter Schutz stehen, betonte die Stadtverwaltung.