Debatte um Verpackungssteuer: Hauptsache Halle-Fraktionsvorsitzender sieht zwar Handlungsbedarf gegen Vermüllung, hält aber neue Steuer für falschen Weg
Derzeit wird in der Stadtgesellschaft die Einführung einer Verpackungssteuer auf Einwegprodukte heftig diskutiert. Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle, hat dazu folgende Meinung:
„Ich kann den Ansatz des bereits jetzt debattierten Antrags der Linken, der in der kommenden Stadtratssitzung eingebracht wird, durchaus nachvollziehen. Wenn wir uns in Halle umschauen, sehen wir nicht selten extrem vermüllte Orte. Hier ist eindeutig Handlungsbedarf vorhanden. Allerdings hinterfrage ich, ob es tatsächlich einer zusätzlichen finanziellen Belastung bedarf, um dem Problem zu begegnen. Die Krisen der letzten Zeit haben schließlich das Gaststättengewerbe in arge Bedrängnis gebracht. Die Verbraucherinnen und Verbraucher leiden zudem immer noch unter der Inflation. Vielleicht kann die Idee auch anders gedacht werden? Man sollte sich wieder die Zeit nehmen und die Tasse Cappuccino in einem gemütlichen Café trinken, dabei mit Gästen ins Gespräch kommen und der Hektik des Alltags für einen Moment entfliehen. Möglicherweise wäre also in diesem Kontext eine niederschwellig angelegte Aufklärungskampagne, die an die Vernunft aller Konsumenten appelliert, der bessere Weg, um ans Ziel zu gelangen.
Darüber hinaus haben Gastronominnen und Gastronomen, die mit uns in Kontakt getreten sind, Bedenken hinsichtlich der geltenden Hygienevorschriften. Es mag wohl kaum den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, dass in die eigene Kaffeetasse oder das Lieblingsbierglas die gewünschten Getränke abgefüllt werden dürfen. Ich sehe hier ebenfalls noch erheblichen Klärungsbedarf. Eine pauschale Einführung neuer Steuern löst die Probleme aus meiner Sicht nicht, auch wenn das Bundesverwaltungsgericht sie für rechtmäßig erklärt. Wir dürfen die Menschen in unserer Heimatstadt nicht noch mehr schröpfen. Das macht Halle nicht attraktiver!“
Pfand, schlicht und einfach Pfand.
Ja, und ausreichend Pfand auf alle Gasflaschen, damit sie keinem mehr zerbrechen.
Ist schon gesetzlich vorgeschrieben!
„Also Leute, hört mal, wollt ihr statt eurem 1.50 Togo-Papp-Kaffee auf dem Weg zur Arbeit nicht lieber einen oder drei 5-Euro CapuMocchaLatte wegnippen und mal 2 Stündchen in der Sonne sitzen? Also Leute, jetzt mal echt jetzt mal. Seid vernünftig!“
„Wenn ihr auf der Ziegelwiese Billigwürste ankokelt, nehmt doch das gute Villeroy&Boch-Porzelleng mit. Wir wollen doch bei unseren hochgeistigen Gesprächen über unser Zitronen“bier“ aus der PET-Flasche entschleunigt und mit Stiehl speisen!“
(Andreas-Malte-Frodo, ca. 2023)
Mich stört an der Debatte, dass sie so unkonkret geführt wird.
Es geht um eine Abgabe für Einwegprodukte. Niemand muss, wenn er ins Restaurant, Café oder in den Biergarten geht, sein eigenes Geschirr mitbringen. Auch einen Kaffee im Stehen kann man in der Porzellantasse trinken…
Es geht um die Menschen, die ihr Getränk unterwegs trinken wollen oder müssen. Diese sollen entweder eine Gebühr zahlen oder ein eigenes Trinkgefäß mitbringen. Da es um oft gleiche Abläufe geht, ist meist vorherzusehen, wann ein solcher to-go-Becher benötigt wird. Der Becher kann also mitgebracht oder erworben (Gebühr) werden (viele bieten inzwischen einen Mehrwegbecher zum Erwerb an…). Und die eingenommenen Gelder für den (künftigen) Einwegmüll könnten dann für dessen Beseitigung verwendet werden. Hier schließt sich der Kreis…
Sehr konkreter Debattenbeitrag.
bedeutet dein vorschlag, wenige umweltbewusste to-go-geschirr-einweggebührenzahler bezahlen die müllbeseitigung von allerweltseinwegmüll, wie im artikelbild dargestell?
m. e. ist das nur symbolpolitik, irgendwas zu tun. die, die den müll, wie abgebildet, hinterlassen, interessiert das nicht, und die einwegverpackte massenware aus dem diskounter wird deswegen nicht teurer, und wenn, schreit die nächtste soziallobbyorganisation sofort nach mehr sozialhilfe.
@reiner Haste jetzt nicht so verstanden es geht nicht um Discounter Müll sondern um to Go Speisen aus Restaurants und Imbissen.
Die sind sowieso schon gesetzlich verpflichtet Mehrweg Verpackungen anzubieten.
Aber da es offensichtlich nicht so genutzt wird wie gewünscht versucht man nun so den Müll zu reduzieren!
Denn bevor man die Steuer zahlt ist Mehrweg vielleicht dann doch für viele Kunden interessanter.
Herrn Welz ist zu danken, dass er nochmal hier klarstellt, dass man „mit selbst mitgebrachten Mehrweggeschirr“ [aufgrund des EU-Lebensmittelhygienerechts] keine leicht verdeblichen Lebensmittel bekommen kann, wie einige linksgrüne Schwurbler hier zum Thema gestern behaupten durften, um damit eine solche Verpackungssteuer begründen zu wollen.
Beispiele für solche leicht verderblichen Lebensmittel bitte!
🙂 🙂 🙂 Kennste wieder nicht die Bezeichnung.
Woran liegts jetzt wieder? Musst du erst noch googlen?
Viel spaß dabei.
Es gibt also keine. Aber andere Schwurbler nennen…
Kannst du das nicht bei google eingeben?
Warum hast du damit jetzt auf einmal Schwierigkeiten? Kannst ja offenbar noch schreiben, ein technisches Problem liegt nicht vor. Ist dir etwa – beim Googlen – etwas aufgefallen?? 😉
Ja mir ist aufgefallen das man leicht finden kann was leicht verderbliche Lebensmittel sind.
Und mir ist auch aufgefallen das du nicht weißt was das ist und du auch nicht einmal danach googeln kannst.
„mag wohl kaum“ ist keine Klarstellung, schon gar nicht zu den unerwähnt gebliebenen verderblichen Lebensmitteln.
Wer ist denn bitte ‚Herr WelZ‘, du blau-schwarzer Schwurbler?
Es geht hier nicht um leichtverdebliche Lebensmittel, sondern um unverpackte.
Wer ist denn bitte ‚Herr WelZ‘, du blau-schwarzer Schwurbler?
Es geht hier nicht um leichtverdebliche Lebensmittel, sondern um unverpackte.
Wir zahlen doch schon Steuern damit die Abfallwirtschaft die Wiese wieder sauber macht.
Ach, deshalb kannst du deinen Müll breit in der Gegend verteilen? Bist wohl mit Amme (mwd) aufgewachsen?
Und jetzt brauchste noch Pampers?
„eine niederschwellig angelegte Aufklärungskampagne, die an die Vernunft aller Konsumenten appelliert“
damit wird man diejenigen, die ihren Müll einfach fallen lassen ganz bestimmt erreichen …
Die Stadt könnte Geschirr, ähnlich den Glühweintassen, entwerfen lassen. Da das unzerbrechlich sein sollte, muss das aus Plaste sein. Darauf wird ein entsprechender Pfandbetrag verlangt, aber das Geschirr kann dann an einem Stand (oder an zu entwickelnden Automaten) zurück gegeben werden und kann nach ordentlicher Säuberung wieder verwendet werden.