Einigung im Tarifkonflikt mit den Ländern: 2,8 Prozent plus 1.300 Euro steuerfreie Zahlung im öffentlichen Dienst und mehr Geld im Gesundheitsbereich

In den letzten wochen gab es auch in Halle (Saale) Streiks im öffentlichen Dienst. So gingen die Lehrer auf die Straße. Die Mitarbeiter der Unikliniken forderten eine bessere Bezahlung. Unter anderem waren 5 Prozent mehr Lohn gefordert.
Diese Summe ist es zwar nicht geworden. Doch im Konflikt mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in der Tarif- und Besoldungsrunde am Montag (29. November 2021.) in Potsdam nach schwierigen Verhandlungen ein Ergebnis erzielt.
Danach erhalten die 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten der Bundesländer (außer Hessen) Anfang kommenden Jahres eine steuerfreie Zahlung nach den Corona-Regelungen in Höhe von 1.300 Euro. Auszubildende, Praktikantinnen und Studierende erhalten zur gleichen Zeit 650 Euro steuerfrei. Am 1. Dezember 2022 werden die Entgelte um 2,8 Prozent erhöht. Die Entgelte von Auszubildenden, Praktikantinnen und Studierenden werden ab Dezember 2022 um 50 Euro bzw. um 70 Euro im Gesundheitswesen angehoben. Die Übernahmeregelung für Auszubildende wird wieder in Kraft gesetzt. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 24 Monaten.
„Das ist ein in weiten Teilen respektables Ergebnis. Es bringt für eine ganze Reihe von Beschäftigten im Gesundheitswesen spürbare Einkommensverbesserungen und ist ein weiterer Zwischenschritt auf unserem Weg zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Das werden wir in zukünftigen Tarifrunden fortsetzen“, betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Montag. Die ver.di-Jugend habe in der Tarifrunde mit viel Engagement und Kreativität an den Streiks teilgenommen und dadurch für Einkommenssteigerungen gesorgt, die sich sehen lassen können. „Auch so macht man den öffentlichen Dienst für junge Menschen attraktiv“, so Werneke. Ein wesentlicher Erfolg für ver.di ist die Abwehr der massiven Angriffe der Länderarbeitgeber auf die Eingruppierungsregeln.
Die vielfältigen Streikaktivitäten im Gesundheitsbereich haben zu spürbaren Erhöhungen der Zulagen ab 1. Januar 2022 geführt. Beispielsweise wird an den Unikliniken die Intensiv- und Infektionszulage von 90 auf 150 Euro erhöht und steigt damit um bis zu 67 Prozent. Das Tarifergebnis bringt beispielsweise für eine Intensivpflegekraft eine durchschnittliche monatliche Einkommenssteigerung von 230 Euro, für Physiotherapeut*innen von durchschnittlich mehr als 180 Euro und für Beschäftigte in Laborberufen ebenfalls von mehr als 220 Euro. Hinzu kommt jeweils noch die einmalige steuerfreie Zahlung von 1.300 Euro.
Vereinbart wurde zudem, dass zwischen TdL und ver.di Gespräche zu den Arbeitsbedingungen für studentisch Beschäftigte an Hochschulen aufgenommen werden. Basis dafür soll eine gemeinsame Bestandsaufnahme sein.
Der Abschluss gilt für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen). Die Arbeitgeber sagten zu, das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Kommunen zu übertragen (Angaben ebenfalls ohne Hessen).
ver.di führte die Tarifverhandlungen auch für die DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion.
Bei 5% Inflation ein mageres Ergebnis.
Das sind bei 2 Jahren unter 1,4% im Jahr, bei über 5% Inflation, das ist ein extremer Kaufkraftverlust, der sich zudem in die Zukunft fortschreibt. Schlecht verhandelt!!! Finde selbst ich – kein Freund der Gewerkschaften. Aber reale Verluste, das geht nur in Wirtschaftskrisen, und die haben wir nicht.
Vorhin war die Rede von 5,2% und dabei wird es wohl nicht bleiben…
Du darfst aber nicht vergessen, daß noch zur verhandlung stand, auch die komplette ENTGELTORDNUNG aufzuweichen und Stellenbeschreibungen zu zerflücken. Dann wären nämlich jede Menge Mitarbeiter mit weniger Gehalt nach Hause gegangen! Das ist zum Glück vom Tisch; eine Kröte muß wohl immer geschluckt werden in den Verhandlungen, zumal ja der Ag überhaupt nicht verhandeln wollte!
Ich komme aus Halle Westfalen arbeiten
WG Gartischeweg 2 a kennt jemand schon
Kennt nicht viel Leute Laut Corona vermie
Erzähl mehr!
„Es bringt für eine ganze Reihe von Beschäftigten im Gesundheitswesen spürbare Einkommensverbesserungen und ist ein weiterer Zwischenschritt auf unserem Weg zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Das werden wir in zukünftigen Tarifrunden fortsetzen“, betonte der ver.di-Vorsitzende“
Der „ver.di-Vorsitzende“ verbreitet jede Menge Unwahrheiten. Der Tarifabschluss betrifft ÖD-Beschäftigte, aber nicht die Mehrheit der im Gesundheitswesen arbeitenden Menschen. Das Artikelbild trifft es auf den Punkt: Der Abschluss betrifft die Uni-Kliniken, aber nicht die Masse der Kliniken in Sachsen-Anhalt, weil die eigene Tarifverträge haben. Verdi schiebt das Gesundheitswesen nur vors Loch, um für den ÖD mehr Geld rauszuholen. So etwas ist einfach nur billig und ekelhaft. Deswegen sind vor allem die 1300 Euro steuerfrei eine Frechheit und zum Fenster rausgeworfenes Geld.
Wieso ist es ekelhaft, wenn der Öffentliche Dienst, also auch Polizisten, Müllabfuhr, Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern etc mehr Geld bekommt, gerade wenn die Preise allgemein steigen, und zwar höher als die 2,8 Prozent?
Die Müllabfuhr und die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind keine Landesbediensteten. Es geht hier um den Tarif des Landes!
Selten solch einen BullShit wie vom Exilanten gelesen. Ich hab es an anderer Stelle schon geschrieben; wer sind denn „die“ Gewerkschaften? Wohl immer noch die Masse an Mitgliedern, die dort organisiert sind, und sich für ihre Beiträge auch den „Luxus“ von hauptamtlich beschäftigten Fachkräften leisten…
Puh bei 2,8% Lohnerhöhung sind das bei Physiotherapeuten 180€ mehr.
Dann hat diese Personengruppe ja jetzt schon knapp 6.500€ Lohn.
Und dann streiken die noch?
Wir die Pfleger im Pfegeheim werden wiedermal vergessen wir haben nicht nur während der Pandemie genug zu tun sondern das ganze Jahr aber ich freue mich natürlich für die Therapeuten aber die Pfleger im Pfegeheim werden wiedermal vergessen
Wie seid ihr denn organisert? 80% in der Gewerkschaft oder nur Trittbrettfahrer? Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, engagiere dich im Fachbereich 3 bzw C, anders wird es keine Änderungen geben.
Also ich kennen keinen einzigen Physiotherapeuten, der knapp über 6.000 Euro brutto monatlich verdient. Und im öffentlichen Dienst wirst du erst recht keinen finden. Das verdient nicht einmal ansatzweise ein Geschäftsführer mit der höchsten Entgeltstufe in der ersten Erfahrungsstufe.
Was soll also dein Lügenpost? Willst du andere gegen den Öffentlichen Dienst aufhetzen?
„Willst du andere gegen den Öffentlichen Dienst aufhetzen?“
Na ja, dass der ÖD nicht gerade das Arbeiten erfunden und einen schlechten Ruf hat, kann man bei den Beschäftigten der Stadtverwaltung recht gut sehen. Vor allem der Lockdown während der ersten Corona-Welle war schon fast Kunst. Offiziell waren alle im Homeoffice, gearbeitet wurde trotzdem nicht. Nicht einmal Emails wurden wegen technischer „Probleme“ abgerufen oder Telefonanrufe wegen des „Datenschutzes“ umgeleitet.
Wenn du so tiefgreifende Einblicke zur Stadtverwaltung hast, dann sprich diese auch direkt an. Aber pauschal immer auf den Öffentlichen Dienst zu schimpfen und Stereotypen („Haben das Arbeiten nicht erfunden“ etc.) zu bringen, ist doch nun wirklich mal langsam überholt oder nicht?
In dem Bereich des ÖD, in dem ich Einblicke habe, kann ich dir jedenfalls versichern, dass die Mitarbeiter hart arbeiten und es eher so ist, dass durch die personelle Knappheit und den „von oben“ beschlossenen Stellenplänen die Mitarbeiter über die Zeit verschlissen werden.
Und ja, ich kenne auch Teile des ÖD, bei denen man nur mit dem Kopf schütteln kann. Aber wie gesagt: Diese pauschale Abwertung geht gar nicht, differenziere bitte!
Ich meine ja auch nicht, dass alle Fußballer den Arsch gepudert bekommen und Steaks mit Blattgold veredelt verzehren, weil das Profifußballsystem pervertiert ist.
Exilhallenser sind faul und können nichts. Liegen den ganzen Tag auf der faulen Haut und kommentieren.
Wollte auch mal ein paar pauschale Vorwürfe ohne Sinn und Verstand in den Raum werfen, ohne wirklich Einblick in die Materie zu haben.
Glaub da wurde falsch gerechnet denn die 180€ sind nicht 2,8% vorher müssen noch 60€ mehr Zulage weg..bleiben 120€ als Berechnungsgrundlage…also 1/3 weniger als ca. 6500€…wären 4300€
Ist ja alles schön undgut aber die pflerger/innen in den Pflegeheimenwerden wieder mal vergessen die nacharbeiten der KH haben wir
Die Masse der Pflegekräfte in Krankenhäusern wird von diesem Tarifvertrag nichts haben, da Verdi hier nur den öffentlichen Dienst vertritt. Zu dem gehören die Uni-Kliniken in Halle und Magdeburg, aber nicht die Beschäftigten der sonstigen Krankenhäuser. Von daher sollte man sich nicht von den Gewerkschaften verschaukeln lassen.
Sorry, das wiederum liegt ja an den Mitgliedern auch selbst. Andererseits werden bisher Haustarifverträge immer auf der Basis der Flächentarife ausgehandelt. Solch ein tarifwerk macht nämlich Arbeit, und zwar nicht nur einseitig. Das umgeht man dann gern. Wichtig ist immer, sich zu organisieren, allein ist man da nix.
Und zum Verschaukeln:
Gewerkschaften sind Selbsthilfeorganisationen ihrer Mitglieder… Denk mal drüber nach.
1300€ Corona Zulage. Da fällt man vom Glauben ab.
Du bist doch ohnehin nicht gläubig, wovon willst du denn dann abfallen?
Wenn das stimmt und ich richtig rechne was verdient wird , falle ich vom Glauben ab. Ich wundere mich nur das die Länder sich von Verdi erpressen lassen . 1300 Euro Steuerfrei das verdienen manche nicht im Monat von Rentnern ganz zu schweigen .
Du möchtest gerne im Krankenhaus als Pflegekraft arbeiten? Nur zu, die freuen sich über jeden!
Dem kann ich nur zustimmen. Hier ist der Bewerbungslink:
https://www.medizin.uni-halle.de/karriereportal/schnellbewerbung-pflege
Einfacher geht´s kaum… Nicht meckern! Bewerben!
Warum fällst du vom Glauben ab? Weil der Abschluss lächerlich ist? Über die 24 Monate gesehen sind das nicht mal 1,4 % Gehaltssteigerung pro Jahr und das bei einer derzeitigen Inflation von ~5 % monatlich.
Aber gut gemacht, ja – der pöbelnde und tobende Mob sieht nur 1.300 Euro und tut so, als würden hier Goldbarren verschenkt werden. Ekelhaft dieser Neid, der sich aber komischerweise nie gegen diejenigen richtet, die wirklich absurd viel verdienen…
„Aber gut gemacht, ja – der pöbelnde und tobende Mob sieht nur 1.300 Euro und tut so, als würden hier Goldbarren verschenkt werden. Ekelhaft dieser Neid, der sich aber komischerweise nie gegen diejenigen richtet, die wirklich absurd viel verdienen…“
Zumal es für Leute ist, die das Geld wirklich verdienen, im Gegensatz zu denen, die absurd viel Geld oft nur ergaunern.
Es aber schon klar daß diese „Coronaprämie“ rechnerisch nichts anderes ist wie der Ausgleich für noch 1Jahr ohne Lohnerhöhung.
Denn die 2,8% kommen erst Ende 2022.
Ich freue mich für die Lehrer und andere die es verdient haben.
Ja sicher nicht alle hatten wirklich Coronabelastung oder sind fleißig, aber wenn man danach gehen würde müsste jeder seinen Lohn selbst aushandeln egal in welcher Branche 😉
Die Uni Klinik hat übrigens einen Haustarifvertrag, so viel zum Thema öffentlicher Dienst.
Klar, aber irgendwo doch auf der Basis des TVöD. Soweit hat man sich dann (Nachtigall…) auch wieder nicht entfernt. Die Organisation im UKH ist auch nicht ohne…
Gilt das ganze oben im Artikel auch für Erzieher/Erzieherin im öD?
Danke im Voraus 😊
Wenn sie dem TV-L unterliegen, dann ja
Schön, dass die Lohnerhöhung erst Ende 2022 erfolgt. Vorfreude ist doch nach der Schadenfreude das Schönste beim Freuen. Und nun ein GANZES Jahr Vorfreude. Das ist doch schön. 🙂