„Engel der Kulturen“ rollt durch Halle
Am Mittwoch ist der „Engel der Kulturen“ durch Halle gerollt. Auf dem Marktplatz, am Jerusalemer Platz und auf dem Gelände des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara hat die Kunstaktion Station gemacht. Symbolische Sandabdrücke wurden hinterlassen – die aussahen, wie ein Engel. Und das hat der Aktion auch den Namen gegeben.
Das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten hat eine rund 1.50 große Skulptur aus Edelstahl geschaffen, die die Symbole der drei großen abrahamitischen Religionen enthält: Kreuz für das Christentum, Davidstern für das Judentum und Halbmond für den Islam. Alle drei Symbole sind in Inneren einen Kreises. Und wird dieser ausgefüllt – beispielsweise mit Sand – sieht das Ergebnis aus wie die Umrisse eines Engels. Seit 2008 ist das Künstlerpaar schon mit seinem Kunstprojekt unterwegs in Deutschland, in anderen europäischen Ländern und in Israel und dem im Westjordanland, um ein Zeichen für Verständigung und Toleranz zu setzen.
Und auch in Halle haben alle drei Religionen ihre Spuren hinterlassen. Deshalb auch die Aktionsorte: die Marktkirche mit Christentum, der Jerusalemer Platz mit dem Portal der alten Synagoge und dem Gelände des Elisabeth-Krankenhauses, auf dem es einen islamischen Gebetsraum gibt.
Die alte Synagoge stand übrigens nicht da, wo jetzt das Portal steht, sondern war in die Häuserzeile der Brauhausstraße integriert, wo jetzt die Plattenbauten aus DDR-Zeiten stehen.