Droht Mittelstopp für Schulsanierung?
Schon in den vergangenen Tagen hatte es heftige Debatten um die geplanten Sanierungen der Grundschulen Hanoier Straße in der Silberhöhe und „Hans Christian Andersen“ in Trotha gegeben. Im Stadtrat und den Ausschüssen meldeten sich Elternvertreter zu Wort.
Zwar hat niemand etwas gegen die Sanierungen, gute Bedingungen für die Kinder will jeder. Doch um das Wie ist eine große Diskussion entbrannt. Denn Eltern und Lehrer fühlen sich nicht mitgenommen und überrumpelt. Beispielsweise soll in der Hanoier Straße die Schulhoffläche, die im Vergleich zu anderen Schulen aber auch sehr groß ist, verkleinert werden. Zum anderen soll der Hort, der sich momentan in einem eigenen Gebäude auf der anderen Straßenseite befindet, mit ins Schulgebäude integriert werden. Das freiwerdende Areal will die Stadt für eine neue Groß-Kita mit 300 Plätzen nutzen. Elternvertreter sind aber der Meinung, dass die Stadt mit zu geringen Schülerzahlen plant und die Schulleitung hat von den konkreten Umbauplänen erst aus den Medien erfahren. Und auch der Stadtelternrat ist alles andere als zufrieden. Da sollen Türen nach Innen aufgehen, was für den Brandfall keine optimale Lösung. Auch gehe wegen Rettungswegen Platz verloren. Am Mittwoch hat der Stadtelternratsvorsitzende Thomas Senger noch einmal seine Kritikpunkte den Planern der Stadtverwaltung erläutert.
Am Dienstag hat Senger schon im Bildungsausschuss der Stadt gedroht, wenn diese nicht umplane und die Nutzer und Eltern mit einbeziehe, werde er sich bei der Europäischen Union, von der die Fördermittel für die Sanierung kommen, für deinen Auszahlungsstopp einsetzen. „Ich sehe nicht ein, dass die Schule nach der Sanierung nicht so arbeiten kann wie vorher.“ Er erwarte, dass mit beiden Schulen noch einmal geplant wird, sagte Senger.
„Änderungen können berücksichtigt werden, wenn sie dem Förderantrag nicht widersprechen“, sagt die zuständige Beigeordnete Judith Marquardt. Das sei im Einzelfall zu prüfen. Priorität habe jedoch das Gesamtprojekt und seine zügige Durchführung unter Berücksichtigung der Forderungen des Fördermittelgebers zur energetischen Sanierung. „Die Stadt stellt jeder Schule einen zentralen Ansprechpartner zur Verfügung, der die Baumaßnahme begleitet. An diesen kann sich die Schule jederzeit wenden.“ Zudem verweist Marquardt darauf, dass ein schriftlich erklärtes Einvernehmen von Hort und Schule zu den beabsichtigten Bauplänen vorliege.
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