Einblick in die Requisite: Oper Halle öffnet die Türen

Bei so mancher Aufführung in der Oper Halle wuseln hinter den Kulissen und auf den Bühnen bis zu 100 Mitarbeiter herum, um dem Publikum eine perfekte Inszenierung zu bieten. Da müssen Noten gereicht, das Licht und der Ton eingestellt und Requisiten aufgebaut werden.

Am heutigen Sonntag lädt die Oper noch bis zum späten Nachmittag zu einem Tag der offenen Tür ein. Anlass ist der bevorstehende Saisonauftakt. Und so erhalten Besucher in Matinéen schon einmal einen Einblick in die Inszenierungen der kommenden Monate. So können die Bühne der MusikTheaterStadt und die RAUMBÜHNE HETEROTOPIA erkundet werden. Auch Inszenierungsausschnitte der Auftaktpremieren Der fliegende Holländer, Wut, Groovin‘ Bodies, Kein schöner Land! – Eine musikalische Heimatbeschwörung sowie Anne werden gezeigt.

Und beim Blick hinter die Kulissen erfährt man beispielsweise, wie es in der Requisite zugeht. Von den Regisseuren erhalte man eine mehr oder weniger detaillierte Liste an Wünschen, sagte eine der Mitarbeiterinnen. Während der Probe merke man dann durchaus mal, dass bestimmte Wünsche sich so nicht umsetzen lassen – beispielsweise weil Requisiten zu groß, zu schwer oder zu zerbrechlich sind. Man brauche ein hohes Maß an Flexibilität. Schließlich kann auch einmal bei einer Inszenierung eine Requisite kaputt gehen. Dann muss der Notfallkoffer her. „Gebastelt“ wird so ziemlich alles. Da wäre eine übergroße Brezel – damit diese nicht zu schwer ist, besteht sie aus einem Drahtgestellt und Watte. Aus Stoff wurde ein Fisch genäht, mit Korkmehl befüllt und bemalt. Anforderung hier sei gewesen, dass dieser beim Herunterfallen wie ein echter toter Fisch klingt – die Plastik-Exemplare würden nur ploppen. Die vier Requisiteure an der halleschen Oper kommen aus artfremden Berufen: Schornsteinfeger, Metallbauer, Weberin, Geologin… Zu DDR-Zeiten hatte es das Berufsbild Requisiteur nicht gegeben. Heute kann man eine nebenberufliche Ausbildung an einer Privatschule in Hamburg absolvieren.