Der Großteil der Busse ist sicher: Besuch einer Kontrollstelle der Polizei für Busse und LKW
Die Beamtinnen und Beamten des Zentralen Verkehrs- und Autobahndienstes der Polizeiinspektion Halle (Saale) beteiligten sich auch in diesem Jahr an der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion „Truck&Bus“. In diesem Zusammenhang wurden im Zeitraum vom 08. Mai bis 14. Mai 2023 mobile und stationäre Verkehrskontrollen innerhalb unseres Zuständigkeitsbereiches im südlichen Sachsen-Anhalt durchgeführt. Wir haben vergangene Woche eine der Kontrollstellen besucht.
Als wir um kurz nach 11 Uhr am Dienstag vergangener Woche am Autohof neben der A9 an der Anschlussstelle Bad Dürrenberg ankommen, stehen ein albanischer Reisebus und ein italienischer LKW in der Kontrollstelle der LKW-Kontrollgruppe. Begrüßt werden wir von Veit Richter, Polizeioberkommissar bei der Autobahnpolizei Weißenfels. Nach einer kleinen Exkursion in die Geschichte der europaweiten Aktion „Truck & Bus“ des ROADPOOL-Netzwerkes, bis zum Brexit hieß das Netzwerk noch TISPOL, musste durch den Austritt Großbritanniens aus der EU jedoch umbenannt werden, geht es auch schon direkt zum ersten Delinquenten in der Kontrollstelle.
Den rund um die Kontrollstelle eingesetzten Zivilfahrzeugen war der italienische LKW aufgefallen, da er konstant alle anderen LKW überholt hat, also mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. An der Kontrollstelle angekommen war schnell klar: die Reifen waren größer als für das Fahrzeug zugelassen, wodurch sich die mögliche Höchstgeschwindigkeit erhöhte. Bei dem albanischen Reisebus, der zum Glück nur mit wenigen Reisenden besetzt war, stellte sich die Sache schwieriger dar. Zum einen gab es hier technische Mängel, zum anderen wurden Ungereimtheiten bezüglich der Sozialversicherung der Fahrer festgestellt.
Richter erzählt uns im Gespräch, dass medienwirksamen Kontrollwochen die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für diese Kontrollen weiter erhöhen, die drei Kontrollgruppen aus Halle, Weißenfels und Querfurt jedoch seien natürlich jeden Tag auf den Straßen im südlichen Sachsen-Anhalt unterwegs. Durch die ständige Präsenz habe man es inzwischen geschafft, einen gewissen Kontrolldruck aufzubauen und die Unternehmer für das Thema Sicherheit immer weiter sensibilisiert.
So seien die meisten festgestellten Mängel eher Kleinigkeiten. Hier funktioniert ein Blinker nicht, dort mal eine kleine Leuchte. Über dicke Fische freuen sich die Beamten vor allem bei Bussen, denn hier sind gleich immer sehr viele Menschen einer potentiellen Gefahr ausgesetzt. „Wobei man sagen muss, der Großteil der Busse ist sicher.“, sagt Richter. Auch dies hänge mit dem Bewusstsein der Unternehmen zusammen, dass kontrolliert wird.
Während unseres Gespräches gesellen sich noch drei weitere Beamte zu uns, so stehen am Ende weit mehr als 100 Jahre Autobahn-Erfahrung zusammen. Die Beamtinnen und Beamte der Kontrollgruppen hätten Benzin im Blut wird gescherzt. Neben einem gewissen Interesse für das Thema gehören natürlich regelmäßige Schulungen und Fortbildungen zum laufenden Ausbildungsbetrieb. Die Technik entwickele sich schließlich immer weiter, da könne man sich nicht ausruhen, sagt einer. Wir verabschieden uns und fahren wieder auf die Autobahn. Wer nicht kontrolliert wird, bemerkt die zivilen Fahrzeuge der Polizei kaum. Was aber sicher ist: sie sind immer unterwegs.
Insgesamt wurden während der Aktion 136 Fahrzeuge kontrolliert, 67 Verstöße festgestellt und zwei Mal die Weiterfahrt untersagt.
Bei den Verstößen handelt es sich um:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen,
- Nichtanlegen der Rückhalteeinrichtungen,
- Überladung bzw. unzureichende Ladungssicherung,
- technische Mängel,
- Verstöße gegen die Sozialvorschriften
- Verstoß Abfallrecht sowie
- andere Verstöße
Im Rahmen einer Kontrolle auf dem Autohof Nempitz wurde ein albanischer KOM festgestellt, welcher mit drei Fahrern besetzt war. Ein Fahrer fuhr den Bus mit einer fremden Fahrerkarte, wobei der rechtliche Besitzer der Karte während der Fahrt in der Schlafkabine schlief. Gegen die beiden Fahrer wurde ein Strafverfahren eingeleitet, mehrere Verstöße gegen die Sozialvorschriften kamen hinzu.
Auf dem PWC Querfurter Platte musste einem polnischen Sattelzug die Weiterfahrt untersagt werden, da bei diesem eine wesentliche Überschreitung der Fahrzeuglänge festgestellt wurde. Eine Ausnahmegenehmigung lag nicht vor.
Der Fahrer eines bulgarischen Gliederzuges durfte seine Fahrt ebenfalls nicht fortsetzten, da das ziehende Fahrzeug mit 10 % überladen war.
Nett dass die Polizei so im Ungefähren bleibt. Sonst bekäme man ja als Pkw-Fahrer auf der Autobahn noch Angst. Man kommt ja auf einer längeren Reise bloß an zig Lkw vorbei, was macht es da schon, wenn nur einer von denen ausgerechnet dann auseinanderfällt, wenn man direkt vor oder hinter oder neben ihm ist.
Wenn man nur lesen könnte…..
Aber wir wissen, bist nicht der hellste.