Die Italiener kommen: Deutsche Bahn soll die S-Bahn Halle-Leipzig verlieren

Ab dem 13. Dezember 2026 wird auf der S-Bahn-Strecke Halle-Leipzig voraussichtlich ein neues Unternehmen mit neuen Fahrzeugen unterwegs sein. Im Vergabeverfahren für das Los 2 beim Mitteldeutschen S-Bahn-Netz “MDSB 2025+” konnte sich “Die Länderbahn” gegen DB Region durchsetzen, eine Marke von Netinera, eine Tochter der italienischen Staatseisenbahn Ferrovie dello Stato Italiane (FS). Ursprünglich sollte bereits im April der Zuschlag erteilt werden. Allerdings war die DB dagegen vor die Vergabekammer gezogen. Nun steht der Vergabe nichts mehr im Wege. Die zuständigen Stellen dürften in wenigen Tagen über die Vergabe offiziell informieren und auch die Gründe darlegen.
Statt der bisherigen Talent-Züge sollen Mireo-Fahrzeuge des Herstellers Siemens zum Einsatz kommen. Das zu vergebende Netz umfasst die Linien S 3 (Geithain – Borna – Leipzig Hbf (tief) – Schkeuditz – Halle (S.) – Halle-Nietleben), S 5 (Halle-Trotha – Halle (S.) – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig Hbf (tief) – Altenburg – Gößnitz – Glauchau/Werdau – Zwickau) und S 5x (Halle-Trotha – Halle (S.) – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig Hbf (tief) – Altenburg – Werdau – Zwickau/Plauen). Die Linien umfassen insgesamt 6,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Der Vertrag soll 12 Jahre laufen.
Ganz aus dem Rennen ist die Deutsche Bahn aber nicht. Sie soll den Zuschlag für die Linien S 4 (Torgau – Eilenburg – Taucha – Leipzig Hbf (tief) – Oschatz – Riesa), S 6 (Leipzig-Stötteritz – Leipzig Hbf (tief) – Leipzig Messe / Naumburg) sowie S 10 (Schkeuditz – Leipzig Hbf (oben)) erhalten.
Wäre coll, wenn die S3 regelmäßig fahren würde.
Das ist zurzeit echt ein Trauerspiel.
Solange die DBNetz die Stellwerke nicht besetzt, kann auch ein andere Anbieter nicht fahren.
Die Länderbahn ist bislang kaum negativ in den Schlagzeilen, der Mireo wohl auch nicht…
Hoffentlich finden sie ausreichend Personal…
„…. der Mireo wohl auch nicht… “
Ich empfehle einen Blick nach Bayern zu GoAhead!
🙈
Leider hat der Mireo auch nicht mehr Türen und ist somit für einen echten S-Bahn-Betrieb, wo an einer Haltestelle viele Leute aus- und zusteigen wollen, auch nicht besser geeignet.
Ich denke, dass Siemens auch Mireos mit mehr als einem Türpaar pro Wagenkasten bauen kann, Stadler kann bis zu drei Türpaare im Wagenkasten einbauen (S-Bahn Hannover) und auch Talente sind mit einem und zwei Türpaaren im Wagenkasten erhältlich.
Die Mittelwagen im Talent 2 können einen oder zwei Einstiege haben. Mir ist kein Fall bekannt, wo die Endwagen zwei Einstiege (für die Fahrgäste) haben.
Beim Mireo hat man immerhin die Option auf zwei Einstiege in den Endwagen. Dafür sind die Wagen deutlich länger. Ein dreiteiliger Talent 2 ist 56,2 Meter lang, ein dreiteiliger Mireo 69,86 Meter. Das heißt, das Verhältnis von Sitzplätzen zu Türen ist nach wie vor ungünstig im Vergleich zu den S-Bahn-Fahrzeugen in Hannover, Rhein-Neckar, Rhein-Ruhr, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München (und natürlich Berlin).
Na dann kann man nur alles gute wünschen, ich würde mir als Pendler ab 13.12.26 Urlaub bis Weinachten nehmen 🙃
Viva Italia!
Mal gespannt… Die Hölländer (Abelio) haben es vorgemacht, dass sie´s nicht draufhaben. Da kann man nur hoffen (weiß nur nicht, was dazu Anlass geben sollte), dass es die Italiener besser machen…
Kann ich euch schon Mal corwahnen in Bayern ist die Länderbahn nicht besonders gut.
Aber die Deutschen sind super talentiert?!
Jeder hat eine Chance verdient, was er draus macht, obliegt jedem selbst.
Typisch deutsch: negativ neue Dinge zu betrachten.
Ob es besonders sinnvoll ist, dass ausländische Bahngesellschaften hier Dienste ausrichten, bleibt fragwürdig. Letztlich ist das Outsourcing nichts anderes als Kostendrückerei. Wie soll da Qualität entstehen?
Mit der FS hab ich bisher wirklich nur exzellente Erfahrungen. Auch wenn die jetzt natürlich keinen Cisalpino oder so auf die Strecke stellen werden.
Also Abellio hat normalerweise einen guten Job gemacht…
Nur sind die Verträge halt finanziell herausfordernd gestaltet, dazu die schlechte Performance von DB Netz…
warum seit ein paar jahren deutsche s-bahn netze stückchenweise statt als ganzes neu ausgeschrieben und vergeben werden, wird sich mir wohl nie erschliessen…
naja, wenigstens gibts neue fahrzeuge.
Immer schön alles klein schreiben… kleine Leute – kleine Schrift
Historisch gewachsen. Die meisten S-Bahnen, wie diese hier in der Gegend, sind ja auch gar S-Bahnen, sondern nur umettikettierte Nahverkehrszüge. Selbst in der (wahrscheinlich) S-Bahn-Hauptstadt Berlin gibt es noch Unterschiede, deren Gründe zum Teil 150 Jahre zurückliegen! Die Ringbahn wurde ja nicht von einer Bahngesellschaft gebaut, sondern von vielen, und die wurden dann immerhin zusammengeführt. Aber das hat gedauert. Die Stadtbahn (also Bahnhof Zoo, Friedrichstraße, Alex, Ostbahnhof) war wieder ein anderes Bauprojekt.
Und da hab ich noch gar nicht von der U-Bahn angefangen, die ja nun schon immer in der Hand der BVG war… Die Verknüpfung der S- und U-Bahn-Linien ist da manchmal gruselig bescheuert. Aber das ist nicht zu ändern, die Brücken der U-Bahn und die Tunnel der S-Bahn sind halt nicht mal so einfach zu verlegen,
Zeigt wieder einmal dass der Aufgabenträger genauso stumpfsinnig wie Politiker ist.
Es gibt wieder keine Doppelstock Triebzüge und das bei steigenden Fahrgastzahlen.
Bahnsteiglängen sind begrenzt und mit den Hamstern im Doppelpack wurde die Länge schon fast ausgereizt.
Scheinheiligkeit in vollen Zügen 🤣
Doppelstockzüge in L Hbf tief? Hab ich noch nicht erlebt.
Die Züge, die L tief passieren, halten kurz zum Fahrgastwechsel und weiter geht’s. Wenn die oben halten würden, dauerte der Aufenthalt wesentlich länger.
Für die Fahrgäste, die zB von Mockrehna nach L Olbrichtstraße (Rentenversicherung) pendeln, ist es ja positiv, dass sie nicht den Bahnsteig wechseln müssen. Ein Bahnsteigwechsel in L Hbf (oben) im Berufsverkehr ist oft ziemlich stressig.
In Leipzig denkt man ja schon über einen zweiten Tunnel nach, Richtung Arena und weiter.
@rentner @anton es passen Doppelstock Züge in den Tunnel und falls ihr es nicht wisst es wurde sowohl Doppelstock s Bahn und Doppelstock IC im Tunnel getestet ( gibt’s Bilder und Videos) .
Also möglich ist es nur eben nicht gewollt weil kostet ja wahrscheinlich 200 Euro mehr pro Zug 🫣
Ja, getestet. Und danach keine Betriebserlaubnis erteilt. Stoppeldecker wird es weiterhin nicht im Tunnel geben.
Es gab zeitweise einen IC2 (Twindex) durch Halle nach Dresden, der durch Leipzig tief gefahren ist, der Tunnel gibt das her.
Ob der zweite Tunnel jemals gebaut wird, wage ich zu bezweifeln.
Als noch nicht genügend Talente eingekauft waren, fuhr die S-Bahn von Leipzig Richtung Delitzsch noch lokbespamnt mit den alten roten Doppelstockwagen. Der ist mit zwei Türen pro Waggon wirklich nicht für einen schnellen Fahrgastwechsel geeignet.
An der Linie S3 scheitert es nicht an der Bahnsteiglänge. Mir ist da kein Haltepunkt bekannt, wo es knapp wird.
Das hängt vor allem mit dem City-Tunnel in Leipzig zusammen. Da bekommt man leider keine Doppelstockwagen durch…schon bei der Planung alles richtig gemacht.
Na doch, es sind schon Doppelstockwagen durch den Tunnel gefahren (auf der S2 nach Dessau). Aber es hat irgendwas mit Notbremsüberbrückung zu tun, die bei den gängigen Doppelstockwagen fehlt, oder so. Außerdem ist das Verhältnis von Personenkapazität zu Fluchttüren bei Doppelstockwagen ein schlechteres, was eine Evakuierung im Tunnel noch extra erschweren könnte.
Oh doch, das geht.
Doppelstockzüge mit Taurus (BR 182) fuhren in der Vergangenheit bereits mehrfach mit Fahrgästen durch den Citytunnel.
Es geht also, wenn man wirklich wollen würde…
Doch, es gab einen IC2, der durch den City-Tunnel gefahren ist.
„schon bei der Planung alles richtig gemacht.“
Typisch für die Bananenrepublik…
Mal sehen wie lange die es mit den Infrastruktur-Saboteuren vom DBakel Konzern aushalten.?
Da hat bestimmt die Mafia ihre Hände im Spiel.
Die können nur so gut sein, wie die Infrastruktur die sie nutzen. Und die ist nun mal von der Deutschen Bahn. Und wenn die ihre Stellwerke nicht besetzt bekommen, sind alle Anderen betroffen.
Die Stellwerke sind der Knackpunkt
Es kann doch nur besser werden.
Aber das Hauptproblem sitzt in Berlin und glaubt in Verkennung der eigenen Verantwortlichkeit, der Aufwuchs des Straßengüterverkehrs und das rückschrittliche Bahn-Netz in Deutschland seien gottgegeben.
Wenn die Verkehrspolitiker sich endlich von der Autoloby los lösen würde (und mehr Geld ausgeben) auf die Schiene zurück kehren würde würde es funktionieren. Ein 2. Tunnel ist in Ordnung aber man sieht es mit Stuttgart 21 und der 2. Stammstrecke in München das verzögert sich um ??????Jahre
@Fraipoint, dein Fraiming is miserabel,🙈🙈 wieder auf individuellen Verkehr meckern, macht die Probleme nicht besser!🙈🙈😤 Ein teilstaatliches Unternehmen zu reformieren ist fast unmöglich! Dort gibt es Posten oder Stellen für gescheiterte Politiker, die wollen auch „Leben“.😉🙈 Bei gleichen Gehalt wie im Parlament.🙈😉 Sind alles „nur Steuergelder“!🙈 Egal ob Stuttgart 21, BER…! Nur die Autolobby ist schuld!🙈🙈 Schlaf einfach weiter!! Määääh!
Die Italiener kommen: Deutsche Bahn soll die S-Bahn Halle-Leipzig verlieren
Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich an Sie, um auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen, das die Eisenbahninfrastruktur und den Wettbewerb im Bahnsektor betrifft. Es geht um die Unterschiede in der Investition und den Trassenausschreibungen zwischen Österreich, der Schweiz und Deutschland.
Es ist bekannt, dass sowohl Österreich als auch die Schweiz erheblich mehr Geld in ihre Eisenbahninfrastruktur investieren als Deutschland. Konkret beträgt die Investition pro Trassenkilometer in diesen Ländern das 8-10-fache im Vergleich zu Deutschland. Diese bedeutende Kostendifferenz wirft Fragen auf und erfordert eine nähere Betrachtung.
Des Weiteren ist auffällig, dass private Bahngesellschaften bei Trassenausschreibungen oft niedrigere Gebote abgeben und die Deutsche Bahn (DB) Regio unterbieten. Dies lässt sich nur durch niedrigere Personalkosten erreichen, indem Mitarbeiter schlechter bezahlt werden. Ansonsten hätten alle Eisenbahnunternehmen ähnliche Kosten. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist der Fall von Abellio, bei dem die DB Regio zunächst bei der Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat. Als Abellio anschließend mit den Zinasanizell nicht zurechtkam, forderten sie Unterstützung seitens des Staates beziehungsweise der Steuerzahler
Wenn es an den niedrigeren Personalkosten lag, warum hat Abellio dann seine niedrigeren Betriebskosten nicht durchhalten können? Abellio hat einfach zu knapp kalkuliert und konnte dann unvorhergesehene Belastungen wie durch Corona nicht tragen.