Diskussion um Intensiv-Transportwagen: dürfen auch Frauen mitgenommen werden?

Seit vergangenem Oktober rollt der Intensivtransportwagen (ITW) durch Halle. Die Saalestadt das Fahrzeug als Pilotprojekt des Landes für 18 Monate. Auch die Kreise Harz, Stendal, Salzlandkreis, Saalekreis und die Stadt Dessau-Rosslau interessieren sich für das Projekt, wollen nun mit Halle eine Zweckvereinbarung unterzeichnen.
Am Donnerstag hat der Ordnungsausschuss sein OK gegeben. Es gehe eigentlich um reine Formalitäten, sagte Tobias Teschner, Leiter Ordnung und Sicherheit in der Stadtverwaltung. Auch ohne Zweckvereinbarung komme der ITW in den Kreisen zum Einsatz. Doch die Vereinbarung sei insbesondere eine Absicherung in Richtung Land und Krankenkasse und solle symbolisieren, dass es großes Interesse an einer Fortführung gibt. Denn im Frühjahr 2018 soll eine Zwischenbilanz gezogen werden, wie das Projekt bisher ankommt.
Doch dieser eigentlich recht simple Beschluss brachte wieder die Gender-Diskussion in den Ausschuss, ausgelöst von Lars Juister, sachkundiger Einwohner für die SPD. In der Vereinbarung sei nur von Patienten die Rede, nicht von Patientinnen, merkte er an. „Was ist mit Frauen? Brauchen wir eine neue Grundlage?“, fragte er. Tobias Teschner antworte zunächst locker: „wir würden eine Frau auch ohne Änderung transportieren.“ Doch Lars Juister war es ernst mit der Thematik. So stehe die Stadt als „Auftraggeber“ in dem Papier. „Die Stadt ist aber weiblich“, kritisierte Juister. „Wann kann ich damit rechnen, dass Vorlagen geschlechtergerecht sind?“
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