DGB protestiert am Hauptbahnhof für bessere Rente
Hunderte Pendler machen sich Tag für Tag am Hauptbahnhof in Halle auf den Weg zur Arbeit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB informiert diese heute vorm Bahnhof über die aktuelle Situation und wirbt für eine bessere Rente. Zudem werden Kaffee und Energieriegel an die Reisenden verteilt.
Denn die Gewerkschafter wollen den politisch verordneten Renten-Sinkflug stoppen und haben deshalb mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 die Kampagne „Rente muss reichen“ gestartet. Neben Halle sind die Gewerkschafter heute noch in rund 270 anderen Orten aktiv.
„Wir brauchen wieder eine gesetzliche Rente, auf die man sich verlassen kann“, sagte DGB Regionsgeschäftsführer Johannes Krause, zugleich Stadtrat der SPD in Halle. „Und im Wahljahr haben wir alle gemeinsam die Chance, viel zu bewegen. Wir fordern die im Bundestag vertretenen Parteien auf, die gesetzliche Rente in den nächsten vier Jahren wieder stark zu machen. Jede Stimme zählt!“
Hintergrund:
Um die Beitragssätze niedrig zu halten, hatte der Gesetzgeber Anfang des Jahrtausends entschieden, das Niveau der gesetzlichen Rente kontinuierlich sinken zu lassen. Die Beschäftigten sollten stattdessen privat vorsorgen (Riester-Rente), die Arbeitgeber wurden entlastet. Aber die Erwartungen an die private Altersvorsorge haben sich nicht erfüllt.
Ohne Kurswechsel droht den Beschäftigten sozialer Abstieg im Alter: Sinkt das Rentenniveau weiter von 48 Prozent (heute) auf unter 42 Prozent (2045), müssen alle für die gleiche Rente wesentlich länger arbeiten – bei einem Lohn von 2500 Euro wären es z. B. 42 statt 37 Jahre. Und selbst dann läge die Rente nur gerade in Höhe der Grundsicherung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund will das Rentenniveau sofort auf dem heutigen Stand stabilisieren und im weiteren Schritt anheben, etwa auf 50 Prozent. Mehr Informationen unter www.rente-muss-reichen.de
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