Ehrung für ersten afrodeutschen Akademiker: Uni benennt Hörsaal nach Anton Wilhelm Amo
Zur Erinnerung an Anton Wilhelm Amo wurde bereits vor einigen Monaten ein Seitenabschnitt des Unirings umbenannt. Das sorgte damals für heftige Diskussionen und auch Kritik bei den Anwohnern. Vielfach wurde auch gefordert, die Uni selbst solle doch auch etwas tun zur Ehrung ihren berühmten Alumnus. Denn Amo war der erste afrodeutsche Akademiker, der an einer deutschen Universität wirkte.
Am Dienstag nun hat die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Hörsaal am Steintor-Campus nach ihm benannt. Bisher trug dieser Raum für 168 Studenten den schlichten Namen Hörsaal IV. Studenten waren es, die den Anstoß gegeben haben und vor fünf Jahren auf die Unileitung zugegangen sind. Zwar gab es schon eine “Ehrung”, allerdings nur aus der Not heraus. Mitte der 60er hatte der hallesche Bildhauer Gerhard Geyer seine Bronzeplastik “Freies Afrika” nach einer Studienreise nach Guinea und Ghana geschaffen. Letztendlich wurde diese Plastik als Amo-Denkmal dargestellt.
Doch durch den Druck der Studenten kam das Thema wieder auf die Tagesordnung. Die Universität gründete sogar eine Kommission. “Die Umbenennung ist ein Meilenstein”, sagte Prof. Dr. Wolfgang Paul, Vorsitzender der Kommission.
Anton Wilhelm Amo gelangte im Kindesalter an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später studierte, forschte und lehrte er an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1729 absolvierte Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechtstellung der Afrikaner in Europa seine Disputation. In Wittenberg schrieb er 1734 seine Dissertation über das „Leib-Seele-Problem“. Amo war damit der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt, der an einer deutschen Universität wirkte. 1748 kehrte er nach Ghana zurück. Von ihm gibt es keine bildliche Überlieferung.
Na wie oft denn nun noch? 🙄
Solange du heucheln willst, heuchle.
„In Jena bot Amo Kurse in Astrologie und Geheimschrift an, in Afrika, wohin er 1747 zurückgekehrt war, stand er im Ruf eines Wahrsagers.“
Heißt die Ehrung, daß die Uni Halle zukünftig auch Esoterik im Angebot haben wird ?
Warum sollte?
1747 haben viele Menschen daran auch geglaubt. Was stört dich?
1940, 1989, 2015, 2021 haben viele Menschen daran auch geglaubt. Und du störst dich.
Ich erkläre dir gern, was ihn stört: Wahrsagerei, Geheimschrift und Astrologie sind derb unwissenschaftlich und wohl niemand sonst würde auf dieser Basis irgendeine Ehrung erfahren. Nur in Wokistan ist sowas möglich. Gerade die ganzen dauerempörten Bessermenschen betrachtenden doch das Wirken irgendwelcher historischer Personen so gern aus aktueller Perspektive. Und wehe, derjenige ist dann aus heutiger Sicht auch nur zu 1% irgendwie angreifbar. Da werden sofort die restlichen 99% der Lebensleistung hysterisch niedergeschrien und derjenige wird aus der Gegenwart weggecancelt. Ich denke da zB an irgendwelche „untragbaren“ Straßennamen oder gerade im universitären Kontext fällt mir da die Umbennennung der Uni Greifswald ein. Aber sowas natürlich immer nur, wo es den stets moralisch überlegenen Linken in den Kram passt, ne? Andersherum, wie hier zum Beispiel, darf natürlich nichts dergleichen auch nur im Ansatz in Frage gestellt werden, da wird Kritik mit nem dümmlichen Verweis ala „na daran haben 1747 viele Menschen geglaubt, was stört dich?“ weggebügelt. Nicht falsch verstehen, mir persönlich ist der liebe Herr Amo komplett egal und auch die Straßenumbennenung fand ich eher hilfreich, weil dieses kurze Stück nicht wirklich intuitiv ersichtlich zum Uniring gehört, aber die linke Heuchelei und Doppelmoral ist an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen.
Auch in „Wokistan“ wurde er nicht auf dieser Basis geehrt.
Ich finde diese Ehrung angebrachter als die umstrittene Straßenumbenennung.