Deutschlands Theaterchefs zum Kulturkampf in Halle

Deutschlands Theaterchefs zum Kulturkampf in Halle
In Halles Kulturszene tobt ein Machtkampf. Es geht um den Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) und seine Intendanten. Die Intendanten von Oper und Neuem Theater, Florian Lutz und Matthias Brenner, hatten erklärt, sie sehen keine Basis für eine vertrauenswürdige Zusammenarbeit mit Stefan Rosinski, Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH und damit quasi der Chef von Brenner und Lutz.
Selbst in anderen Regionen wird der Streit wahrgenommen. Nun melden sich unter anderem Münchner Kammerspiele, Deutsche Oper Berlin und das Schauspielhaus Zürich zu Wort. Halle sei durch das Wirken von Brenner und Lutz zu „einem außergewöhnlichen Leuchtturm der Mitteldeutschen Kulturlandschaft mit bemerkenswerter deutschlandweiter Strahlkraft avanciert“, heißt es in einem offenen Brief an den Aufsichtsrat und den Kulturminister. Deshalb betrachte man mit „größter Sorge die jüngste Zuspitzung des Konfliktes.“ Es bestehe dringender „Handlungsbedarf der entsprechenden Aufsichtsgremien in Stadt und Land geboten, die künstlerische Arbeit der derzeitigen Intendanten in Halle zu schützen.“
Offener Brief der Münchner Kammerspiele zur „Kulturpolitische Weichenstellung in Halle (Saale)“
Sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Bernd Wiegand,
sehr geehrter Herr Kulturminister Rainer Robra,
sehr geehrte Damen und Herren des Aufsichtsrates,
Halle (Saale) ist seit Beginn der Opernleitung von Florian Lutz, Veit Güssow und Michael v. zur Mühlen in der Spielzeit 2016/2017 und durch das seit acht Jahren kontinuierliche und mutige Wirken von Matthias Brenner und Henriette Hörnigk im neuen theater zu einem außergewöhnlichen Leuchtturm der Mitteldeutschen Kulturlandschaft mit bemerkenswerter deutschlandweiter Strahlkraft avanciert, von dem zukunftsweisende Impulse für die deutsche Stadt- und Musiktheaterlandschaft ausgehen. In Halle wird mit künstlerischer Vision und Leidenschaft an einem Theater der Gegenwart gearbeitet, das sich in intensivem Austausch mit den Menschen der Stadt und Region befindet und mit einem vielfältigen Angebot auf die sich wandelnde Stadtgesellschaft reagiert. Wir beglückwünschen den Aufsichtsrat ausdrücklich, sich für dieses künstlerische Profil für seine Stadt entschieden zu haben!
Gerade deshalb verfolgen wir mit größter Sorge die jüngste Zuspitzung des Konfliktes zwischen den künstlerischen Leitungen der Oper und des neuen theater auf der einen und der Geschäftsführung der TOOH auf der anderen Seite. Als Kulturschaffende wissen wir, wie ungemein wichtig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Geschäftsführung und künstlerischer Leitung für die Arbeit am Theater ist. Bedingungen in allen Abteilungen zu schaffen, welche die freie Entfaltung der Kunst ermöglichen ist der eigentliche Zweck jeder Theaterinstitution. Wir wissen auch, dass die freie Entfaltung der Kunst nicht nur eine Frage der Spielplanautonomie in jeglicher Hinsicht ist, sondern vor allem auch von der Fairness und dem Wohlwollen der kaufmännischen Abteilung abhängt, diese nach innen wie außen zu ermöglichen. Leider gibt es in jüngster Zeit zahlreiche Beispiele die zeigen, welch destruktive Energie und welch nachhaltiger Schaden für eine Kulturinstitution entstehen kann, wenn die Machtverhältnisse und Organisationsstruktur im Hause und die Repräsentation gegenüber den Aufsichtsgremien die Kunst aus den Augen verlieren.
Die aktuellen Entwicklungen in Halle zeugen von einer akuten Gefahr für das Theater und uns scheint dringender Handlungsbedarf der entsprechenden Aufsichtsgremien in Stadt und Land geboten, die künstlerische Arbeit der derzeitigen Intendanten in Halle zu schützen.
Sie haben die politischen Mittel in der Hand, diese Entwicklung zu befördern und das Theater in Halle und die Kulturlandschaft von Sachsen-Anhalt vor einem lange nachwirkenden, schweren Schaden zu bewahren. Bitte unternehmen Sie alles Notwendige, um die künstlerische Arbeit der äußerst erfolgreichen, oben genannten Intendanten auch in zukünftigen Spielzeiten für Halle zu ermöglichen und zu gewährleisten.
UNTERZEICHNER*INNEN:
Matthias Lilienthal (Intendant Münchner Kammerspiele)
Prof. Jürgen Flimm (Intendant a.D. Staatsoper Berlin)
Dietmar Schwarz (Intendant Deutsche Oper Berlin)
Oliver Reese (Intendant Berliner Ensemble)
Erika Fischer-Lichte (Direktorin Käte-Hamburger-Kolleg)
Barbara Mundel (des. Intendantin Münchner Kammerspiele)
Nicolas Stemann (des. Intendant Schauspielhaus Zürich)
Rosinski ist eine typische Verwaltungspersönlichkeit, er hat in der Verwaltung geglänzt, bei Baumaßnahmen und Berechnungen. Jetzt ist er wieder Verwalter, doch will er hochkarätigen Künstlern immer wieder auch in ihre KÜNSTLERISCHE Arbeit reinreden. Er hat nicht das Format für den Spagat, den er in seiner Position haben müsste, für diese Künstler, und es ist mir ein wenig peinlich, wie sich Halle da darstellt mit ihm. Rosinski überhebt sich. Und das ist für alle offensichtlich. Stadt Halle wie in so vielen anderen Bereichen Bananen-Provinz.
Oh da hat der Flo wohl de Kumpelz aktiviert….
Das Netzwerk wurde zum Shitstorm aufgerufen.
Machst du doch auch, wenn’s um mehr Autoverkehr geht.
Hochkarätig war vorgestern unter Froboese. Volles Haus, tolle Inszenierungen, zufriedenes Publikum.
Der Bayerische Staatstheaterpreis erinnert im Foyer an diese Zeit.
Jetzt wird nur noch Theater fürs Feuilleton der FAZ gespielt.
Das sehen die vielen AboKündiger wohl anders. Moralisch überhebliches und belehrendes Theater freut die intellektuelle Elite, aber nicht die Eintrittszahler
Abgehobenes Theater mit Hang zur Geldverschwendung. Die Herren Intendanten sollten mal nachdenken mit wessen Geld sie letztendlich spielen. Von mir aus können sie alles machen, dann sollen sie aber das notwendige Kleingeld gefälligst selbst aufbringen oder organisieren.
Tolles Prinzip: Der Bademeister bezahlt den Eintritt im Schwimmbad und denkt nach, die Chefin macht die Buchhaltung des gesamten Unternehmenskette, sinniert darüber woher ihre Kund*innen so viel Geld haben und der Bäckermeister muss sein Mehl natürlich selber mahlen sowie den Getreideanbau organisieren.
Wieviel mehr Abo-Kündigungen gibt es denn und warum zahlen die „intellektuellen Eliten“ keinen Eintritt?
Bademeister, Chefinnen, Bäckermeister? Wolltest Du damit etwas sagen? Ist das nur Fülltext? Vielleicht Wortkunst? Komm doch mal aus deiner Ich-muß-hier-zwanghaft-die-verschissene-Stadtpolitik-verteidigen-Ecke heraus und bring dich hier frei und offen ein. Oder halte eben die Finger still!
„Wer einen Stuhl haben möchte, kann ihn bekommen.“
https://www.wochenspiegel-web.de/wisl_s-cms/_wochenspiegel/7379/Halle__Saale_/57474/Spielzeiteroeffnung_der_Buehnen_Halle_am_kommenden_Sonntag__Im_Focus_die_neue_Raumbuehne__Babylon_.html
Hübsche Unterstützerliste. Bekommt die TOOH jetzt auch Geld von den fremden Bühnen? Nein? Dann bitte den Geschäftsführer machen lassen. Sein Job ist es, den Laden zu verwalten und der Pleite zu bewahren. Aber schön zu sehen, daß die leitenden Untergebenen immer quer schießen. In der freien Wirtschaft hätte so ein Verhalten längst dafür gesorgt, daß die aufmüpfigen Abteilungsleiter auf einmal gaaannnnnzzzz viel Freizeit haben…