Doppelfunktion des Personalratsvorsitzenden sorgt für Unruhe – Oberbürgermeister Vogt reagiert auf Kritik und lädt zum Gespräch

In den vergangenen Tagen ist innerhalb der Stadtverwaltung eine Personalie in den Fokus der öffentlichen Diskussion geraten. Anlass ist ein anonymes Schreiben, das sich kritisch mit der Doppelfunktion des neuen Personalratsvorsitzenden auseinandersetzt. Dieser ist nicht nur Interessenvertreter der Belegschaft, sondern gleichzeitig auch Mitarbeiter im Büro von Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt. Eine Konstellation, die bei Teilen der Mitarbeiterschaft offenbar auf Skepsis stößt.
Anonyme Kritik: Zweifel an Unabhängigkeit
Das anonyme Schreiben wirft die Frage auf, ob eine unabhängige Interessenvertretung der Mitarbeitenden überhaupt möglich sei, wenn der Personalratsvorsitzende direkt im Büro des Verwaltungschefs angestellt ist. Immerhin ist der Oberbürgermeister als Dienstherr zugleich der oberste Vertreter der Stadtverwaltung – und somit letztlich auch derjenige, gegenüber dem sich ein Personalrat im Zweifel durchsetzen muss.
„Ein Personalratsvorsitzender muss das Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen genießen – nicht das des Oberbürgermeisters“, heißt es in dem anonymen Schreiben, das laut Angaben aus Verwaltungsnähe mehreren Mitgliedern des Personalrats sowie Teilen der Verwaltungsspitze zugegangen ist.
Reaktion des Oberbürgermeisters: Einladung zum Dialog
Nun hat Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt reagiert. In einem offenen Antwortschreiben, das der Redaktion vorliegt, nimmt er die geäußerte Kritik ernst – und setzt auf Kommunikation und Transparenz:
„Ich verstehe, dass solche Themen für die Mitarbeitenden eine große Bedeutung haben und möchte betonen, dass uns das Wohlergehen und die Sorgen aller Mitarbeitenden sehr am Herzen liegen“, schreibt Vogt.
Er verweist darauf, dass die Doppelfunktion des Personalratsvorsitzenden bereits intern diskutiert und rechtlich geprüft worden sei. Ergebnis: Die Konstellation sei rechtlich zulässig und begründe keine formellen Bedenken. Dennoch sei ihm bewusst, dass rechtliche Zulässigkeit allein nicht ausreiche, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu sichern.
„Es ist uns ein großes Anliegen, auch auf rechtlich unbegründete Ängste einzugehen und ihnen mit Offenheit und Verständnis zu begegnen“, so Vogt weiter.
Er lädt ausdrücklich zu einem persönlichen Gespräch ein – auch dann, wenn der oder die Absender/in des Schreibens anonym bleiben möchte. Dies sei eine Ausnahme vom üblichen Umgang mit anonymen Eingaben, die hier jedoch „angesichts der geäußerten Sorgen“ gerechtfertigt sei.
Ein Balanceakt zwischen Recht und Vertrauen
Der Fall zeigt, wie sensibel die Balance zwischen rechtlicher Legitimität und gelebter Vertrauenskultur innerhalb einer Behörde sein kann. Auch wenn juristisch keine Einwände gegen die Personalie bestehen, bleiben Fragen der Wahrnehmung und Glaubwürdigkeit – gerade bei einem Amt, das so stark auf Vertrauen und Unabhängigkeit angewiesen ist wie der Personalrat.
Fachleute für Arbeitsrecht und Verwaltungsorganisation betonen regelmäßig, dass Interessenkonflikte nicht nur objektiv ausgeschlossen, sondern auch subjektiv nicht vermutet werden sollten. Insofern könnte das Angebot des Oberbürgermeisters, den Dialog zu suchen, ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Ob dieser Schritt ausreicht, um die kritischen Stimmen zu besänftigen, wird sich zeigen. Fest steht: Die Diskussion hat einen Nerv getroffen – und könnte zu einer grundsätzlichen Debatte über Transparenz, Beteiligung und interne Kommunikationskultur innerhalb der Stadtverwaltung führen.
Wer auch immer das anonyme Schreiben aufgesetzt hat, ist anscheinend zu feige, um zu seiner Kritik offen zu stehen.
Vielleicht ist es auch einfach nicht klug, Stichwort „Repressalien“.
Ich erwarte eigentlich, dass dieses Gespräch mit den restlichen und nicht betroffenen Mitgliedern des Personalrats erfolgt! Und, dass danach ein Statement des Personalrats zur Problematik erfolgt. Danke.
Hallo Lichterfee, bist du etwa dieser Anonyme Alfred gewesen?
Traue dich doch mal mit dein echten Namen zu schreiben.
Die restlichen und nicht betroffenen Mitglieder des Personalrates haben den Vorsitzenden mehrheitlich aus ihren Reihen gewählt (Stichwort: Demokratie) und haben ihm damit ihr Vertrauen ausgesprochen. Das ist eigentlich Statement genug. Darüber hinaus haben sie einfach – ohne die Anonymen danach zu fragen- angefangen zu arbeiten und ihren Job zu erledigen, was man so hört….
Teile der Hallesche Verwaltung stecken offenbar noch im Kindergartenalter fest. Anonyme Kampagne ohne Beweise oder irgendwas an belegbaren Verfehlungen. .. über die herrschende Ineffizienz muß man da ja nicht wundern.
Theoretisch wäre jeder politische Wettbewerber, der Vogt schaden will, als anonymer Verfasser des Schreibens denkbar. Ich würde es einfach ignorieren.
Mit wem will man denn diskutieren, wenn sich keiner der Kritiker aus der Deckung wagt?
Im Gegensatz zu Dir verfügt der OB anscheinend um genügend Wissen, ein solches Verfahren durchzuführen.
Und zudem fachliche Expertise, wie der letzte Satz zeigt.
„Er lädt ausdrücklich zu einem persönlichen Gespräch ein – auch dann, wenn der oder die Absender/in des Schreibens anonym bleiben möchte. Dies sei eine Ausnahme vom üblichen Umgang mit anonymen Eingaben, die hier jedoch „angesichts der geäußerten Sorgen“ gerechtfertigt sei.“
Mit allen Mitteln wird versucht die Arbeit des OB zu destabilisieren. Wie beim Vorgänger Wiegand. Welche Figuren dss sind, kann sich jeder denken. Das anonyme Schreiben würde ich 100 fach kopieren und neben den WC Sitzen platzieren.
Der OB macht einen guten Job und reagiert besonnen auf diese „Kritik“.
Der Verfasser dieses Schreiben sollte sich schämen. Anonyme Kritik ist keine. Und trotzdem reagiert Vogt. Das muss man ihm hoch anrechnen.
Ich würde alle anonymen Schreiberlinge einladen und schauen wer da kommt.
Alles Weitere ist und bleibt Kaspertheater. Kommt keiner, dann gibt es auch
keine wirklichen Probleme.
Herr im Himmel! So ein Theater. Die Entscheidung war rechtskonform, fertig. Gesprächsangebot (mit wem eigentlich?) unnötig und sinnbefreit. Es ändert nichts an der getroffenen (und rechtskonformen) Entscheidung. Kindergarten-Gehabe und der OB knickt ein – und gibt klein bei. Dumm!